Aidan saß wie immer abends in seinem Zimmer und las irgendein Buch, dass er heute ausgeliehen hatte.
Es war nicht sonderlich interessant, es war nicht besonders schön, aber es war immer noch besser als in einem leeren Zimmer zu sitzen und überhaupt nichts zu tun.
Dass er nicht zu Fynn wollte, hatte ganz einfache Gründe: Er war sich nicht sicher wie er ihm beibringen sollte, dass er Motorräder nicht mochte. Außerdem hatte er Angst nicht akzeptiert zu werden, von Fynns Familie, da ihn eigentlich nie jemand zu sich einlud, besser gesagt etwas falsch zu machen.
Ein Geräusch, dass er noch nicht so oft gehört hatte, brachte ihn dazu den Blick zu heben.
Sein Handy hatte begonnen zu blinken, da ihn eine Nachricht erreicht hatte, denn anscheinend hatte ihm das erste Mal jemand über Whatsapp geschrieben.
Kurz blieb er in seiner Haltung, griff dann aber nach seinem Handy und begann es zu entsperren. Dieses Mal mit einem 'L' für Lost.
Nachdem er es enstperrt hatte, ging er auf den Nachrichten balken und tatsächlich stand da 'BANDANAMAN'.
Ein lächeln konnte sich Aidan nicht verkneifen, während er auf die Nachricht drückte und das Whatsapp - Gespräch sich öffnete.
'Wie lange würdest du zum nächsten McDonalds brauchen?'
Aidan lachte leise. Kein Hallo, kein Wie - Gehts, sondern sofort zum Thema kommen. Wahrscheinlich war das einfach Fynns eigenartige Art.
'Ich bewege mich heute ganz sicher nirgends mehr hin'
Ein trauriger Smiley kam als Antwort, während Aidan sich nach hinten in die Kissen lehnte und auf sein Handy tippte.
'Du kannst aber anrufen, wenn du so dringend reden möchtest'
Kaum war die Nachricht abgeschickt begann sein Klingelton den Raum zu erfüllen. Alles was Aidan tun musste war auf den grünen Knopf zu drücken und sich das Handy ans Ohr zu halten.
"Hey", murmelte Aidan leise.
"Hey", antwortete Fynn genauso leise.
Als wäre es ein Geheimnis, dass die beiden telefonierten.
"Hey", murmelte Aidan noch einmal.
"Hey, antwortete auch Fynn ein weiteres Mal.
So ging das eine ganze Weile weiter, während beide Jungs sich die Stimme des anderen gefallen ließen.
"Mit dir könnte man ein ganzes Gespräch übers 'Hei' sagen führen, oder?", fragte Fynn.
"Schätze schon", erwiderte Aidan und begann dann leise zu lachen, "Ich bin uninteressant, Fynn, ich habe nicht mehr als Hei zu sagen."
Fynn schnaubte in den Hörer. "Als ob. Du bist interessanter als deine ganzen Hühner."
Nun lachten beide etwas. Es war eigenartig, wie Aidans stille Wohnung von Fynns Stimme mit Leben erfüllt wurde. Der Gedanke führte ihn weiter zu der Vorstellung, wie Fynn mit ihm auf dem Bett saß und ihn zum Lachen brachte.
Sein Blick glitt zu der leeren Fläche, die ihn mehr deprimierte als je zuvor.
"Kleiner, ist was?", fragte Fynn in den Hörer.
"Nein, Nein... Nein. Ich war nur in Gedanken vertieft", murmelte Aidan und setzte sich nun ein wenig auf, während er etwas vorsichtig lächelte.
"Ich glaube meine Mutter ist grade Heim gekommen, ich sollte auflegen", fügte er kurz darauf hinzu, "Bis Morgen."
Aidan wartete gar nicht auf Fynns Abschiedsgrüße, sondern legte einfach auf und schaltete sein Handy aus, damit Fynn es nicht noch einmal versuchte.
Er wusste ja selbst nicht was los war, Aidan wollte einfach auflegen, denn es fühlte sich richtig an, mit Fynn zu reden. Zu richtig.
Aidan faltete seine Hände vor seinem Körper und starrte sie ausdruckslos an.
Kein Wunder, dass niemand mit ihm befreundet sein wollte, immerhin war er kurz gesagt ein Arschloch, wenn er so etwas mit seinen Freunden tat.
Aber Fynn würde ganz sicher nicht darunter leiden, immerhin hatte er so viele Freunde gefunden, er brauchte Aidan nicht und Aidan wollte Fynn nicht brauchen.
Leider war das keine Sache des Wollens oder nicht Wollens und wahrscheinlich schon viel zu spät.
{...}
Elisabeth kam nach Hause, wurde aber nicht wie üblich von ihrem Sohn begrüßt, weshalb sie ihre Handtasche abstellte und in sein Zimmer ging.
Da lag ihr Sohn, zusammengerollt auf dem Bett und mit einem Ausdruck des Leidens ins Gesicht geschrieben.
"Aidan..." Sie ging auf ihn zu und setzte sich an den Bettrand.
"Du bist daheim?", fragte Aidan.
Es war so oder so zu spät dafür über seine Wangen zu streichen und die Tränen weg zu wischen, was ihn nicht davon abhielt es trotzdem zu tun.
"Ich hatte heute etwas früher Feierabend. Ich dachte wir gehen zusammen was leckeres essen, zum Beispiel zum Italiener."
Sanft drückte sie ihrem Sohn ihre Lippen an die Schläfe, bevor sie über seine dunklen Locken fuhr.
"Hast du das Buch wieder gelesen?", fragte sie ihn leise.
Er schüttelte den Kopf, was Elisabeth mehr als nur wunderte, denn das hieß, dass es ihm wirklich schlecht ging und er es tatsächlich einmal zugab.
"Willst du reden?", fragte sie ihn weiter. Wieder schüttelte Aidan den Kopf.
"Nimmst du mich in den Arm?", fragte Aidan nun. Elisabeth ließ sich das nicht zweimal sagen und legte sich neben ihrem Sohn ins Bett und legte ihre Arme um ihn herum.
"Wenn du nicht mit mir reden willst, Aidan, ist es okay. Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich liebe, mehr als alles andere auf dieser Welt, mein Engelchen."
Die Worte seiner Mutter brachten Aidan eieder dazu mehr Tränen zu vergießen.
Er rollte sich zusammen, wie ein kleines Kind und kuschelte sich an seine Mutter, die ihn tröstete.
Aidan hätte gerne mit ihr darüber gesprochen, wirklich, aber er wusste nicht worüber.
Nachdem er Fynn angerufen hatte,war es einfach passiert, ohne jeglichen Grund. Vielleicht gab es auch einen, den Aidan nicht kannte.
"Ich hab dich lieb", flüsterte er, sobald er nicht mehr weinte.
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Hey, Menschis :)
Jap, es hat länger gebraucht, aber es ist raus :D
Ich wünsche euch einen schönen Advent unf so :)Bis zum nächsten Update :3
Nike
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Just Friends
JugendliteraturGemeinsam lagen die beiden auf dem Boden in Fynns Teppichwohnung. Fynn auf Aidan, während sich die beiden immer näher kamen. "Was werden die anderen sagen, Fynn?" "Sie werden es nie erfahren, Aidan." Achtung: Diese Geschichte enthält gleichgeschlech...