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„I'm not ready to be just another of your mistakes."
- Lewis Capaldi
Die Woche vergeht viel zu schnell und hat mir viel abverlangt. Mit dem Nacharbeiten für die Uni komme ich kaum hinterher und, dass mir der Mittwoch aufgrund der Arbeit fehlt, macht es nicht einfacher. Zudem bin ich mir auch jetzt, kurz vor der Übung mit Leo, noch unsicher, was ich von dem Nachmittag mit ihm halten soll. Nach der anfänglichen Unsicherheit habe ich mich wirklich wohl in seiner Nähe gefühlt und nicht mehr so viel Angst, im gegenüberzutreten wie zuvor noch. Deshalb war ich schon ein bisschen traurig, dass wir uns in den letzten Tagen nicht begegnet sind. Ich hatte schon am Dienstag damit gerechnet, ihn wiederzusehen, aber wenn dann waren Jesse, Finn und Toby alleine bei uns. Jetzt, wo ich weiß, dass er sofort vor mir stehen wird, werde ich doch noch ein wenig nervös. Gleichzeitig freue ich mich aber auch. Das ist wohl das erste Mal, dass ich ein Kribbeln im Bauch habe, wenn es um irgendwas mit Mathe geht.
Doch als Leo in den Raum tritt beschleicht mich sofort ein ungutes Gefühl. Er sieht angespannt aus, seine Hand umschließt eine Wasserflasche so fest, dass seine Knöchel weiß hervortreten. Außerdem kommt es mir so vor als würde er mich bewusst nicht ansehen. Immer wenn sein Blick durch den Raum wandert, sieht er genau an mir vorbei. Und ich muss es wissen, denn ich starre ihn die ganze Zeit an. Sein graues T-Shirt schmiegt sich an seinen Körper, sodass man seine definierten Muskeln ziemlich gut erkennen kann. Jedes Mal, wenn er sich umdreht, um etwas an die Tafel zu schreiben, kann ich nicht anders als daran zu denken, wie ich mich an seinem Rücken festgekrallt habe als er immer wieder in mich eingedrungen ist. Wie gut es sich angefühlt hat und mein Körper seitdem nichts lieber möchte als den Abend zu wiederholen. Mein Kopf dagegen sagt, wir sollten uns erst besser kennenlernen. Denn das bin ich nicht. Ich verliere nicht meine Kontrolle, ich denke über alles, was ich tue genauestens nach. Immer. Nur bei ihm nicht. Als Leo die Übung beendet, habe ich kein Wort mitgeschrieben und auch, wenn ich ihn die ganze Zeit betrachtet habe, kann ich nicht sagen, was er erzählt hat. Und auch in den nächsten Vorlesungen bin ich unkonzentriert. Umso erleichterter bin ich als wir aus dem Gebäude treten und endlich Wochenende haben. „Bis sechs Uhr Uni, und das an einem Freitag. Wer hat sich das eigentlich ausgedacht?" stöhnt Claire. Wir sind alle gleichermaßen erschöpft von dem langen Tag. Die Professoren interessiert es recht wenig, dass wir schon eine lange Woche hinter uns haben und nehmen uns noch einmal richtig ran. Am liebsten würde ich direkt ins Bett fallen, doch Liz hat eine andere – für sie viel bessere - Idee.
„Sollen wir ins Riff gehen? Die Woche wieder ausklingen lassen? Das haben wir uns jetzt wirklich verdient. Professor Young hatte richtig viel Spaß uns vor dem Wochenende noch mit Paragraphen zu quälen."
Claire und Scott sind begeistert von der Idee und auch ich kann nicht leugnen, dass ich das gar nicht so schlecht finde. Vielleicht hat Leo ja Schicht. Liz hakt sich bei mir ein und wir laufen die paar Meter bis zum Riff. Typisch für England ist es nass und windig und ich bin froh über die warme Luft, die uns entgegenströmt als wir die Bar betreten.
Sobald die Tür hinter uns zufällt, entdecke ich Leo auch schon, der hinter dem Tresen konzentriert arbeitet. Meine Freunde steuern schon auf die Tische zu.
„Ich komme sofort nach, ok?" Claire und Scott nicken nur zustimmend, während Liz mit den Augenbrauen wackelt. Ich verdrehe die Augen und hoffe nur, dass Claire und Scott ihre ständigen Anmerkungen wegen Leo nicht mitbekommen. Sie könnte wenigstens ein bisschen diskreter sein.
Ich stelle mich an den Tresen und warte darauf, dass Leo mich bemerkt. Vielleicht ist es doch keine so gute Idee. Er ist ziemlich beschäftigt, die Bar ist voll und ich weiß auch gar nicht so genau, was ich überhaupt zu ihm sagen soll. Doch bevor ich mich umentscheiden kann, ist es auch schon zu spät. Leos Blick trifft meinen und es steht ihm ins Gesicht geschrieben, dass er nicht besonders begeistert von meiner Anwesenheit ist. Ich schlucke schwer. Habe ich ihm irgendwas getan? Möchte er nach Montag vielleicht doch nichts mehr mit mir zu tun haben? Ich dachte wirklich, wir hätten einen schönen Nachmittag gehabt.
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Like The Sea (Band 1)
RomanceEmma ist reich, klug und gutaussehend. In einer Welt aufgewachsen, in der Reichtum und das Auftreten die größte Rolle spielen, versucht sie immer, selbstbewusst und unfehlbar zu wirken. Niemand soll wissen, wie sehr sie eigentlich an sich selbst zwe...