Kapitel 7

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„Sometimes I feel like giving up

But I just can't

It is'nt in my blood."

- Shawn Mendes

Am nächsten Morgen wache ich mit stechenden Kopfschmerzen und einem Magen, der sich anfühlt als würde ich mich jeden Moment übergeben müssen, auf.  Scheiße. Ich habe meinen ersten richtigen Kater und das an meinem ersten normalen Unitag. Ich sehe auf mein Handy, doch das helle Licht schmerzt, weshalb ich es sofort wieder weglege.

Als ich gestern Abend wieder zuhause angekommen bin, kam uns mein Vater schon entgegen. Er hat mir nicht wie erwartet eine Standpauke gehalten, sondern mich erleichtert in seine Arme gezogen, in denen ich schon wieder angefangen habe zu weinen. Mein Vater hat mir gut zugesprochen, gesagt, dass das alles halb so schlimm ist und es alles wieder gut wird.

Dann hat er mich ins Bett gebracht und auch Vicky ist mit hochgegangen und liegt auch jetzt noch neben mir. Sie hat darauf bestanden, zu bleiben.

Ich versuche den gestrigen Tag durchzugehen. Jedoch jedoch drängt sich jemand  ganz bestimmtes in meine Gedanken. Zu den unglaublich grünen Augen schwirrt mir jetzt auch das dazugehörige Gesicht im Kopf herum. Ich erinnere mich an die dunkelbraunen, leicht zerzausten Haare und seinen Dreitagebart, der perfekt zu seinem markanten Gesicht passt. Dieser Typ sieht verdammt gut aus, und ich? Ich habe stundenlang in der Bar gesessen, geheult und mich ganz alleine betrunken. Er muss denken, dass ich vollkommen verrückt bin.  Ich beiße mir auf die Unterlippe und versuche die Gedanken an ihn zu verdrängen.

"Du bist ja schon wach", murmelt Vicky neben mir. Sie sieht mich mit noch kleinen Augen an. "Kater?"

Ich stöhne. "Und wie!" Vicky kichert leise. Sie hat schon das ein oder andere Mal einen Kater gehabt. Sicher hat sie ein paar Tipps für mich. "Viel Wasser trinken und ein Aspirin nehmen", rät mir meine beste Freundin.

Ich richte mich auf, was dazu führt, dass mein Magen sich einmal dreht, und ich für einige Sekunden bewegungslos, mit geschlossenen Augen sitzenbleibe. Ich möchte mich wirklich nicht übergeben. Es dauert einige Sekunden bis ich denke, dass sich mein Magen beruhigt hat, doch dann greife ich nach der Wasserflasche, die neben meinem Bett liegt. Tja, falsch gedacht, er dreht sich immer noch.

Ich trinke die Hälfte des Wassers in einem Zug auf. "Du hast ganz schön viel getrunken." Fast tadelnd sieht Vicky mich an. "War ein scheiß Tag."

Genauso wie ich richtet Vicky sich auf. Sie sieht schon früh morgens frisch und lebendig aus, während ich mich doch eher wie ein Zombie fühle.

"Logan hat Schluss gemacht", schießt es plötzlich aus mir heraus. Ich weiß nicht, ob ich es ihr gestern schon erzählt habe, denn an die Details des Abends kann ich mich wirklich nicht mehr erinnern.

Ihrer Reaktion nach zu urteilen habe ich dies nicht gemacht.

"Was?" Entsetzt blickt Vicky mich an als ich ihr von Logans Nachricht erzähle. "So ein Arsch!"

Vicky wettert noch eine ganze Zeit lang über Logan, wird dann aber von meinem Wecker unterbrochen. Die Uni ruft. Ehrlich bereit bin ich dafür nicht. Sicher haben mittlerweile einige das Foto gesehen. So habe ich mir meinen Start nicht vorgestellt. Hoffentlich redet Liz noch mit mir, nachdem ich mich gestern so danebenbenommen habe.

Ich bin heute wesentlich langsamer als sonst. Das Aspirin wirkt nicht so schnell wie ich gehofft habe. Beim Frühstück bekomme ich kaum was runter. Ich stochere in meinem Rührei rum und bekomme nur drei Happen runter. Das Gefühl, dass ich mich übergeben muss, ist noch zu stark und bei dem Gedanken, gleich zwischen die ganzen Leute zu müssen, wird es noch stärker.

Like The Sea (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt