26.

21.4K 1.5K 595
                                    

Aidan konnte einfach nicht verstehen was mit ihm los war. Er sollte glücklich sein, dass Fynn glücklich war, immerhin waren sie Freunde. Aber Aidan war nicht glücklich.

Seine Mutter hatte ihm eröffnet, dass sie mit Catherine ausgemacht hatte, dass Aidan Silvester bei Familie Lancester verbringen konnte.

Das Letzte, was Aidan im Moment wollte, doch da er seiner Mutter kein schlechtes Gewissen machen wollte, hielt er die Klappe.

So kam es auch, dass Aidan aus dem Wagen seiner Mutter stieg, noch einmal mit ihr ausmachte, dass sie ihn anrufen würde sobald Neujahr war und dann einfach ging.

Als Aidan dieses Mal klingelte, las er das Schild nochmal genau. "Familie Lancester - Boyld", stand darauf geschrieben.

Anscheinend hatte Fynn einen anderen Nachnamen als sein Vater, eine Seltenheit.

Die Tür wurde ihm von einer lächelnden Mrs Lancester geöffnet.

"Aidan, du bist schon so früh da?"

Aidan nickte.

"Fynn ist gerade nicht zu Hause... Er wollte noch etwas Wichtiges klären, du weißt was ich meine?"

Aidan nickte erneut, während er rein ging und seine Schuhe auszog.

"Mach es dir ruhig bequem."

Und schon war Aidan alleine.

Fynn war bei seinem Huhn. Das wusste Aidan genauso gut wie Catherine, aber er würde nichts dagegen sagen.

Er wusste ja selbst nicht, weshalb er so auf diese Beziehung reagierte.

Das Offensichtliche schob er beiseite, denn er kam aus einer kleinen Stadt: So etwas war hier nicht angebracht. Nicht einmal der Gedanke daran.

Aidan lief die Treppe hoch zu Fynns Zimmer, der einzige Ort an dem es Sinn ergab den Tag dort zu verbringen bis Fynn kam.

Viel zu tun hatte er nicht, immerhin war er nur für eine Nacht hier, dennoch hatte er ein schlechtes Gewissen hier zu sein. Als hätte Aidan plötzlich kein Recht darauf.

Er legte sich auf das kuschelige Bett und vergrub sein Gesicht in dem nach Fynn riechendem Kissen. Was er hier verspürte, war nicht normal.

{...}

Ein leichtes Rütteln weckte den Jungen, welcher die Augen müde öffnete.

"Hm?", stöhnte er leise, des Schlafes beraubt.

"Steh auf, Aidan. Du warst heute den ganzen Abend im Bett. In zwei Stunden ist Neujahr."

Aidans Blick hob sich von der starken Brust zu Fynns Gesicht, welchen er ansah.

"Habe ich wirklich so lange geschlafen?", fragte Aidan.

"Ich wollte dich nicht wecken." Sanft strichen Fynns Finger über Aidans Haare, bevor der größere vom Bett aufstand und sich etwas streckte.

"Mam hat etwas zum Essen gemacht und ich kann es kaum erwarten. Also: Beweg dich, ich hab' Hunger."

Aidan nickte etwas, bevor er sich aus dem Bett hievte. Er hätte noch ein wenig Schlafen können, wenn es nach ihm ginge, aber er wollte Fynns Magen nicht warten lassen.

Sein hochgerutschtes T-Shirt zog Aidan von alleine nach unten, bevor er mit Fynn das Zimmer verließ und runter in die Küche ging.

Sue und Catherine saßen schon am Tisch und warteten auf die beiden.

"Und, bist du schon aufgeregt?", fragte Catherine mit einem Lächeln, als sie endlich aufstand und das Essen auf den Tisch stellte.

"Nein... ich meine... ich habe noch nicht einmal richtig verstanden, dass heute Silvester ist", erklärte Aidan und setzte sich etwas aufrechter hin.

Eigentlich hatte er keinen Hunger. Ein Tee wäre ihm lieber, aber Aidan wollte hier niemanden mit seinen Taten beleidigen.

So kam es, dass er nur ein kleines bisschen auf seinen Teller nahm und dann begann vor sich hin zu essen.

{...}

Eineinhalb Stunden Talkshow.

Laut der Familie war es normal für sie die letzten eineinhalb Stunden vor Neujahr im Fernseher zu sehen, was im vergangenen Jahr passiert ist.

Ein paar Stars haben geheiratet, ein paar Filme sind raus gekommen, ein paar Katastrophen passiert.

Aidan starb vor langeweile, sowie er das auch Fynn ansah, doch er wagte es nicht näher an den großen heran zu rutschen und sich an ihn zu kuscheln.

Gerne hätte Aidan das gemacht, doch es hatte sich etwas geändert seit er mit dem Mädchen zusammen war.

Besser gesagt: nachdem Aidan das zufällig herausfand.

Er glaubte nicht, dass Fynn vorhatte Aidan irgendwann davon zu erzählen und schob das auf sich selbst.

Fynn hatte ihn nie darum gebeten viel Zeit mit ihm zu verbringen. Aber er hatte es herausgefordert.

Er stand nicht auf Jungs.

Natürlich. Keiner der beiden tat das. Sie waren nur Freunde, beste Freunde. Alles was Fynn tat waren reine, freundschaftliche Gesten.

Der Countdown begann. Die letzte Minute vor Neujahr.

Anspannung, Vorfreude und Angst vor dem Kommenden waren hier gemischt, während Aidan auf den Balkon ging, direkt vor das Geländer um in den Himmel zu schauen.

Er spürte, wie sich jemand hinter ihn stellte, ein Zettel wurde Aidan in die Hand gedrückt, während zwei Hände sich links und rechts von Aidans Körper an das Geländer klammerten. Ganz wie am ersten Tag.

Vorsichtig faltete Aidan den Zettel auf, voller Angst davor, was darin stand, doch der Satz war ebenso harmlos, wie schön.

"Willst du mein Neujahrskuss sein?"

Aidan drehte seinen Kopf zu Fynn um ihn anzusehen, eine Antwort zu geben, aber es war schon zu spät.

Der Countdown ging zu Ende. Fynns Arme schlangen sich um Aidans Hüfte, zogen ihn näher an Fynn.

Mit dem ersten Feuerwerk legten sich Fynns Lippen an die Aidans.

-

Hey, Menschis :3

Ich hoffe ihr feiert grade schön und habt ganz viel Spaß mit euren Freunden und/oder eurer Familie :3

Habt einen guten Rutsch und viel Spaß im Jahr 2015, auf dass es euer bestes Jahr bis jetzt wird :3

Bis zum Jahr der Ziege, meine Hühnchen :D

Nike

Just FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt