15.

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Der Brunnen war für den Rest des Winters abgeschaltet, als Fynn und Aidan sich an dessen Rand setzten und zusammen in den Himmel schauten um das weiße Gold fallen zu sehen.

"Ich mag Schnee", gestand Aidan, weshalb Fynn seinen Blick nach oben auf Aidan lenkte.

Kalt war keinem der beiden, dafür saßen sie zu nahe beieinander um sich zu wärmen. 

Aidan erwiderte Fynns Blick, welcher begann langsam zu grinsen.

"Ich dachte schon du magst gar nichts", gestand Fynn und strich sich eine Haarsträhne nach hinten.

Aidan hätte das gerne für Fynn gemacht, aber er sagte nichts, immerhin waren die beiden einfach Freunde.

"Tja, ich kann halt immer wieder überraschen." 

Auch Aidan begann ein kleines bisschen zu lächeln, während er so auf Fynn sah und beobachtete, wie ein paar Schneeflocken sich in seinen Haaren verfingen. 

"Warte Mal", murmelte Aidan und hob seine Hand um die Flocken aus Fynns Haaren zu ziehen, sodass sie wieder sauber waren. 

"Danke."

Beide lächelten vor sich her, blickten einander an und man konnte tatsächlich behaupten, dass etwas in der Luft war.

"Aidan?", fragte plötzlich eine Stimme, weshalb der Junge zusammen zuckte und sich zu der Stimme umdrehte.

Elisabeth stand in einem Mantel da und blickte zu ihrem Sohn und seinem guten Freund, soweit sie wusste.

"Es ist kalt draußen, wieso hast du denn deine Jacke nicht an?", fragte sie besorgt, weshalb Aidan errötete, seine Jacke jedoch über seine Schultern zog um nicht mehr im Pullover im Schnee zu sitzen.

Fynn stand in der Zeit auf, wobei er Elisabeth ein kleines bisschen überragte. 

"Sie müssen Aidans Mutter sein, richtig?", fragte er, während er die Hand hob um sie der Frau zu reichen.

 "Ja. Du bist Fynn, richtig? Aidan hat mir schon so viel über dich erzählt."

Die Lachfältchen der Frau und der Todesblick ihres Sohnes schienen nicht zueinander zu passen, als Aidan aufstand um nicht noch kleiner zu sein als üblich.

"Fynn Lancester, Ma'am."

Wenn Aidan etwas nicht erwartet hätte, dann das Fynn tatsächlich höflich sein würde. Und seine Mutter geschmeichelt war.

"Du kannst mich ruhig Elisabeth nennen. Es ist so selten, dass ich Aidans Freunde kennen lerne" - was eindeutig nicht daran lag, dass Aidan keine hatte - "Darf ich euch beide auf eine heiße Schokolade einladen? Ich habe gerade Mittagspause."

Aidan glaubte seinen Augen nicht, denn sie hatten ganz sicher nicht genug Geld um irgendwelche Menschen zum Essen einzuladen. 

"Ich würde mich wirklich freuen, Elisabeth."

Aidan schien der Einzige zu sein, der noch alle Tassen im Schrank hatte.

{...}

"Deshalb habe ich versucht meiner Schwester zu zeigen wie man das mit dem Taschenmesser macht und bin ausgerutscht", erzählte Fynn weiter und deutete dann auf die kleine Narbe an seiner Hand, "Und seit dem habe ich die Narbe. Die Ärzte haben gesagt, dass ich Glück hatte, dass es meinen Nerv nicht durchtrennt hat."

Elisabeth und Fynn sprachen sicherlich schon seit einer halben Stunde über irgendwelche diversen Ereignisse in ihrem Leben. 

Aidan hatte noch nie etwas besonderes erlebt oder so etwas in der Art. Er las Bücher, er kümmerte sich um sein Heim und um den Unterricht, wenn er denn mal so weit kam. Fynn schien Abenteuer zu haben, seine Mutter auch.

Es schien als würde etwas mit Aidan nicht stimmen, aber das wusste er schon länger. Irgendwas stimmte nicht mit ihm und mit dem wie er sich benahm, mit dem wer er war und mit dem zu wem er werden würde.

Er legte seine Lippen um den Strohhalm der heißen Schokolade und trank noch einen Schluck von der nur noch lauwarmen Flüssigkeit. Fynn hatte ihn dazu überredet weiße Schokolade zu nehmen und um Gottes Willen, es schmeckte göttlich.

"Och Gottchen, die Zeit ist so schnell vorbei gegangen", meinte Elisabeth und legte das Geld für die einzelnen Bestellungen auf den Tisch um dann ihre Jacke anzuziehen und ihre Handtasche zu nehmen. "Ich muss zur Arbeit ihr beiden, bis zum nächsten Mal Fynn. Wir sehen uns heute Abend, Aidan."

Kurz darauf war Miss Winstead weg und übrig blieben nur noch Fynn und Aidan in der kleinen Nische in dem Café.

"Deine Mum ist toll", meinte Fynn kurz darauf und lehnte sich zurück. Sein Arm fiel auf die Lehne des Sofas hinter Aidan.

"Deine ist bestimmt auch toll", erwiderte Aidan. Er bewegte sich nicht um sicher zu gehen, dass Fynns Arm genau dort blieb wo er jetzt gerade war.

"Du solltest sie mal kennen lernen", meinte Fynn daraufhin und begann zu grinsen. Da Fynns Schokolade leer war, nahm er seinen Strohhalm raus und steckte ihn in Aidans Tasse um einen Schluck zu trinken.

"Das war meine Schokolade!", wechselte Aidan das Thema und griff nach seiner Tasse um sie an sich zu ziehen.

"Nana, Kleiner, ich habe sie dir geraten, also ist es meine!"

-

Hey, Menschis :3

Der Marathon wird sowas von in die Hose gehen, aber hoffen wir einfach Mal das Beste :D

Frage des Tages: Wie stellt ihr euch den ersten Kuss der beiden vor? Wie wird er stattfinden? Der der es richtig errät bekommt die Widmung im entsprechenden Kapitel :D {@jinhopkins, du zählst nicht}

Bis (hoffentlich) Morgen oder später oder Montag :D

Nike

Just FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt