22. Kapitel

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Die aufgehende Sonne tauchte alles in ein rot-oranges Licht. Diese Tageszeit liebte ich besonders. Die Sonnenaufgänge. Sie verkündeten einen neuen Tag, voller neuer Entdeckungen mit meiner Familie. Zwei Arme legten sich um meine Taille. Der vertraute Duft meines Ehemanns stieg in meine Nase. Automatisch lehnte ich mich an seine Brust. „Wie geht es dir?", hauchte Carlisles Stimme an meinem Ohr. Sie jagte mir in manchen Momenten immer noch einen Schauer über den Rücken. Einen angenehmen Schauer. „Gut. Ich bin glücklich", wisperte ich. Zwar konnte ich sein Gesicht nicht sehen, doch ich wusste, dass er lächelte. Seine Lippen drückten einen Kuss auf meinen Scheitel. Wärme breitete sich in jeder Faser meines Körpers aus. Carlisle verteilte mehrere kleine Küsse auf meinem Hals und ich schloss leicht die Augen. Wenn wir zusammen waren und er mich im Arm hielt, so wie jetzt, dann wollte ich, dass die Zeit stehen blieb. Mir hätte es nichts ausgemacht, für immer in diesem Moment zu leben. „Carlisle, ich liebe dich", raunte ich und drehte mich um, so dass ich ihm direkt in die Augen blicken konnte. „So unbeschreiblich. Mit dir bin ich komplett. Du bist mein Seelenverwandter." Er nahm meine Hände und drückte sie leicht. „Vanessa", flüsterte er. Mehr nicht. Nur meinen Namen, aber in diesen drei Silben lag so viel Liebe, so viel Zuneigung, dass mehr Worte diesen Zauber nur zerstört hätten. In diesem Moment klingelte es unten an der Haustür. Rasch eilte ich die Treppe nach unten. Carlisle folgte mir. Als ich die Tür öffnete, blickte ich in Renesmes Augen. „Renesme, alles in Ordnung?", wollte ich wissen. „Ja, Vanessa. Kann ich reinkommen?" „Sicher", nickte ich und trat zur Seite, um sie herein zu lassen. „Was ist los?", erkundigte Carlisle sich bei Renesme, während wir ihr ins Wohnzimmer folgten. „Jacob will morgen mit mir zusammen ausgehen, aber da wir ja übermorgen zu unserem neuen Zuhause fahren, ist Edward nicht gerade begeistert davon", erzählte sie uns, nachdem wir uns auf das Sofa gesetzt hatten. „Was sagt Bella denn dazu?", forschte ich nach. „Sie sieht es wie mein Dad. Wieso darf ich mit meinem Freund nicht einen netten Abend verbringen? Das ist total ungerecht!" Ein Schmunzeln huschte über meine Lippen. „Wo wolltet ihr denn hingehen?", hakte Carlisle nach. „In das kleine Restaurant in der Stadt. Jacob hat sogar schon einen Tisch reserviert", berichtete Renesme. Hm. „Vielleicht rede ich noch einmal mit Edward", bot Carlisle an. „Möglicherweise gelingt es mir ihn zu überzeugen." Renesmes Augen funkelten. „Dankeschön, Carlisle. Das wäre ... Vanessa? Alles in Ordnung?" Ihre Stimme drang nur gedämpft zu mir. Edward schaute mich an. Er biss sich auf die Unterlippe, doch schließlich nickte er und Renesme strahlte. Eine warme Hand auf meiner linken brachte mich zurück in die Gegenwart. „Was hast du gesehen?", wisperte Carlisle. „Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, Renesme", beruhigte ich sie. „Edward wird dich und Jake gehen lassen." Sie strahlte daraufhin und umarmte mich. „Vielen Dank, Vanessa", sprach sie. „Keine Ursache", lächelte ich und ließ sie los. Renesme schenkte uns noch ein Lächeln und anschließend verließ sie das Haus. Carlisle legte einen Arm um mich und ich bettete meinen Kopf an seine Brust. Er fuhr sanft durch meine Haare. „Vanessa?" „Hm?", machte ich und schaute auf. „Dir geht doch irgendetwas durch den Kopf. Du kannst mit mir über alles reden", erinnerte er mich. Carlisle kannte mich wirklich besser als jede andere Person. „Ok, das klingt jetzt etwas ... verrückt und ich weiß, dass es nicht möglich sein wird, aber ich würde gerne Kinder haben. Mit dir", wisperte ich und wich seinem Blick aus. Stille. Seine Gedanken blieben ruhig und ich las aus ihnen, dass er mich verstand. Die Stille dehnte sich weiter aus. Immer weiter. „Warum sagst du nichts dazu?", wollte ich wissen. Carlisle legte eine Hand unter mein Kinn und hob es leicht an. „Mein Herz, das klingt überhaupt nicht verrückt, was du dir wünschst. Es ist nur natürlich und glaube mir, wenn ich dir sage, dass mir nichts mehr Freude bereiten würde, wenn ich gemeinsam mit dir eine eigene Familie gründen könnte", teilte er mir mit. Seine Stimme war so sanft und warm wie immer. Aus meiner Kehle drang ein erstickter Laut. Aus einem Impuls heraus, legte ich die Arme um ihn. „Danke", war alles, was ich über die Lippen brachte. „Nichts zu danken, Vanessa. Ich liebe dich und ich bin für dich da. Egal, was dir auf der Seele liegt, du darfst damit zu mir kommen", raunte er. Nach einer Weile befreite ich mich aus der Umarmung. „Adoption kommt für dich nicht in Frage, oder?", erkundigte ich mich. Carlisle zögerte, doch seine Gedanken erklärten alles. „Verzeih mir, wenn sich das zu konservativ anhört", hauchte er und drückte meine Hände. „Schon in Ordnung", beschwichtigte ich ihn. „Dein Gedankengang ist durchaus nachvollziehbar und mir wäre es anders lieber. Ehrlich." Carlisle nickte und legte seine Lippen auf meine. „Komm, wir haben Alice doch versprochen ihr dabei zu helfen Jakes Leibgericht zu kochen", meinte ich, als ich mich von ihm löste. „Bist du immer noch traurig, Liebling?", erkundigte mein Mann sich bei mir. Manchmal nervte mich das an ihm, aber meistens schätzte ich seine Feinfühligkeit. „Ein bisschen, aber Ablenkung wird mir helfen. Carlisle, ich möchte etwas haben, das ich nicht bekommen kann. Damit werde ich mich abfinden, auch wenn es etwas dauern wird. Bitte, zerbreche dir nicht den Kopf deswegen. Dann bist du unglücklich und das kann ich nicht ertragen." Er schüttelte leicht den Kopf und hob mich vom Sofa hoch. Ein überraschter Laut entwich mir, doch er stellte mich wieder auf dem Boden ab. „Dann lass uns mal herausfinden, wie gut wir Alice in der Küche behilflich sein können", sprach Carlisle. Hand in Hand traten wir aus unserem Haus.


Bleib bei mir - Twilight FF (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt