Seit einigen Minuten blickte Aidan auf das Bild hinter dem hölzernen Schreibtisch. Es war nichts Besonderes, aber eine Tätigkeit um Mrs Peters nicht ansehen zu müssen.
"Aidan, du wolltest den Termin, also bitte, rede mit mir."
Er wandte seinen Blick zu ihr und wusste nicht wirklich was er sagen sollte.
Nun war es schon 16 Tage her, dass Fynn dieses schreckliche Geühl in seinem Inneren ausgelöst hatte. Getrunken hatte Aidan seit dem nichts mehr, was wohl eher daran lag, dass er sich den Alkohol nicht leisten konnte, alsdass er ihn nicht wollte.
"Über was soll ich schon reden?", fragte er etwas bissig, als er seinen Blick hob und zu der Ärztin sah.
Sie sah ihn einige Momente lang perplex an, bevor sie sich wieder im Griff hatte.
"Darüber, wieso du den Termin wolltest."
Aidan erinnerte sich nicht mehr daran, zumindest glaubte er nicht sich zu erinnern.
"Es macht keinen Unterschied mehr", sprach Aidan leise und sah wieder auf das Bild. Immer noch verstand er nicht, was es darstellen sollte. Bunte Linien und Schnörkel waren überall zu sehen, aber sie passten nicht zueinander.
"Willst du mir wenigstens erzählen was passiert ist?", fragte sie Aidan weiter.
Sie versuchte es zumindest, sie bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Das allein war schon ein großer Unterschied zu Elisabeth, die müde nach Hause gekommen war. Die gesamten zwei Wochen über.
Nun, Aidan konnte die nächsten paar Minuten weiterhin stumm bleiben, aber bis jetzt war nur eine halbe Stunde hier. Er hatte sich auf eineinhalb eingelassen.
Es war eben nicht von Vorteil, wenn man stumm da saß, nicht bei Mrs Peters.
"Wir haben einen neuen Mitschüler in der Klasse: Fynnigan."
Doktor Peters nickte und begann sich etwas zu notieren. Hatte sie aber auch schon gemacht, als Aidan noch nichts gesagt hatte.
Der Junge saß mit vor der Brust verschränkten Armen da und sah ganz im Allgemeinen nicht gerade freundlich aus.
Aidan konnte sich aber auch nicht sonderlich gut fühlen, wenn er wusste, dass Fynn gerade irgendwo mit Megan unterwegs war. Oder im Bett. Die Hände des Jungen ballten sich bei dem Gedanken zu Fäusten.
"Hat er dir weh getan?", fragte die Doktorin, woraufhin Aidan den Kopf schüttelte, dann aber begann zu nicken, als er sich an die nähere Zeit erinnerte.
"Er..."
Aidan packte aus.
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"Ich habe Angst einen Freund zu verlieren", sprach Aidan irgendwann leise aus. Mit der Zeit hatten sich Doktor Peters und er auf die Couch verlagert, damit Aidan es bequemer hatte und die Taschentücher ein wenig näher, weil er irgendwann angefangen hatte zu weinen.
"Aidan, ich glaube... was spürst du, wenn du Fynn ansiehst?", fragte Doktor Peters.
Für einen kurzen Moment blieb Aidan still, bevor er begann zu sprechen.
"Ich bewundere immer zuerst sein Auftreten: Stark und Selbstsicher. Wenn er spricht, glaube ich, dass ich gleich zergehe und wenn er mich berührt, dann brennt diese Stelle. Ich fühle mein Herz schneller schlagen, wenn er mir Nahe kommt. Es fühlt sich warm an bei ihm zu sein. Es ist... wie Heimat."
Aidans Psychologin begann zu lächeln.
"Du bist verliebt, Aidan."
Sie hätte keinen schlimmeren Satz von sich geben können, denn nun begann Aidan heftig mit dem Kopf zu schütteln.
"Nein. Nein, ich mag Mädchen, wie jeder andere. In dieser einen Hinsicht bin ich normal."
Aidans Stimme stockte, während er sprach immer wieder, als würde er daran festhalten wollen. Er wirkte sogar etwas Verzweifelt, was er auch ganz sicher war.
"Aidan. Du magst Fynn mehr, als du es dir eingestehen möchtest und daran ist nichts auszusetzen. Du bist normal, aber du magst eben Jungs einfach nur mehr als Mädchen. Daran ist nichts auszusetzen."
Mrs Peters Gesicht war ruhig im Gegensatz zu Aidans Mimik und seinen Handlungen.
Er sprang von dem Sofa auf und lief rückwärts zurück zu dem Schreibtisch.
"Nein!", rief er angespannt, während er seine Jacke von der Stuhllehne nahm, "Ich bin normal! Ich werde meine Frau lieben! Ich werde eine Familie haben und glücklich sein!"
Aidan stürmte aus dem Zimmer und ging raus aus der Praxis auf die Straße, wo er seine Jacke überzog.
Es schneite, mehr als sonst, sodass er seine Kapuze über seinen Kopf zog und langsam durch den Schnee lief.
Er war sich sicher, dass seine Psychologin log. Sie log ihm mitten ins Gesicht, weil sie ihn leiden sehen wollte. Genauso wie Megan. Genauso wie Fynn. Niemand brauchte jemanden wie Aidan als einen Freund, weil mit Aidan nichts stimmte.
"Ich hasse euch alle", flüsterte er in sich hinein, während er auf seine Füße blickte und beobachtete, wie der Schnee an seinen Schuhsohlen hängen blieb.
Er blieb erst stehen, als vor seinen Schuhen, ein weiteres paar Stiefel auftauchte. Er blickte etwas weiter hoch. Eine Jeans. Noch ein Stück weiter. Eine blaue Jacke in Aidans Augenhöhe. Und dann blickte Aidan in die wunderschönsten Augen die er kannte.
"Kleiner, du weinst", flüsterte die Stimme, die in Aidan stehts ein warmes Gefühl gab.
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Hey, Hühnchen :3
Kurze Info: Da ich bemerkt habe, dass ich durch Just Friends meine anderen Geschichten vernachlässige, habe ich vor diese hier ab sofort wirklich nur noch einmal die Woche upzudaten. Welcher Wochentag es sein wird könnt ihr in den Kommentaren unter diesem Kapitel entscheiden :)
Außerdem hat eine sehr gute Freundin von mir (jinhpkins) in ihrem Buch 'It's just Jinny | vlog' auch etwas über mich erwähnt, schaut unbedingt mal rein! :)
Mehr habe ich eigentlich auch nicht zu sagen außer: Danke für 7,5K Reads, 875+ Votes und 230+ Kommentare!
Meine Hühnchen sind die Besten :D
Bis zum nächsten Update ;)
Nike
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Just Friends
Teen FictionGemeinsam lagen die beiden auf dem Boden in Fynns Teppichwohnung. Fynn auf Aidan, während sich die beiden immer näher kamen. "Was werden die anderen sagen, Fynn?" "Sie werden es nie erfahren, Aidan." Achtung: Diese Geschichte enthält gleichgeschlech...