Bleib bei mir - Twilight FF (Beendet)

35. Kapitel

Vanessa POV

Noch fünf Minuten bis zur Mittagspause. Dieser Papierkram schien nicht enden zu wollen. „Wie machst du das?", erkundigte Natalie sich bei mir, meine Kollegin. „Was?", forschte ich nach und sah von meinen Notizen auf. „Du schreibst unglaublich schnell und deine Schrift ist dabei trotzdem so ordentlich", erklärte sie mir. „Ach so. Das ist einfach langes Üben. Mehr nicht." Sie nickte und wandte sich wieder ihren Aufgaben zu. Gerade griff ich zu einem neuen Papierbogen, als die Tür des Krankenhauses aufging. Ein köstlicher Geruch stieg in meine Nase. Eine junge Frau schlenderte zu Natalie und mir hinüber. Etwas in ihrem Gesicht kam mir vertraut vor. Nur konnte ich es nicht benennen. „Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?", wollte ich wissen und lächelte sie freundlich an. „Hallo, ich bin Samantha Swan und ich wollte meinen Mann besuchen. Er heißt Paul", brachte die Frau ihr Anliegen dar. „Sehr wohl. Einen kurzen Moment", bat ich sie und holte aus der Schublade meines Schreibtisches die Akte über Paul Swan. Rasch sah ich sie durch. „Erster Stock, viertes Zimmer auf der rechten Seite", ließ ich Samantha wissen. „Vielen herzlichen Dank", sprach diese und ging davon. Samantha Swan. Nein, ich kannte niemanden, der diesen Namen trug. Dennoch. Ihr Duft und ihr Gesicht. Schließlich wurde es Zeit für die Mittagspause. „Ich laufe rüber zum Bäcker. Möchtest du auch etwas?", erkundigte Natalie sich bei mir. „Nein, aber danke für das Angebot. Lass dir Zeit, ich komme zurecht." „Das glaub ich dir aufs Wort", grinste sie und stand auf. Kaum, dass sie gegangen war, erhob ich mich und flitzte in den Pausenraum. Carlisle wartete bereits auf mich. „Wie lief dein Tag bisher?", forschte er nach. „Ziemlich gut. Es ist praktisch so, dass ich einen Liste abarbeiten muss, aber genau das macht mir Spaß. Bei dir?" „Das Übliche, aber ich beschwere mich nicht. Deine Kollegin scheint sich prima mit dir zu versehen." „Natalie ist auch toll. Es macht mir Freude, mit ihr zu arbeiten. Auch wenn sie mich etwas um mein Aussehen beneidet." „Verständlich, aber sie wird sich damit abfinden. Ebenso du." Erst jetzt bemerkte ich, wie nahe wir eigentlich beieinander standen. Eine angenehme Wärme durchströmte meinen Körper, auch wenn ich es nicht begründen konnte. Da hörte ich, wie die Tür aufging. „Scheint, als wäre deine Pause vorüber. Bis später, Vanessa", verabschiedete Carlisle sich von mir. „Bis dann", winkte ich und kehrte zu meinem Platz zurück. Die Frau, die herantrat, verursachte eine Gänsehaut an meinem Rücken. Schwarzes, langes, glattes Haar. Dunkelbraune Augen. Blasse Haut. Groß und schlank. „Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?", wollte ich mit möglichst freundlicher Stimme wissen. „Ähm, ich müsste dringend mit Dr. Cullen sprechen. Es geht um meine kleine Tochter", ließ mein Gegenüber mich wissen. „Wie heißt Ihre Tochter denn?", fragte ich nach. „Susan. Susan Lee." Schnell schaute ich die Unterlagen durch, um die Namen der Patienten herauszufinden, die sich momentan hier im Haus befanden. „Es tut mir leid, aber hier muss eine Verwechslung vorliegen. Wir haben keine Patientin, die diesen Namen trägt", verkündete ich. Die Frau zog eine Augenbraue hoch. „Wollen Sie etwa sagen, dass ich mich nicht an den Namen meiner Tochter erinnern kann?", zischte sie. „Nein, aber vielleicht hat man Ihnen falsche Informationen gegeben. Fragen Sie doch einfach beim Krankenhaus gegenüber nach. Vielleicht kann man Ihnen dort weiterhelfen." Die Frau ballte die linke Hand zu einer Faust. Sie beugte sich vor zu mir und blickte mir direkt in die Augen. „Hören Sie, ich möchte, dass Sie mich auf der Stelle zu Dr. Cullen bringen. Das Leben meiner Tochter hängt davon ab", befahl sie mir. Ungerührt hielt ich ihrem Blick stand. „Wie ich Ihnen bereits versucht habe deutlich zu machen. Eine Susan Lee haben wir im Moment nicht hier." Die Frau wich zurück. „Sie werden scheitern", versprach sie mir. Dann warf sie ihr Haar zurück und rauschte aus dem Krankenhaus. Was war das denn eben gewesen?