33.

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Es war leicht sich daran zu gewöhnen, aber Aidan gab dafür seine Rituale auf.

Anstatt nun mitten in der Nacht zu lesen, rief er stets Fynn an. Kein Geldproblem. Fynns Leitung war kostenlos für Aidan.

Also anstatt so wie früher glücklich und zufrieden zu lesen, hatte Aidan endlich einmal Spaß daran aufzuwachen und etwas erzählt zu bekommen.

Aber während er die positiven Auswirkungen von Fynns Fürsorge Aidan gegenüber spürte, sah er die schlechten Fynn an.

Meistens kam der Junge übermüdet zur Schule, hatte verwuschelte Haare und sah einfach nur fertig aus.

"Aidan?", fragte Elisabeth und kurz darauf kam auch eine rote Nase hinter der Schlafzimmertür zum Vorschein.

Ein lächeln schlich sich auf die geschwollenen Augen.

"Mam, ist alles gut bei dir?", fragte Aidan besorgt. Er dachte nicht nochmal darüber nach, seine Schuhe abzustreifen und die Tasche auf den Boden fallen zu lassen.

Er stolperte auf Elisabeth zu und nahm seine Mutter in die Arme.

"Wirklich, was auch immer es ist: Du kannst mit mir reden."

Aidan fühlte sich dreckig den ganzen Tag bei Fynn verbracht zu haben und gar nicht an seine Mutter zu denken.

"Ich habe nur eine Erkältung, Schatz", sprach Elisabeth und strich sanft über Aidans Kopf, "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen."

Mit einem Lächeln sah Aidan zu seiner Mutter, die genauso klein war wie Aidan selbst.

"Gut", murmelte Aidan leise, "Ich möchte nicht, dass du traurig bist, Mam."

Ein Lachen, welches eher einem Keuchen glich, kam aus Elisabeths Mund heraus.

Sie schien wirklich krank zu sein.

"Ich habe dich, Aidan. Da kann ich doch nur glücklich sein."

Beide lösten sich nach einer Weile, aber Aidan wollte doch noch etwas Zeit mit seiner Mutter verbringen, bevor sie wieder zur Arbeit ging.

"Fynn hat mir eine Serie ausgeliehen, wenn du sie mit mir schauen willst."

Wieder lächelte Elisabeth. "Gerne."

{...}

Nachdem Aidan mit seiner Mutter ausgemacht hatte, dass die beiden die Serie ansehen würden, begann Aidan das Wohnzimmer für Kranke umzuräumen.

Decke und Kissen auf das Sofa, heiße Tasse Tee auf den Klapptisch, Taschentücher und die Fernbedienung näher als sonst.

Nun saßen beide jedoch auf der Couch und blickten zu dem Bildschirm auf dem zu aller erst ein Mann zwischen verlassenen Autos herum lief.

Beide Winsteads starrten wie gebannt auf den Bildschirm vor ihren Augen, unterhielten sich über den Film und genossen den Abend aneinander gekuschelt.

Aidan hatte diese Tage am liebsten. Diejenigen, an denen er einfach Spaß mit seiner geliebten Mutter hatte und etwas mit ihr unternahm.

Später, als die erste Staffel sich dem Ende neigte, schlief Elisabeth ein, weshalb Aidan sie zudeckte und sanft auf die Stirn küsste.

Es war spät und er selbst wusste auch, dass er ins Bett gehen musste, aber zuvor blickte Aidan auf sein Handy.

Vielleicht hatte ihn ja jemand vermisst.

Aber Aidan hatte keine Nachrichten. Gähnende Leere in dem Nachrichtenfeld und in seinem Inneren.

{...}

Er wachte von einem ständigen Piepen seines Handys auf, weshalb Aidan zusammen fuhr und das Handy an sein Ohr legte.

"Ja?", fragte er verschlafen, begann daraufhin aber stark zu husten.

"Aidan, Kleiner, wo bist du? Der Unterricht fängt gleich an", sprach Fynns besorgte Stimme.

Vorsichtig hob Aidan seinen Kopf und sah sich in seinem Zimmer um. Währenddessen glitt sein Blick auf die Uhr. Fynn hatte Recht, gleich war Schule.

Nach dem Husten folgte ein Niesen und erst da bemerkte Aidan, dass seine Nase lief.

"Du... Fynn. Ich glaube ich bin krank geworden. Ich komme heute nicht mehr. Kannst du Jake wegen Bio..."

Aidan wurde unterbrochen.

"Schon klar, Aidan. Ich sag Bescheid."

Anscheinend hatte Jake das Gespräch mithören können. Er war bei Fynn und Aidan war nicht da.

"Danke", murmelte Aidan und kuschelte sich etwas an sein Kissen. Es war so schön weich und flauschig und einfach nur supertoll.

"Gute Besserung, Brownie", sprach Fynn noch in den Hörer und dann war die Leitung kurze Zeit still, bevor kurze Laute zeigten, dass aufgelegt wurde.

Mit einem weiteren Niesen legte Aidan auf und legte sein Handy auf die Schublade.

Anscheinend hatte er sich bei seiner Mutter angesteckt. Und wie.

So dreckig hatte er sich lange nicht mehr gefühlt, aber so hatte Aidan wenigstens einen Tag um zu entspannen, bevor er wieder zum Unterricht musste.

Vorsichtig schleppte sich Aidan aus dem Bett und kroch dann in das gemeinsame Badezimmer von ihm und seiner Mutter, wo er sich eine Packung Taschentücher holte mit der er zurück in sein Zimmer ging.

"Aidan, geht es dir nicht gut?", meldete sich Elisabeths besorgte Stimme, woraufhin der kleine seine Mutter ansah. 

"Ja... du hast mich angesteckt..."

Aber mit der Zeit sah sie ziemlich gesund aus, dafür, dass sie gestern krank war. Ehrlich gesagt sah Aidan ihr überhaupt nichts mehr von der Krankheit an.

"Gehst du arbeiten?", fragte Aidan. Elisabeth nickte.

"Bis heute Abend", sprach der Kleine aus und bekam einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich in sein Zimmer zurück begab und sich auf sein Bett legte. 

Das würde ein langer Tag werden.

-

Hey, Hühnchen :3

Eigentlich wollte ich erst Morgen updaten, aber weil jemand hier krank ist, wollte ich dieser Person 'Gute Besserung' mit dem Chapter sagen.

Und an jeden sonst, der wegen der Grippewelle gerade halbtot im Bett liegt: Gute Besserung!

Bis zum nächsten Update :)

Nike

Just FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt