19✘Kapitel

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Aus ein paar Sachen wurde letztendlich nicht einmal eine Zahnbürste, denn scheinbar war mein Vermieter bereits hier und hat ein Siegel an die Tür angebracht

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Aus ein paar Sachen wurde letztendlich nicht einmal eine Zahnbürste, denn scheinbar war mein Vermieter bereits hier und hat ein Siegel an die Tür angebracht. Es zerreißt, sobald ich die Wohnung betreten würde, etwas das ich nun wirklich nicht gebrauchen kann, da er dann deutlich sehen kann, dass ich entweder noch in der Wohnung bin oder zumindest da war. Aber genauso wenig kann ich es gebrauchen sie nie wieder zu betreten. Alarith meinte, dass wir uns morgen darum kümmern werden, was ich zwar nicht super toll fand, weil es eigentlich meine Angelegenheit ist, aber auch zu müde war um es auszudiskutieren. Ich werde das Siegel irgendwie anderweitig entfernen. Wenn mich mein Vermieter dann doch noch antrifft, muss ich ihn einfach um eine Woche bitten, um dann zumindest die Miete von vor drei Monaten zu zahlen.

Ich bezweifle jedoch nur, dass er zustimmen würde.
Oder, dass ich das Geld bis dahin überhaupt schon habe.

Aber all das, scheint vollkommen in den Hintergrund zu rücken, als ich in Alarith Flur stehe und meine Jacke von meinen Schultern gleiten lasse. Ich habe keine Ahnung warum das Gefühl vorhin nicht auch schon da war, aber es ist elektrisierend beängstigend zu wissen, nun mit ihm alleine zu sein. Hier über Nacht zu bleiben. Ich gehe ein Stück voraus und schließlich in die Küche, sobald ich die Jacke an die Garderobe gehängt habe. Er folgt mir - bedacht und beinahe lauernd, während ich meinen Blick in die Fensterscheibe werfe, die sein Spiegelbild preisgibt. Die ihn zeigt- seine dunklen Augen, seine lauernde Haltung, seine vollen Lippen, die sich zu einem leichten Lächeln verziehen, als er meinen Blick und meine flache Atmung bemerkt.

"Möchtest du etwas trinken?" - "Gerne!" Ich beiße mir bei meiner schnellen Antwort sogleich auf meine Lippe und fahre herum.

Sein Lächeln wird ein wenig wissender.

"Gerne." Wiederhole ich beinahe flüsternd und beobachte ihn dabei wie er neuen Wodka aus dem Kühler nimmt und jeweils zwei Gläser mit der durchsichtigen Flüssigkeit füllt. Ich lehne mich langsam an die Arbeitstheke an und nehme ihm das eine Glas aus der Hand, wodurch meine Finger die seine streifen und ich meinen Blick zwanghaft unten halte.

Ich habe Tony erst gesagt, dass zwischen uns nichts laufen wird und bis auf ein paar Küssen ist auch noch nichts geschehen. Doch jede Berührung scheint meine Worte mehr und mehr zu verspotten und letztendlich nichtig zu machen.

Ich lasse meinen Blick erneut aus dem Fenster gleiten und erkenne die leichte Schicht des Schnees auf den niedrigeren Dächern und Straßen. Es wirkt tatsächlich friedlich. Etwas das ich weder oft spüre, noch jemals haben werde. Wahrscheinlich auch, weil ich mich abermals dagegen wehren würde- ich kenne es nicht anders und die Stereotypischen Wünsche sind ohnehin nichts für mich. Ich möchte keine Familie, keinen Mann, keinen Bürojob. Ich möchte einfach genug Geld um mir mehr leisten zu können als eine vergammelte Wohnung und einen leeren Kühlschrank. Vielleicht möchte ich ja auch verreisen? Irgendeine Sonnengeküsste Insel in der man keinen Namen trägt, in der man lacht und irgendwie nichts anders macht als zu trinken, zu feiern und zu schlafen. Spaß zu haben und das Leben zu genießen. Doch diese Wünsche scheinen so fern zu sein, dass ich mich nicht mal wirklich traue sie auszusprechen oder überhaupt weiter zu denken.

The Beauty and the CriminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt