Als Aidan am nächsten Tag in die Schule kam, stand das Motorrad nicht da.
Er ging davon aus, dass Fynn den Bus genommen hatte, immerhin schneite es immer noch und auf vereisten Straßen Motorrad zu fahren würde Aidan niemandem raten.
Dass diese Theorie nicht stimmte, fand er heraus als Fynn auch nicht im Unterricht auftauchte.
"Weiß jemand wo Fynnigan Lancester ist?", fragte die Lehrerin.
Eines der Hühner hob die Hand.
"Er hat geschrieben er liegt mit Grippe im Bett."
Ein Klatschen erfüllte den Raum, sodass alle Blicke zu Aidan blickten. Seine Hand lag seit neuestem auf seiner leicht geröteten Stirn. Natürlich war er krank, er hatte sich ja geweigert auf dem Motorrad seine Jacke anzuziehen.
"Aidan, hast du etwas dazu zu sagen?", fragte die Lehrerin.
"Nein, Entschuldigung", murmelte dieser und nahm seine Hand von der Stirn um auf seinen Block zu sehen.
"Gut, dann können wir mit dem Unterricht fortfahren."
Es verging kein Moment an dem Aidan sich keine Sorgen um Fynn machte.
Ja, er hatte Grippe, aber dann saß er wahrscheinlich alleine in seinem Bett herum und verfluchte sein Leben, während er nichts zu tun hatte.
So fasste Aidan den Entschluss Fynns Hausaufgaben von den Hühnern zu schnappen und sie ihm selbst vorbei zu bringen.
Immerhin konnte es ja nicht so schlimm werden bei Fynn vorbei zu schauen.
{...}
Noch nie lag Aidan so falsch. In seinem ganzen Leben nicht.
Als er in dem Bus zu Fynns Haus war, erwartete er eigentlich nicht sonderlich viel, aber als die Gegend immer nobler wurde und immer öfter irgendwelche Sportwagen und Männer in Anzügen vor irgendwelchen riesigen, weißen Villen standen, erriet Aidan langsam wo er da reingeraten war.
Er drückte auf den roten Knopf, sodass der Bus stehen blieb und ging dann aus dem Bus.
Die Adresse seines guten Freundes brachte ihn dazu kurz nach links und nach rechts zu suchen. Aidan hatte keine Ahnung in welche Richtung er laufen musste. Dabei wollte er nicht sonderlich lange hier bleiben, denn in seinem alten Mantel fühlte er sich in diesem Stadtteil wirklich nicht wohl.
"Entschuldigung?", fragte er, als er eine Menschenseele hier fand.
Die Person stutzte und rückte sich die Brille zurecht. Der Mantel der Frau hatte Fell bei sich. Echtfell, mit hoher Wahrscheinlichkeit und auf ihrem Arm saß ein kleiner Chihuaua. Noch mehr Clichés schien sie nicht erfüllen zu wollen.
"Was?", fragte sie. Kein Hauch Freundlichkeit in der Stimme, eher herablassend Aidan gegenüber.
Aidan fragte nach der Adresse und sie schickte ihn mit einer groben Wegbeschreibung weg.
An Nettigkeit fehlte es den Bewohnern dieses Stadtteils ziemlich sicher.
Die Adresse hatte Aidan vom Sekretariat, immerhin wollte er Fynn eine Überraschung machen, wenn er kam.
Das Haus, das ihn erwartete war nicht kleiner, als die anderen. Eher sogar um einiges größer. Im Nachhinein wusste Aidan nicht mehr was er von Fynns zu Hause erwartet hatte. Wahrscheinlich keine glänzende Villa wie diejenige, die ihn erwartete, als er die Hausnummer gefunden hatte.
"Du willst mich doch verarschen, Fynni", murmelte Aidan leise, während er auf die Haustür zu ging, die doppelt so hoch und etwa acht Mal so breit war wie Aidan. Natürlich hatte der Junge das nachgemessen, wenigstens diesem Drang musste er nachgehen, bevor er an der Haustür klingelte.
Nervös pulte er im Boden herum, während er darauf wartete, dass jemand die Tür öffnete.
Ausgerechnet ein älterer Herr im Anzug, dessen graue Haare nach hinten gegelt waren.
"Womit kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte er. Aidan hatte nie erfahren wie dieser Mann hieß, aber in Gedanken nannte er ihn stehts Henry.
"Ich suche Fynn. Er war heute nicht in der Schule und ich habe seine Hausaufgaben dabei."
"Natürlich, die Treppe hoch und dann rechts. Die Tür aus der die Geräusche kommen."
Henry ließ Aidan rein, welcher die Treppen hoch lief. Jedes Stockwerk in diesem Haus schien doppelt so groß wie in normalen Häusern und entsprechend lange brauchte Aidan um die Treppe mit dem roten Teppich hoch zu laufen in deren Mitte ein Kronleuchter war.
Was Henry mit den Geräuschen meinte, wusste Aidan bis jetzt noch nicht, aber er ging von Hustgeräuschen oder Würgelauten aus.
Als er der Tür jedoch näher kam, wurde es immer lauter bis er das Geräusch zuordnen konnte: Geballer.
Mit hochgezogenen Augenbrauen ging Aidan weiter auf die Türe zu.
Ziemlich laute Kampfgeräusche, wenn man Aidan fragte.
Ganz vorsichtig klopfte er an der Tür. Keine Antwort. Also legte der Kleine die Hand auf die Türklinke und zog sie herunter, sodass er sich in einem Gamerzimmer wieder fand. Ein paar Meter von der Tür entfernt stand ein schwarzes Sofa, die Wände voller Regale und Videospiele, sowie ein großer Bildschirm an der Wand. Eine kleine Treppe ging hoch in einen weiteren Stock, wo Aidan weitere Videospiele vermutete.
Ein wahrer Traum für jeden Gamer auf diesen Planeten. Eine andere Galaxie für Aidan, der noch nie einen Controller in der Hand gehalten hatte.
Er schloss die Tür hinter sich und begab sich zum Sofa, auf dem Fynn in eine Decke gewickelt saß. Ein Headset auf seinem Kopf in das er kurz rein hustete.
"Entschuldigung", murmelte Fynn in das Mikrophon. Er schien mit jemandem zu reden, wahrscheinlich einer Person, die ebenfalls gerade mit ihm online spielte. Oder seiner Großmutter. Letzteres eher Wunschdenken von Aidans Seite.
Ganz vorsichtig tippte Aidan Fynn auf die Schulter um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
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I'm on a roll, bitches!
Aber das wars ganz sicher für heute, ich selbst will auch noch etwas zocken ^^
Habt ne Gute Nacht, vielleicht nen schönen Tag und wir sehen uns beim nächsten Update :D
Nike

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Just Friends
Teen FictionGemeinsam lagen die beiden auf dem Boden in Fynns Teppichwohnung. Fynn auf Aidan, während sich die beiden immer näher kamen. "Was werden die anderen sagen, Fynn?" "Sie werden es nie erfahren, Aidan." Achtung: Diese Geschichte enthält gleichgeschlech...