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Fynn kam am nächsten Tag auch nicht zur Schule, was Aidan kein bisschen dabei half sich zu beruhigen.

"Wo ist Fynn?", fragte Jake dieses Mal und Aidan konnte nur mit den Schultern zucken.

Es war erstaunlich, wie schnell Aidan sich an Fynn gewöhnt hatte, denn als er alleine in Mr. Fritz' Unterricht saß, fühlte Aidan sich seltsam leer.

Er würde gerne hoffen, dass Fynn einfach krank geworden war, aber dann hätte Catherine wohl etwas gesagt.

Er wiederholte die Worte von Fynn am gestrigen Tag nochmal.

Wahrscheinlich wusste Fynn, dass er verschwinden würde, also konnte Aidan die Tatsache, dass er vielleicht gekidnappt wurde ausschließen.

"Aidan. Aidan. Ich bin froh, dass du so über meinen Unterricht nachdenkst, aber du könntest auch gerne versuchen etwas beizutragen."

Der Kleine hob seinen Blick und starrte zuerst zu Mr Fritz und dann an die Tafel.

"Die Lösung ist ln(2÷3)", sprach Aidan und blickte dann wieder aus dem Fenster.

Seit wann Mr Fritz ihn im Unterricht aufrief wusste Aidan nicht, aber er war sich ziemlich sicher, dass das hier das erste Mal war.

Gerade als Aidan andere Sorgen hatte, musste Mr Fritz ihm auf die Nerven gehen, aber nach dem Unterricht störte er zumindest nicht weiter.

{...}

Ein ganzer Schultag ohne Fynn und Aidan stand noch auf beiden Beinen. Das war ein guter Anfang um die Abhängigkeit von Fynn los zu werden.

Aidan hatte sich dazu entschieden es Abhängigkeit zu nennen, da ihm kein passenderer Begriff einfiel.

Seit über 24 Stunden hatte Aidan nichts mehr von seinem Freund gehört und er wusste nicht, wie er ihn wieder finden sollte.

Bester Freund. Nicht Freund Freund. Bester Freund.

Langsam wusste Aidan nicht mehr wohin mit sich selbst, denn er war krank vor Sorge um den großen, schlaksigen Jungen, den er ins Herz geschlossen hatte.

Gut. Er sah schlaksig aus, aber er war stark, wie Aidan feststellen konnte, als er bei Fynn übernachtete.

Zwischen den Schichten aus Kleidung, verbarg sich pure, anziehende Kraft.

Um sich keine weiteren Sorgen zu machen, entschied Aidan, dass er lieber zu Fynn fahren würde.

Wenn er krank war, nach dem 'Fußballtraining', wollte Aidan ihm zur Seite stehen, weshalb er auch in den Bus ins Reichenviertel fuhr.

Auf der Fahrt sah ich doch noch auf mein Handy. Immer noch keine Nachricht von Fynnigan Lancester und das machte Aidan verrückt.

Aidan öffnete das Feld in das er eine Nachricht eintippen konnte, schloss es aber wieder.

Das wäre nicht richtig, immerhin hätte Fynn zurück geschrieben, hätte er das gelesen, da war sich Aidan so ziemlich sicher.

Der Bus blieb stehen, Aidan stieg aus und ging zu Fynns Haus. Er klopfte, klingelte und wartete, bis Sue die Tür öffnete.

Aidan hatte sie ganz vergessen, die Kleine zerbrechliche Gestalt, die Fynns Schwester war. Sein Fehler, immerhin hätte Aidan damit rechnen sollen, dass sie die Tür öffnete.

"Hey, Sue. Ist Fynn da?", fragte Aidan sie, auch wenn er es nicht auf die Reihe bekam zu lächeln. Es tat ihm wirklich Leid, aber er schaffte es einfach nicht.

"Nein, er ist...", Sue musste sich zuück halten, während sie zu Aidan hoch sah, "Nicht da. Ich sage ihm, dass du da warst, wenn er zurück ist."

Ohne mehr zu sagen, schloss sie die Tür wieder und Aidan fühlte sich nicht richtig.

Es war als würde Fynn ihn einfach meiden und nun musste er auch noch zurück fahren.

Das hier war wirklich nicht Aidans Tag, weshalb er zur Bushaltestelle ging.

Ein kurzer Blick und Aidan erfuhr, dass der nächste Bus erst in zwei Stunden fuhr, was ihm keineswegs dabei half sein Selbstwertgefühl zu verbessern.

So trat Aidan seinen Weg nach Hause an, zu Fuß und wie in jedem noch so dummen Buch - sein Lieblingsbuch mitgezählt - begann es zu regnen.

{...}

Vollkommen durchnässt kam Aidan zu Hause an und zog seine Sachen aus um nicht mehr ganz so nass zu sein.

Er lief dann in Richtung seines Zimmers, wurde aber von Elisabeth aufgehalten.

"Aidan, warst du bei Fynn?", fragte sie, weshalb Aidan kaum noch Tränen zurück halten konnte.

Er wollte nicht daran erinnert werden, nicht gesehen werden.

"Lass mich in Ruhe, Mam", flüsterte er leise und schloss sich dann zum ersten Mal in seinem Zimmer ein.

Es hatte gereicht, dass Fynn einen Tag nicht da war und schon fühlte Aidan sich grauenhaft. Nicht einmal sein Lieblingsbuch wollte er noch lesen.

Fynn hatte ihn aus dem Loch rausgeholt in dem er gelebt hatte und in ein viel größeres geschubst.

{...}

Der nächste Schultag war vorbei und Aidan hatte schlicht und ergreifend aufgegeben ein glückliches Gesicht zu machen und auch Jake hatte das mitbekommen.

Manchmal, wenn Aidan traurig war, konnte er Dinge nicht zurück halten und es tat ihm nun Leid Jake verletzt zu haben, doch er hatte es verdient, als er ständig über Fynn gesprochen hatte.

In der Menschenmenge ging Aidan zur Bushaltestelle, als er plötzlich sein Handy klingeln hörte und es aus der Tasche zog.

'Bandanaman'.

-

Hey, Hühnchen :3

Wie war eure Schulwoche bis jetzt? :D

Ein kleines, nicht sehr schönes Chapter, aber solche Dinge müssen manchmal sein :)

Danke an @jinhopkins für das Lied heute, weil mir einfach keins einfallen wollte :D

Und die Widmung an die Gewinnerin des letzten Songtextes, auch wenn ich ihren Wunsch noch nicht umsetzen konnte ^^

Bis zum nächsten Update :3

Nike

Just FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt