Fynn sah nicht sonderlich glücklich aus, als Aidan mit ihm die Treppen runter ging.
Er wusste noch genau, wie er seinem Vater das letzte Mal jemanden vorgestellt hatte, der nicht weiblich war.
Ein kritischer Blick, alles andere als nette Kommentare. Am nächsten Tag hatte Fynn keinen Freund mehr.
Vielleicht hatte er so etwas wie Angst vor seinem Vater und seinem Einfluss auf Aidan.
Aber er konnte Aidan schlecht in seinem Zimmer verstecken, vor dem großen, bösen Mann.
Dabei war er nicht der einzige, der Angst hatte, denn auch Sue hatte Aidan gefallen, so oder so mehr als Megan, und sie hatte keine Lust zuzusehen, wie er weg ging.
Zu guter letzt hatte auch Aidanbein eigenartiges Gefühl, denn so richtig 'geoutet' hatte er sich noch nicht.
Vielleicht war das hier auch nicht richtig und er hatte in die Freundschaft zu Fynn auch zu viel hinein interpretiert.
"Hallo, Dad", sprach Fynn aus, während er Aidan sachte zu einem Stuhl zog und ihn darauf setzte.
"Fynn. Sue. Und du bist?", fragte der Mann.
Ehrlich gesagt sah Sue ihm ziemlich ähnlich, zumindest von ihren Augen und Haaren her.
"Aidan, Sir. Aidan Winstead."
Der Kleine reichte dem hochgewachsenen Mann seine Hand, bevor er sich an den Tisch setzte.
Erst als alle saßen und etwas auf dem Teller hatten, sprach Richard Boyld weiter.
"Also, Aidan, wie sieht es bei dir in der Schule aus?", fragte er, woraufhin Aidan kurz seinen Blick hob um dem Mann in die Augen zu sehen.
"Ein Durchschnitt von etwa 1,2 seit etwa vier Jahren", erklärte der Kleine, bevor er wieder auf das Essen sah.
Unter dem Tisch spürte er Fynns Hand, die seine ganz zart drückte.
"Endlich Mal bringst du jemanden mit, der es zu etwas bringen könnte", merkte Richard an und begann tatsächlich zu lächeln, "Es freut mich dich kennen zu lernen, Aidan."
Die ganze Anspannung fiel von Aidan, als er scheinbar akzeptiert wurde, also konnte er tatsächlich in Ruhe etwas essen ohne sich darum zu kümmern, wie er sich bewegte und aussah.
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"Aidan, deine Mutter hat angerufen. Sie fährt gerade hierher um dich abzuholen", erzählte Catherine.
Das erste Treffen mit Fynns Vater war gut verlaufen, wie Aidan fand, weshalb er ziemlich glücklich damit war hier zu sein.
"Danke. Ich komme gleich runter."
Catherine hatte sich anscheinend mit Elisabeth angefreundet, was keinen der beiden irgendwie kümmerte, da sie zu sehr damit beschäftigt waren Arm in Arm da zu sitzen und nebenbei einen Film zu schauen.
Den Namen hatte Aidan bereits vergessen, aber so schlecht war er gar nicht. Vielleicht lag diese Meinung auch daran, dass er Fynns leisen Herzschlag an seinem Ohr hörte und seine Körperwärme spürte.
Das könnten sie öfter machen, denn diese Nähe war es, die Aidans Herz dazu brachte höher zu schlagen.
Natürlich abgesehen von der Tatsache, dass Fynn schlief. Schon einmal hatte Aidan bemerkt, wie ruhig Fynn beim Schlafen aussah und nun empfand er ein wenig mehr Liebe als früher, als er so auf ihn herab sah.
Er beobachtete Fynns Schlaf. Fynn gehörte zu Aidan.
Langsam beugte sich der Kleine vor um Fynn einen sachten Kuss auf die Lippen zu drücken, bevor er sich von Fynns Armen befreite und vom Bett aufstand.
"Wohin gehst du?", hörte er eine Stimme murmeln, weshalb Aidan sich noch einmal umdrehte.
"Nach Hause, wir sehen uns dann Morgen in der Schule", sprach Aidan leise aus.
"Mhm", murmelte Fynn und kuschelte sich wieder etwas weiter an seine Decke. Sie war noch warm von Aidan, was nicht weiter schlimm war, ganz im Gegenteil.
Nun, da er sich von Fynn verabschiedet hatte, nahm Aidan seine Schultasche und ging im Treppenhaus runter, wo er natürlich auf Sue trat.
Wahrscheinlich würde er sich nie an den Anblick des Mädchens im Rollstuhl gewöhnen.
"Aidan. Ich habe bald Geburtstag und es würde mich freuen, wenn du auch kommen würdest."
Aus ihrer Tasche zog sie einen pinken Umschlag, den sie Aidan hinhielt.
"Natürlich komme ich, Sue", sprach er aus und schenkte dem Kind eine Umarmung.
Aidan konnte sich vorstellen wie es bei ihrem Geburtstag aussah. Die Familie war da und sonst niemand, denn kaum Kinder wussten mit Sue umzugehen, wie er es sich vorstellte.
"Bis dann."
Kurz darauf fand sich Aidan bei den Schuhen wieder, die er sich anzog, kurz darauf die Jacke.
Aus Höflichkeit beschloss Aidan noch in die Küche zu gehen und Fynns Eltern einen schönen Abend zu wünschen, aber als er die beiden Erwachsenen dabei erwischte, wie sie sich küssten, wollte er nicht weiter stören, sondern ging aus dem Haus.
Seine Mutter war da, saß in einem weißen Toyota und wartete darauf, dass Aidan einstieg.
"Hey, Mam", sprach Aidan und beugte sich über die Mitte des Autos um sie sanft auf die Wange zu küssen, bevor er sich hinsetzte und anschnallte.
"Hallo, Aidan", sprach Elisabeth.
Sie schien ein wenig abwesend, was Aidan nicht genau deuten konnte, aber weiter ging er auch gar nicht darauf ein.
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Hey, Hühnchen :3
Eine kurze Geschichte, die mir ständig unter die Nase gerieben wird: Ich erzählte einmal eine gute Nacht Geschichte. Entschied sie zu schreiben, aber nicht zu veröffentlichen. Dann sagten sie ich sollte es veröffentlichen. Dann hat es tatsächlich jemand gelesen. Und plötzlich hatte die gute Nacht Geschichte 30K+ Reads, 2,5K+ Votes und 450+ Kommentare.
Ein Dankeschön kommt immer so daher gesagt, aber ich meine es ernst. Jedes Mal, wenn ich ans Tippen gehe, dann denke ich daran, dass ich euch damit glücklich mache und mehr Gründe zum Schreiben habe ich echt nicht :)
Habt einen schönen Start ins Wochenende :3
Nike
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Just Friends
Teen FictionGemeinsam lagen die beiden auf dem Boden in Fynns Teppichwohnung. Fynn auf Aidan, während sich die beiden immer näher kamen. "Was werden die anderen sagen, Fynn?" "Sie werden es nie erfahren, Aidan." Achtung: Diese Geschichte enthält gleichgeschlech...