43✘Kapitel

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Ich würde ihm am liebsten ins Gesicht schauen, als ich bereits das warnende Knurren von der anderen Seite der Leitung wahrnehme

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Ich würde ihm am liebsten ins Gesicht schauen, als ich bereits das warnende Knurren von der anderen Seite der Leitung wahrnehme. Seine Augen sind sicherlich zu dünnen Schlitzen zusammengezogen, während sich seine Iris verdunkelt, sodass es schwarz wirkt. Alarith selbst macht mich an, aber ein wütender Alarith– da scheint sich die Grenze zwischen Himmel und Hölle zu verlieren und ich würde mich am liebsten direkt in seine Arme werfen um den Zorn abzubekommen, den er mit der herrischen Dominanz im Bett nutzt. Doch mit einem Seitenblick auf Joleen zügle ich sowohl das Gespräch, als auch meine Gedanken mit ihm.

"Mädchen! Wo bist du, ich hole-" Ich lege auf, wodurch sich eine fast zu friedliche Stille in dem Raum niederlegt, dass sie als ihr 'bescheidenes Zimmer' betitelt hat. Es ist nicht bescheiden. Es ist nicht einmal ein Zimmer. Das allein ist größer als meine alte Wohnung. Es ist herrlich warm, liebevoll eingerichtet und hat sein eigenes Bad. Ich war noch nie in solch einem Haus, beziehungsweise in solch einer Villa. Und ich fühle mich mehr als fehl am Platz. Ich habe hier nichts zu suchen und dass ich sie überhaupt aufgesucht habe um zu fragen, ob sie irgendein ein Teil im Schrank hat, dass ich mir ausleihen dürfte grenzt an ein Wunder. Die Sorge es zu zerstören oder zu bekleckern oder eben das was damit passieren könnte, übermannt mich jedesmal, bis die Sorge größer wird, bereits wie eine Schlampe vor meinen Über-Erzeugern zu sitzen.

"Für was genau soll es denn jetzt sein?" Neugierig zieht sie eine Schranktür auf, wodurch mir der Atem in den Lungen stecken bleibt. Ihr verschissener Kleiderschrank hat die dreifache Größe meines alten Badezimmers. Eines verdammten Raumes! Mein Kleiderschrank ist eine Reisetasche.

"Komm ruhig, du musst ja selbst schauen was du tragen möchtest." Nur widerwillig folge ich ihrem amüsierten Ton. Sie macht alles, dass ich mich hier wohl fühle, aber alles ist nicht genug. Das ist weder eine Welt die ich kenne, noch in die ich jemals passen werde. "Vielleicht ist das doch nicht so die gute Idee." Schlussfolgere ich schließlich. Sie rollt nur mit ihren Augen und greift nach meinem Arm, um mich endlich zu sich zu ziehen. Ihre Kleidung ist hell, die meisten in zarten Pastellfarben. Viele Kleider, viele Röcke, noch mehr niedlicher Kitsch. "Du meintest irgendwas von einem Abendessen. Hm, vielleicht sowas hier?" Sie zieht ein Kleid heraus, dessen Kragen umgeschlagen und hochgeschlossen ist. Das rosa ist somit nicht das einzige was mich stört. Sie scheint selbst zu erkennen, dass dies nicht wirklich das passende ist und verzieht ihr Gesicht.

"Du solltest dich nicht verkleiden." Und mit diesen Worten scheucht sie mich wieder aus ihrem 'Kleiderschrank'. "Warte einen Moment hier, ich habe noch eine Idee." Ich lasse mich seufzend auf der kleinen Couch nieder, dessen Polsterung sich wie Watte um mich schmiegt. Es ist unfassbar wie weich diese Couch ist. Oder die Kissen. Wie sauber und ordentlich. Nicht, dass ich unordentlich wäre, aber die Couch in der Werkstatt hatte schon bessere Tage gesehen. Die Federungen bohren sich durch den Stoff in die Haut und zudem ist sie nicht sonderlich groß.

"Hier." Sie kommt mit einem dunkelroten Stoff wieder, den sie mir entgegenhält. Es stellt sich schnell als Hosenanzug heraus. Die Farbe stimmt, der kühle Stoff stimmt und der Schnitt ebenso. "Probiere es gleich mal an! Das Teil ist perfekt für ein Date." Mir fällt sogleich das Lächeln von den Lippen. Schon wieder. Wieso dreht sich heute alles um dieses Thema?

The Beauty and the CriminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt