54✘Kapitel

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Wir standen solange in dem Büro, bis die Geräusche endlich abnahmen und letztendlich vollkommen verstummten

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Wir standen solange in dem Büro, bis die Geräusche endlich abnahmen und letztendlich vollkommen verstummten. Es ist gut so. Es ist besser so. Ich habe mich aus dem Zimmer getraut und bin die Stufen nach oben gestiegen um ihn zerknittert auf der Bettkante sitzen zu sehen.

Diego steht an der Wand ihm gegenüber. Sie unterbrechen ihren wütenden Anstarr-Wettbewerb, als ich schließlich in ihr Blickfeld gerate und an der Tür stehen bleibe. Sein Grau durchbohrt mich so verzweifelt, dass sich alles in mir aufstaut und ich ihn einfach nur in meine Arme schließen möchte. Ihn Küssen möchte. Ihn bei mir haben möchte. Aber gerade durch die aufkommenden Geheimnisse, eben dass was er mir verheimlicht und dass ich ihm verheimliche in einem von Eowyns Club arbeiten zu müssen, killt mich.

Ich löse mich aus meiner Starre und gehe an ihm vorbei um nach frischer Kleidung von mir zu greifen und ins Bad zu eilen. Die Tür fällt gerade ins Schloss, da wird sie wieder geöffnet und Alarith funkelt mich wütend an, als er die Tür wieder schließt. Mir ist bewusst das Diego auf ihn warten wird, dass er jedes kommende Wort verstehen wird. Aber dabei wird es bleiben. Bei Worten. "Ich werde in die Uni gehen." Erkläre ich beginnend, als ich den Blaumann unter seinem feurigen Blick ausziehe und die Gänsehaut so schnell wie möglich mit meiner Kleidung zu verdecken beginne. "Und wenn ich wiederkommen soll, Alarith, dann lässt du deine Wunden versorgen, um mir dann zu sagen, was du mir verdammt nochmal verheimlichst." Er schaut mich einfach nur Ausdruckslos an, bevor er wieder aus dem Bad geht und mich alleine lässt.

Ich putze meine Zähne, wasche mein Gesicht, kämme und binde meine Haare hoch. Ich sehe immer noch absolut abgefuckt aus. Bin Müde, blass und mit dunklen Schatten überseht. Meine Augen sind gefüllt mit dem Schmerz der letzten Wochen.

Sobald ich aus dem Bad bin, meine Tasche und mein Handy habe, ziehe ich nur noch Alarith' Schal um meinen Hals, um wenigstens ein wenig die Lücke in meinem Herzen zu füllen. Mein Stummer Blick an Diego genügt zur Frage, ob er hier bleibt und auf ihn acht gibt. Sein stummes nicken reicht, um mir zu sagen, dass er bleibt. Es schmerzt so ungemein, wortlos an Alarith vorbeizugehen, aber seinen Blick nicht nur zu spüren, sondern auch zu erwidern. Dieses verdammte Grau, dass mich immer wieder umhaut und unnachgiebig in die Knie zwängt.

Die Herbstluft kommt mir gelegen, als ich von Hinterhof zu Hinterhof laufe, um schließlich die Bahnstation zu bekommen und zur Uni zu fahren. Ich lehne meinen Kopf an die Stange, schließe meine Augen und versuche durchzuatmen. So sehr, dass ich keine Lust mehr habe, auch nur eine weitere Sekunde von ihm getrennt zu sein. Scheiße, der Streit war nicht einmal wirklich heftig. Was ist der Auslöser, dass er so ausgerastet ist und ich so kühl? Nur wegen der Geheimnisse? Wegen Morgen?

Mir dröhnt der Kopf.

Ich hätte fast meine Ausstiegsstation verpasst, wenn ich nicht im letzten Moment an meiner Schulter angerempelt worden wäre und Angus mit verbissenem Blick hinterher geschaut hätte. So steige ich erneut in die kalte Luft und schaue die ganze Zeit auf den Hinterkopf dieses kleinen Wichts. Jeder Freund von Carter oder sonst wem auf diesem Campus, macht mich sauer. Sie sind so verdammt eingenommen von sich selbst, dass sie einfach nicht sehen, wie Lachhaft sie sind.

The Beauty and the CriminalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt