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"Es war der Sommer vor zweieinhalb Jahren. Ich machte bei einem Film mit, als Passant, nicht weiter wichtig, meine einzige Szene wurde raus geschnitten."

Fynn fuhr durch seine Haare. Eigentlich wollte er nicht, dass Aidan etwas falsches über Ben dachte, aber er konnte sich vorstellen, wie sich das ganze hier anhören würde.

"Eine der Hauptrollen hatte 'Ben'. Er ist bekannt, aber es ist weitaus schwieriger zu erklären, wieso ich ihn eingespeichert habe, als 'Big Ben', deshalb nenne ich ihn so. Nun. Er war charismatisch, heiß, kurz vor einer Scheidung und vor allem: Schwul."

Aidans Augen wurden groß. Noch vor wenigen Wochen hatte er Fynn gefragt, was dieser von schwulen hielt und nun erzählte er mir eine ganze Geschichte über ihn und einen schwulen.

"In Kurzform: Wenn wir gerade Pause hatten, haben wir es hinter den Kulissen krachen lassen. Nach dem Sommer war es vorbei, nicht, dass es mich gestört hat. Es war viel mehr als eine Beziehung gewesen, Ben war derjenige, der mir gezeigt hat, wer ich wirklich bin und... er ist so etwas wie ein Bruder für mich geworden."

Fynn begann zu lächeln, da die Erinnerungen an Ben so viel mehr waren als purer, horizontaler Tango.

"Nach den Dreharbeiten also... ging seine Beziehung mit seinem Mann wieder besser weiter, die beiden bekamen drei Kinder durch Leihmutterschaft und Ben outete sich vor der Presse als schwul. Mir hingegen hatte er gezeigt, was ich wirklich bin."

Bevor Aidan Fragen stellen konnte, hörte er ein Klatschen aus einer komplett anderen Richtung, aus der dann ein hochgewachsener Mann kam. Braune Haare, blaue Augen, wahrscheinlich der Traum vieler Frauen.

"Sie hatten die Rolle in...!", begann Aidan, aber heute hatte anscheinend keiner mehr vor ihn ausreden zu lassen.

"Nein, keine Namen von mir oder meinen Filmen oder meine Serien. Hier bin ich mehr oder weniger privat unterwegs, als Ben."

Aidan stand zwar auf um nicht so weit zu ihm hoch zu sehen, verschränkte seine Arme dan aber vor der Brust.

"Ist das nicht ein kleines bisschen pädophil  von Ihnen, einen so jungen Kerl zu so etwas zu gebrauchen?", fragte Aidan. Endlich Mal hatte er das Wort. "Ich meine schön, wirklich, dass ihr beide einander so glücklich macht, aber das ist illegal. In jeder Hinsicht."

Ein Lachen von Ben.

"Jetzt weiß ich was du meinst, Fynnigan. Er ist fabelhaft und passt zu dir."

"Danke, Ben, es hat ziemlich lange gedauert, bis ich mir sicher war, aber Danke."

In diesem Irrenhaus wollte sich Aidan nicht mehr befinden, aber die plötzliche Erkenntnis, dass Fynn aufgestanden und einen Arm um Aidan gelegt hatte, hinderte seine Flucht.

"Ich bin mit meinem Timing zu früh dran, eigentlich sollte Fynn seinen Vortrag noch fertig bekommen, aber ich muss los zu den Dreharbeiten, also bin ich gleich wieder weg."

Ben grinste ein wenig, während er auf die beiden zuging und ihnen eine Umarmung schenkte.

"Mach beim nächsten Mal bei TeamDeathmatch mit, Aidan, ich will bei deinem ersten Mal dabei sein."

Und dann war Ben genauso schnell weg wie er aufgetaucht war.

Aidan verstand nichts mehr, weshalb er seinen Kopf schüttelte und einen Schritt von Fynn weg trat.

"Was soll das, Fynn?", fragte er. Alles was er noch wollte, war nach Hause gehen und von zu Hause aus wieder darüber nachdenken, wo Fynn war. Vielleicht mit Ben im Bett, zumindest würde diese Möglichkeit jetzt zu den anderen zugefügt werden.

"Hör mir zu, Aidan. Ben hat sich die Zeit genommen mir die letzten zwei Tage dabei zu helfen, das hier zustande zu bringen. Was denkst du wieso du auf diese Weise her gekommen bist?", fragte Fynn.

Darüber hatte sich Aidan noch keine Gedanken gemacht, aber im Moment wollte er das nicht zugeben.

"Was weiß ich. Du wolltest Megan her holen um dich bei ihr zu entschuldigen? Oder mit einem anderen Huhn? Vielleicht wolltest du auch einfach wieder demonstrieren, dass du um so vieles reicher bsit als ich und..."

"Ich liebe dich."

Aidan verstummte sofort und starrte Fynn an. Er konnte nicht glauben, dass er das gesagt hatte und vielleicht hatte er es auch falsch verstanden.

"Kannst du das noch einmal wiederholen?", fragte Aidan leise.

"Ich liebe dich, Aidan Winstead. Seit ich dich das erste Mal vor meinem Motorrad gesehen habe."

Aidan gab seine abwehrende Haltung auf und starrte Fynn weiter an, welcher sich langsam näher bewegte.

"Was ist mit Megan?", fragte Aidan leise.

Fynn zuckte mit den Schultern.

"Ich wollte ihr nicht weh tun."

"Aber..."

"Ich stehe auf Mädchen und auf Jungs, aber am meisten stehe ich auf dich, mein Brownie."

Das letzte bisschen, was es an abstand zwischen den beiden gab, verschwand als Fynn seine Lippen auf Aidans legte.

Der Traum an Neujahr war schön gewesen. Aber nichts im Vergleich zu dem Gefühl, welches er nun verspürte, als Fynn ihn wirklich küsste. Es war einzigartig, nicht wiederholbar und das Schönste, was er je spüren durfte.

Das war der Anfang von etwas Schönem, der Anfang von etwas Neuem.

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Hey, Hühnchen :3

Ich habe Feels wie sonst was (ohne meinen Hund an meiner Seite, hätte ich es vielleicht gar nicht ausgehalten das ganze in einem Zug zu schreiben)

Keine Frage zu diesem Kapitel, nehmt es wie es ist und seid glücklich :3

Bis zum nächsten Update :3

Nike

Just FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt