34. Kapitel

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Carlisle POV

„Guten Morgen, Dr. Cullen", begrüßte Lea, unsere Sekretärin mich. „Guten Morgen", erwiderte ich den Gruß. „Hat sich jemand wegen unserer Komapatientin gemeldet?" „Bisher nicht, aber ich gebe Ihnen umgehend Bescheid, sobald sich das ändert", versprach sie mir. „Dankeschön", meinte ich und betrat die Umkleidekabine. Es gab das übliche zu tun. Neue Patienten durchchecken. Mit Krankenpflegern und -schwestern über den Zustand der älteren zu diskutieren. In der Mittagspause betrat ich das Zimmer, in dem Vanessa untergebracht worden war. Ihr Anblick strahlte eine derartige Ruhe und Schönheit aus, dass ich es kaum ertragen konnte. „Hallo, Vanessa", begrüßte ich sie und zog einen Stuhl an ihr Bett heran. „Ich vermisse dich so unglaublich. Du fehlst uns allen." Sanft zeichnete ich kleine Kreise über ihren rechten Handrücken. „Hier, ich hab dir etwas mitgebracht." Mit diesen Worten holte ich das Manuskript heraus, das Alice und Edward gestern Nacht geschrieben hatten. Ein Blick auf die Uhr an der Wand verriet mir, dass ich noch eine halbe Stunde hatte, ehe die Pause vorüber war. „Du kennst die Geschichte und du liebst sie", fuhr ich mit gesenkter Lautstärke fort. Anschließend räusperte ich mich und begann vorzulesen. „Es waren einmal eine junge, hübsche Sekretärin und ein älterer, schöner Arzt. Die beiden arbeiteten jahrelang in dem gleichen Krankenhaus. Sie freundeten sich miteinander an und es gefiel ihnen sich untereinander auszutauschen. Eines Abends, als der Doktor das Krankenhaus verließ und sich zum Parkplatz begab, konnte er sich nicht mehr rühren. Er bekam Panik und eine dunkle Gestalt tauchte auf. Sie hob eine Hand, als würde sie den Doktor schlagen wollen, doch da rief die Sekretärin etwas. Der Doktor erhielt seine Bewegungsfreiheit augenblicklich wieder zurück und ..." Ein Zucken. Vanessas rechte Hand zuckte leicht. Sofort stoppte ich das Lesen und ergriff ihre Hand. „Liebling, hörst du mich?", wisperte ich. Keine Regung ihrerseits. Hatte ich mir das nur eingebildet? Irgendwie bezweifelte ich das. Mit einem Seufzer ließ ich ihre Hand los und setzte die Lektüre fort.

„Hat es etwas geholfen?", forschte Alice nach, als ich zuhause ankam. „Sie hat sich einmal kurz geregt, aber mehr habe ich nicht erreicht", berichtete ich. „Das ist doch schon einmal ein gutes Zeichen", ermutigte Bella mich. „Du wirst sicherlich Erfolg haben, wenn du so weiter machst." Mein Blick flog zu Augustus hinüber, der am Fenster lehnte und angestrengt nachdachte. „Wie weit bist du gekommen?", hakte er nach. „Bis zu der Stelle, wo ich sie zum ersten Mal zu mir nach Hause eingeladen habe", entgegnete ich. „Dann ist es kein Wunder, dass sie noch keine Reaktion zeigt. Ab dem Moment, in dem es im Text heißt, dass einer von euch erkannt hat, dass er den anderen liebt, sollte es eine Wirkung auf sie haben. Wenn wir Glück haben. Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass die beiden Agentinnen der OFZ in der gleichen Zeit gelandet sind wie Vanessa. Sie werden versuchen, sie daran zu hindern mit dir zusammen zu kommen", erklärte der ehemalige Agent der OFZ. „Zu schade, dass wir nicht ebenfalls in diese Zeit reisen könnten. Dann könnten wir ihr helfen", murmelte Rosalie. „Vanessa ist stark. Sie hat es schon einmal geschafft, Carlisle zu bezaubern. Sie wird es wieder schaffen", versicherte Jasper ihr. Hoffentlich. „Gut. Ist bei euch so weit alles in Ordnung?", wollte ich von meiner Familie wissen. „Die Kommilitonen scheinen mir zu sehr auf meine Frau zu stehen", erzählte Edward. Das brachte Jacob und Renesme zum Lachen. „Du kannst jederzeit das Studium abbrechen, wenn es dir zu viel wird", schlug Jacob vor. „Das würde dir so passen", konterte Bella und legte einen Arm um Edward. „Danke, Jacob, aber damit komme ich schon klar", meinte Edward. „Das war doch von vornherein klar", wisperte Renesme ihrem Freund ins Ohr.


Bleib bei mir - Twilight FF (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt