Trip to Italy

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Verwirrt wachte ich an einem mir unbekannten Ort wieder auf. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Wo war ich und war ich hier hingekommen? Mir war nur bewusst, dass ich hier normalerweise nicht hingehörte.

Ich konnte mich nicht daran erinnern, wie ich in das Flugzeug gekommen bin, welches mich scheinbar hergebracht hatte. Geschweige denn, dass ich jemals in einem gesessen und wann ich es wieder verlassen hatte. Doch als ich meine Augen öffnete, starrte ich an den beigen Dachhimmel eines älteren Wagens und mir wurde klar, dass ich mich nicht mehr in Forks aufhielt. Irgendwie musste ich ja her gekommen sein.

Ein weiteres Mal blinzelte ich, um zu verstehen, dass ich seit dem ich in Forks ins Auto gestiegen war anscheinend geschlafen hatte. Für einen normalen Flug von dem Flughafen Seattle nach Rom Ciampino beträgt die Flugzeit in etwa elf Stunden und siebenundzwanzig Minuten, wenn alles Planmäßig verläuft. Davor mussten wir ja auch erst einmal überhaupt nach Seattle kommen. Klar war Carlisle schnell, aber dennoch. Es war erstaunlich für mich, dass ich scheinbar die ganze Zeit geschlafen hatte. Normalerweise schlief ich doch nicht so lange, generell war es selten, dass ich mal über zwölf Stunden schlief.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und blinzelte ein weiteres Mal, ehe ich hinaus blickte und die Weiten der Toskana erblickte. Wir waren definitiv in Italien, anders konnte man diese Situation nicht erklären. Zypressen rauschten an meinem Fenster vorbei. Das Auto, in dem ich mitfuhr, war natürlich wieder viel zu schnell, doch das kümmerte den Fahrer noch mich, als die Beifahrerin, herzlich wenig.

„Auch schon wach?"

Immer noch müde, blickte ich von den rasenden Bäumen zu meiner linken Seite. Carlisle schmunzelte, seine Augen hatten die Straße vor ihm nicht verlassen. Wir mussten in einem Oldtimer sitzen, so wie das Interieur aussah und das Radio klang. In dem Radio lief ein altes romantisches italienisches Lied, das vom Alter her perfekt zu unserem Wagen passte. Auch wenn mir die Sprache nichts sagte, klang es dennoch fabelhaft. „Jahh so langsam." Einmal gähnte ich noch und streckte mich. Die Müdigkeit hatte ich noch nicht wirklich besiegt. Meine Knie fühlten sich noch immer schlaff und kraftlos an. Generell war mein Körper noch nicht so ganz auf dem Berg.

Neugierig blickte ich abermals nach draußen und sog die Umgebung in mich ein. Selbst, wenn der Himmel mit Wolken behangen war, hatte diese Landschaft etwas Wunderbares. Etwas an ihr strahlte Gelassenheit aus, fast so, als könnte in diesem Land nichts Hektisches passieren. Hier drehten sich die Uhren wahrscheinlich langsamer. Es sah nicht wirklich aus, als würde in einiger Entfernung eine uralte Königsvampirefamilie hausen.

Wie ein Kind im Süßigkeiten Laden sah ich raus. So eine Landschaft kannte ich nur aus dem Fernseher, diese Bäume und zarten Hügel. Der Schnee war hier nicht wie bei zuhause mehrere Zentimeter dick, sondern mehr wie Puderzucker und bedeckte nur leicht die Felder. Mein Starren wurde noch intensiver, als wir immer weiter in die Stadt rein fuhren. Hier gab es so viele Dinge, die ich zwar kennen müsste, doch war es scheinbar eine ganz andere Welt. Nebenher beim Fahren erklärte mir Carlisle einige der Sehenswürdigkeiten, natürlich kannte er sie alle.

Ich fühlte mich wundervoll.

Nach einer Weile kam unser Auto zum Stehen. Nur widerwillig stieg ich aus und akzeptierte das Ende dieser Fahrt. Es gab noch so viel mehr, was ich eigentlich hätte sehen wollten, weswegen es mir noch schwerer fiel auszusteigen.

Unser Hotel war in der Nähe des Kolosseums. Mit in der Nähe meine ich, dass es quasi einen Steinwurf entfernt war. Von außen war es schon nobel, mit diesem fabelhaften sandfarbenen Ton der Fassade, der mit Gold und Weiß abgesetzt war.

Aber innen war es atemberaubend.

Die Eingangshalle weiß gestrichen. Die ausgelegten Fliesen aus Marmor ließen schon vermuten, dass es hier nicht ganz günstig sein würde. Waren doch einige scheinbar noch extra mit echtem Gold verziert. Der große Raum, der die Eingangshalle formte, war gesäumt standen mit wunderbaren Bronzestatuen, die wohlmöglich die römischen Götter darstellen sollten. Sie hoben sich kontrastreich von den Wänden ab.

The Colors of the WaterfallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt