33. Kapitel

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Vanessa POV

Schneeflocken tanzten vor mir zu Boden. Etwas schien mich in den Wald zu rufen, der vor mir lag. Wo war ich? So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals hier gewesen zu sein. Sehr merkwürdig. Da vernahm ich plötzlich freudiges Lachen aus dem Wald. Langsam lief ich darauf zu. Es dauerte nicht lange, bis ich eine Lichtung erreichte. Drei Leute saßen an einem Lagerfeuer und unterhielten sich vergnügt miteinander. Mir stockte der Atem, als ich sie erkannte. Das waren Carlisle, Esme und Edward. „Nein, wirklich?", sprach Esme. „Was hast du dann getan, Carlisle?" Der Angesprochene lächelte und legte eine Hand auf ihre Wange. „Ich habe ... oh!" Verdammt. Er hatte mich bemerkte. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Seine Augen besaßen den mir so vertrauten Goldton. Sein Haar war etwas dunkler als ich es in Erinnerung hatte. „Komm, gesell dich zu uns", lud er mich ein. „Keine Angst, wir tun dir nichts", beruhigte Edward mich nun. Das wusste ich. Dennoch war es seltsam die drei so zu sehen. Ohne den Rest der Familie. Es brachte mir jedoch nichts, wenn ich nichts unternahm. Also gesellte ich mich zu ihnen. „Wie heißt du?", erkundigte Esme sich bei mir. „Vanessa", entgegnete ich. „Freut mich dich kennenzulernen. Mein Name ist Esme, die beiden hier sind Carlisle und Edward", stellte sie sich und die anderen vor. Edward nickte mir zu und Carlisle schenkte mir sogar ein Lächeln. Genau dieses Lächeln, bei dem ich jedes Mal dahinschmolz. „Wer hat dich verwandelt, Vanessa?", forschte Edward nach. Verwandelt? Mich? Verzweifelt versuchte ich mich zu erinnern. „Du weißt es nicht mehr", hauchte er. „Das ist gar nicht so merkwürdig", tröstete Carlisle mich nun. „So etwas passiert hin und wieder. Die menschlichen Erinnerungen verschwimmen meistens, sobald man unsterblich gemacht wurde. Hast du ein Zuhause, Vanessa?" Daraufhin schüttelte ich den Kopf. „Möchtest du dich uns anschließen? Wir jagen keine Menschen, nur Tiere. Wie ich sehe, hast du dich bisher auch von Tierblut ernährt. Wir würden uns alle freuen, dich willkommen zu heißen", bot Carlisle mir an. „Ja, sehr gerne", stimmte ich leise zu. „Dann herzlich willkommen im Clan der Cullens", verkündete Esme nun. Eine Weile blieben wir noch sitzen. „So, es wird Zeit für uns nach Hause zurückzukehren. Carlisle muss morgen früh zur Arbeit", erklärte Edward mir. „Verstehe", wisperte ich und erhob mich. Die Cullens führten mich zu einem kleinen Einfamilienhaus. „Du kannst das Gästezimmer nehmen. Hast du eine Arbeit, Vanessa oder gehst du zur Schule wie Edward?", hakte Esme bei mir nach, nachdem wir alle eingetreten waren. „Nun, ich arbeite als Sekretärin im Krankenhaus", erwiderte ich. „Wirklich? Dann kann Carlisle dich morgen früh mitnehmen, wenn du möchtest", schlug sie vor. „Gerne", nickte ich. „Nur wenn es Ihnen nichts ausmacht, Mr. Cullen." Carlisle grinste. „Nenn mich ruhig Carlisle und das Du genügt völlig. Es bereitet mir keinerlei Mühe." „Danke. Wo ist das Gästezimmer?" „Folge mir", forderte Esme mich auf und setzte sich in Bewegung. Das Zimmer war so groß wie die anderen Räume hier. Es beherbergte ein gemütliches Bett, einen kleinen Kleiderschrank, einen Schreibtisch mit Stuhl, ein Regal und eine Kochzeile. In dem Regal standen recht viele Bücher. „Ruf nur, wenn du etwas brauchst", sprach Esme, ehe sie mich allein ließ. Schon stand ich bei dem Regal und besah mir die einzelnen Titel der Bücher. Zu dumm, dass ich keinen kannte. „Gedichtsammlung des letzten Jahrhunderts", lautete einer. Hm. Das klang doch ganz interessant. Das Buch entpuppte sich als recht dicker Schinken. Damit machte ich es mir auf dem Bett gemütlich und fing an zu lesen.

Am nächsten Morgen fuhren Carlisle und ich gemeinsam zur Arbeit. „Seid ihr, du und Esme, ein Paar?", wollte ich wissen. Er zog eine Augenbraue hoch. „Das könnte man annehmen. Nein, sind wir nicht. Sie ist eine gute Freundin für mich, aber mehr ist da nicht." Hm. Interessant. Warum freute mich diese Mitteilung eigentlich so sehr? „Hast du einen Gefährten, Vanessa oder hattest du einen?", erkundigte er sich nun bei mir. „Nein und nein. Bisher habe ich den richtigen noch nicht gefunden." Carlisle nickte. „Geht mir genauso." Das Krankenhaus kam in Sichtweite. Carlisle parkte den Wagen und wir stiegen aus. Gemeinsam traten wir ein.


Bleib bei mir - Twilight FF (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt