30.

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Das Bild auf seinem Nachttisch schien so schön in dem Licht.

Er konnte die Augen einfach nicht davon lassen, wie oft er sich auch irgendwie versuchte abzulenken.

Fynn hatte es ihm geschenkt, weil die beiden Freunde waren, zumindest bildete sich Aidan genau das ein.

Zu dieser Zeit saß Fynn in seinem Zimmer und blickte in den Spiegel. Er verstand nicht, was die Mädchen an seiner Schule an ihm mochten, denn er selbst sah nichts Perfektes an sich.

Besser gesagt nicht so viel, denn Big Ben hatte ihm gezeigt, wie er sich selbst gefallen konnte.

Wenn Fynn ehrlich war, dann sah er den Sommer mit Ben als den schönsten, den er je erlebt hatte. Trotzdem war er sich sicher, dass der nächste Sommer mit Aidan das toppen würde.

Sein Handy vibrierte, weshalb Fynn einen Blick darauf warf.

'Meggie' stand auf seinem Handy, ebenso das Bild auf dem er Megan küsste.

Fynn wusste selbst nicht wieso er immer noch mit ihr zusammen war.

Sie war bei einer Party gewesen, die von Fynns Freunden geschmissen wurde. Fynn hatte sich besoffen. Seine nächste Erinnerung war der Morgen danach an dem sie in seinem Bett aufgewacht war. Sie tat so als wären sie zusammen. Fynn wollte sie nicht verletzen.

Der Anruf verstummte. Besser so, er wusste schon seit einem Monat nicht wie er sie wieder loswerden sollte.

Direkt sagen. Das wäre eine Möglichkeit, aber immer noch bestand die Chance, dass sie es als Witz sah. Immerhin war sie hohl.

Megan rief wieder an, als wäre es ihr wichtig mit Fynn zu telefonieren.

Genervt nahm der Junge das Handy in die Hand um das Mädchen weg zu drücken, als er einen ganz anderen Namen entdeckte.

'Big Ben'

Fynns Augen weiteten sich, aber viel länger wartete er nicht um den Hörer an sein Ohr zu legen.

"Ben! Was gibts?"

Fynns Miene war nun um einiges besser gelaunt, immerhin war Ben der Mann mit dem er alles teilte. Eine Zeit lang auch das Bett.

"Was hältst du davon wieder zusammen zu zocken? Ich meine ohne Internetübertragung."

Fynn horchte etwas auf.

"Du kommst hierher? In dieses Dorf?"

"Klar."

Fynn sah sich in seinem Zimmer um. Es war dreckig, er sollte aufräumen bevor Ben da sein würde.

"Wann kommst du?", fragte Fynnigan, während er zu seinem Kalender ging um das Datum zu überprüfen.

"Ein paar Wochen. Ich schreibe dir, wenn es soweit ist."

Fynn nickte, selbst wenn Big Ben das nicht sehen konnte.

"Mein Mann ist da. Ich leg auf. Bis dann Jerry."

Fynn grinste über diesen albernen Spitznamen. Sie hatten viel mit Ben und Jerrys angestellt.

"Ruf mich an, Ben."

Dann war der Anruf beendet.

Fynn legte sein Handy weg und blickte zu den Fotos an seiner Wand. Aidan hatte sie noch nicht gesehen, aber er hatte sich seine liebsten Menschen an die Wand geklebt.

Ganz links war Fynn auf einem Foto mit seinen Eltern. Sie waren zusammen im Disneyland gewesen. Sue hatte das Foto gemacht.

Das nächste Bild, der gleiche Ort, eine andere Person. Sue trug Minniemaus Ohren und Fynn Mickymaus Ohren. Trotzdem sah man den Rollstuhl hinter ihr.

Fynn würde sich gern die Schuld dafür geben. Die Schuld für den Rollstuhl irgendjemandem weiter geben. Ein Wunsch, der sich nicht erfüllen würde. Der Fahrer des Wagens hatte Fahrerflucht begannen.

Um von diesen verstörenden Gedanken weg zu kommen, glitt sein Blick etwas weiter nach Rechts. Ben und Fynn gemeinsam auf einem Bild.

Es war nach dem Sommer entstanden, als er sich mit Ben getroffen hatte. An dem Filmset, nicht weiter wichtig, Fynn und Ben wussten was geschehen war und Aidan würde auf Nachfrage darauf hingewiesen werden.

Apropos Aidan: Das letzte Bild.

Es war dasselbe, welches Fynn Aidan geschenkt hatte, passte so schön zu den anderen Fotografien an der Wand, weil alle einen schönen Tag mit seinen liebsten Leuten darstellen.

Megan war nicht dabei, das hatte Fynn bemerkt. Megan auch.

Nicht mehr lange, wirklich nur noch ein paar Tage und dann würde Fynn den Mut greifen mit ihr zu reden und ihr zu erklären, dass er sie nicht mochte.

Aber zuerst musste er ganz andere Dinge machen. Fynn nahm sein Handy in die Hand und wählte die Nummer seines Brownies, bevor er sich den Hörer an sein Ohr hielt.

Es tutete. Ein Mal. Zwei Mal. Niemand ging ran. Fynn war kurz davor sich Sorgen um Aidan zu machen. Noch bevor das jedoch geschehen konnte, wurde sein Anruf entgegen genommen.

"Fynn, was rufst du so spät noch an?", meldete sich eine müde Stimme, sodass Fynn zu seiner Uhr sah. Halb zwölf. Er hatte sein Baby geweckt, etwas was er nicht hatte tun wollen.

"Sorry, Aidan. Ich wollte dich nicht wecken. Es war nur... ich wollte wissen ob alles okay ist."

Es war wie immer: Fynn wurde nervös, wenn er mit Aidan sprach. Dabei bemerkte der Kleine das gar nicht, immerhin war Fynn schon immer nervös. Bis auf den ersten Schultag. Er hatte versucht einen auf cool zu machen um den Jungen zu beeindrucken. Es hatte nicht geklappt, zumindest nicht so wie Fynn hoffte.

"Es würde mir besser gehen, wärst du auch hier." Aus Aidans Stimme konnte er ein Lächeln heraushören, welches Fynn selbst zum Lächeln brachte.

"Ein anderes Mal, versprochen. Schlaf gut, Kleiner", flüsterte Fynn in den Hörer.

"Du auch, Großer."

-
Hey, Hühnchen :3

Ich habe euch so schrecklich vermisst die Woche über ._.

Weil heute ein Jubiläum ist (in drei Hinsichten) habe ich das Kapitel fast ausschließlich in Fynns POV geschrieben.

1. Das 30. Kapitel :D
2. 10K Reads :D
3. Top 50 in Jugendliteratur :D

Ihr macht mich stolz meine Hühner :3

Habt eine schöne Schulwoche, bis nächsten Montag :3

Nike

Just FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt