49✘Kapitel

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"Eowyn! Balian!" Die Namen meiner Großeltern sind wie Feuer auf meiner Zunge, bevor ich Eowyn aus einem Raum kommen sehe

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"Eowyn! Balian!" Die Namen meiner Großeltern sind wie Feuer auf meiner Zunge, bevor ich Eowyn aus einem Raum kommen sehe. Sie wickelt sich gerade einen recht transparenten Morgenmantel um ihren zierlichen Körper. Um ihren nackten Körper. Man sieht ihr ihr Alter an, aber bei weiten nicht so sehr wie man sollte. Ich halte meine Augen konstant auf ihr Gesicht gerichtet, während sich meine Zähne fester aufeinander beißen. "Balian ist tot." Meine Stirn legt sich einen Moment verwirrt in Furchen, ehe sie sich schnaubend abwendet und in das Zimmer wie gestern geht. "Wie ich sehe, hast du dich gefangen." Ich mache ihr keine Vorwürfe das sie mich betäubt hat, um an ihr Gewissen zu appellieren. Sie hatte noch nie eins. Ebenso trifft mich die Nachricht, dass mein Großvater scheinbar nicht mehr unter uns weilt ebenso wenig. "Ich nehme dein Angebot an." Amüsiert hebt sich eine Braue, ehe sie sich Kaffee eingießt.

"Mädchen–" Meine Hand hebt sich Sebastian entgegen, wodurch er wieder verstummt. "Ich nehme es an, wenn die Zeit ein Jahr umfasst, ich das doppelte bekomme und alle Schulden abfallen."

Schnaubend zieht sie eine Augenbraue nach oben, als sie sich auf die Couch setzt. Anmutig wie eine Katze. Berechnend wie eine Schlange.

"Mindestens vier Jahre. Du darfst dann froh sein, dass du keine Schulden mehr hast." Die aufkommenden Gefühle verlassen mich langsam und mit ihnen mein Mut. Vier Jahre sind scheiße lang und sobald ich aus ihrem Scheiß raus bin, werde ich vor dem Nichts stehen. Zudem werde ich kein eigenes Geld bekommen und muss mich um die Studiengebühren kümmern.

Mir brummt der Schädel. Es fühlt sich an als würde das Mittel schon wieder wirken. "Zweieinhalb Jahre." Murmle ich worauf sie zufrieden grinst. "Du darfst in einem Monat beginnen." Sie hebt sicher ihren Blick von der idyllischen Teekanne, als würde sie mir erneut ein Getränk anbieten. "Ich war noch nicht fertig." Erneut ein zucken in ihrem Augenwinkel, der mich nicht minder diabolisch Grinsen lässt. "Zweieinhalb Jahre und kein Mann, keine Frau, kein Wesen dieses Planeten wird mich anfassen." Ihre Lippen ziehen sich nach oben, während sie sich mit der dampfenden Tasse nach hinten lehnt und ihre Beine überschlägt. "Du glaubst das ist mein Plan? Dich – mein Blut – mit den Händen anderer Männer zu beflecken?" Ihr höhnisches Lachen wirkt wie ein Echo durch meine Benommenheit.

"Nicht doch Mädchen, dafür bist du schon die ganze Zeit selbst verantwortlich. Aber wenn es dir damit besser geht, gut. Zweieinhalb Jahre unter meinen Diensten. Deine Zeit ist dein Geld. Dein Geld sind deine Schulden und damit automatisch mein Geld. Du wirst in einem Monat bei mir sein, dich untersuchen lassen und ganz schnell deinen Stolz, dein Ego und deine große Klappe ablegen, ansonsten wirst du dir noch wünschen, dass ich dich prosituiert hätte."

Ihre Hand gleitet regelrecht auf den Ausgang hinter uns. Ich möchte sie nicht mehr anschauen, ich möchte ihr nicht einmal darauf antworten, aber dennoch bringe ich unter ihrem Blick ein nicken zustande und zergehe regelrecht unter ihren Augen. Ich fühle mich kleiner, Wertloser und Nutzloser. Sie hat gewonnen. Sie hat es immer und sie wird es immer – zumindest lasse ich sie gerne in diesem Glauben.

The Beauty and the CriminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt