8.

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Er lag auf dem Bett, sein Bauch auf der Matratze, sein Kopf unter dem Kissen. Er weinte nicht. Das hatte er schon lange aufgegeben. Außerdem bedeutete ihm dieser aufgeblasene Trottel doch nichts. Sie kannten sich erst seit heute.

Das Piepsgeräusch von seinem Wecker brachte ihn dazu den Kopf zu heben und auf die Uhr zu sehen. Bald würde seine Mutter da sein, also sollte er sich langsam darum kümmern aufzustehen und sich her zu richten.

Aidans Mutter war eine sehr beschäftigte Frau, also pflegte Aidan sie aus seinen Problemen raus zu lassen. Natürlich war die Frau nicht blind. Aidan kam nie zu spät nach Hause um noch etwas bei seinen nicht vorhandenen Freunden zu bleiben, zu Hause war es für sie immer sauber. Aber Elisabeth sagte nichts dazu.

Leicht benommen vom Herumliegen begab sich der Junge ins Badezimmer, wo er an den Wasserhahn ging und das kalte Wasser an machte. Während seine Hände unter das kalte Wasser glitten, sah Aidan in den Spiegel vor ihm. Er war nicht mit sich zufrieden, wieder etwas, was er seiner Mutter verschwieg.

Nach einem Seufzen, lehnte er sich über das Waschbecken und spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht um wacher zu werden oder zumindest weniger auszusehen wie eine Leiche, bevor er den Wasserhahn wieder schloss und sich abtrocknete.

"Bis gleich, Kleiner." Es war ja nicht so als wäre er noch nie angelogen worden, aber es tat ihm dieses Mal besonders weh, da Fynn für Aidan einer der Ersten war, der versuchte sich auch mit Aidan zu befreunden. Tja, plötzlich wurde Fynn eben 'swag' und für Aidan nicht mehr erreichbar.

{...}

"Also. Ich habe eine Portion Pasta für den niedlichsten Jungen der Welt!", rief Elisabeth, als sie durch die Eingangstür kam. Sie sah müde aus, nicht zuletzt wegen den Augenringen, aber sie strahlte, denn sie hatte heute für ihren Sohn gearbeitet.

"Hey, Mum", antwortete Aidan mit einem Lächeln, bevor er zu ihr ging und sie auf die Wange küsste, "Dankeschön."

Er nahm ihr das Essen aus der Hand und ebenso ihre Tasche um sie weg zu stellen, bevor Aidan in die Küche ging und anfing den Tisch zu decken. Seine Mutter begann zu helfen, aber Aidan schüttelte ziemlich schnell den Kopf.

"Setz dich, ich mach das schon." Um diesen Worten etwas Sanftheit zu verleihen, lächelte er sie kurz an, bevor er wieder weiter machte. Er hatte etwas dagegen, dass seine Mutter so viel arbeitete, also versuchte er ihre Arbeit immer wieder zu reduzieren.

"Aidan, Doktor Peters hat angerufen. Sie meinte, du wärst heute wieder nicht zur Therapie gegangen." War er auch nicht, schon seit ein paar Wochen nicht mehr.

"Ja, ich weiß, ich war mit einem Freund unterwegs." Anfangs dachte er sich nichts bei diesen Worten, bevor er die Augen weit auf riss. Zu seinem Glück stand er mit dem Rücken zu seiner Mutter sodass sie es nicht sah, denn er hatte noch nie von 'Freunden' erzählt und wollte auch nicht damit anfangen.

"Wie heißt er?" Zu spät. Er hatte einen Fehler gemacht und musste ihn irgendwie ausbaden, die Frage war nur wie. Er wollte ihr gerne von Fynn erzählen, aber er war sich nicht sicher ob er es konnte ohne wieder traurig drein zu blicken.

"Fynnigan Lancester." Er nahm zwei Gläser und stellte sie auf den Tisch, bevor er in beide etwas zu trinken einschenkte und sich wieder auf den Stuhl seiner Mutter gegenüber setzte.

"Ist ein netter Name, habt ihr schon oft etwas zusammen gemacht?", fragte Elisabeth, nahm dann aber eine Gabel in die Hand und lächelte ihren Sohn an. "Guten Appetit."

"Dir auch", antwortete Aidan, bevor er begann zu essen, "Und Nein. Er ist erst her gezogen, heute war sein erster Schultag."

Seine Mutter begann tatsächlich zu lächeln, denn es war eine gute Nachricht, dass er endlich einmal einen Freund gewonnen hatte und dabei so sozial engagiert war.

Ihr Sohn war ihrem Ex so ähnlich. Er hatte auch immer zuerst Kontakt zu den neuen gesucht, so hatte ihr Ex ja auch Elisabeth kennen gelernt, als sie neu an die Schule kam. Sie wurden Freunde, kamen zusammen, waren glücklich und dann wurde Elisabeth schwanger. Bis heute wusste sie nicht, was mit Aidans Vater passiert war, er war einfach plötzlich weg gewesen.

Die beiden unterhielten sich noch etwas, wobei das Thema Fynn immer weiter in den Hintergrund rückte. Zu Aidans Vorteil, denn Fynn war der Letzte über den Aidan sprechen wollte.

-

Hey :3

Alle gegen Fynn, oder? :'D

Gibt es wenigstens eine Person hier, die sich vorstellen kann wieso er das gemacht hat?

Kommentiert doch einfach, was ihr denkt und: Bis zum nächsten Update :D

Nike

Just FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt