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„Then you came around and suddenly
my world turned upside down."
- Jonas Blue feat. Theresa Rex
Abwesend zeichne ich undefinierbare Linien auf den Zettel, der vor mir liegt, während mein Vater ein Telefonat mit einem Vertriebspartner aus Amerika führt, bei dem ich zugeschaltet wurde. Nachdem ich mich bis jetzt vor allem damit beschäftigt habe, wie es in den letzten Jahren in der Firma gelaufen ist, soll ich nun in das laufende Geschäft eingeführt werden. Dafür nimmt mein Vater mich mit in Meetings, in denen ich vor allem nur daneben sitze und versuche die Menge an neuen Informationen zu verarbeiten, lässt mich bei seinen Telefonaten zuhören und mir wichtige E-Mails zukommen. Ich finde es faszinierend, wie mein Vater zwischen den ganzen Terminen entspannt bleibt, während mir zwischen Uni und Arbeit der Kopf raucht und ich mich seit mehreren Tagen mit Kopfschmerzen rumplage. Schon seit Wochen schlafe ich unruhig, meine Gedanken, alle Geschehnisse der letzten Wochen, halten mich wach und verfolgen mich bis in meine wirren Träume. Langsam ist der Akku leer, doch ich finde keine Zeit dazu, mir einfach mal Zeit für mich zu nehmen. Wenn ich zuhause bin, habe ich das Gefühl, ich könnte nicht einfach mal nichts tun und lerne stattdessen oder mache Sport, für den mir eigentlich die Kraft fehlt.
Seufzend lehne ich mich zurück und massiere mir die Schläfen. Vor mir steht mein vierter Kaffee für heute, der jedoch seinen Zweck verfehlt und mich kein bisschen wacher gemacht hat. Eine ganze Weile sitze ich bewegungslos auf dem Schreibtischstuhl und starre die Wand an. Erst als es an der Tür klopft, richte ich mich wieder auf und versuche weniger fertig zu wirken als ich mich fühle.
Mein Vater kommt in das Büro und sieht mich mit besorgtem Blick an. „Was hältst du davon, wenn wir Essen gehen? Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht."
Keine halbe Stunde später sitzen mein Vater und ich in unserem griechischen Lieblingsrestaurant. Viele verschiedene Teller und Schalen gefüllt mit allen möglichen Köstlichkeiten stehen auf unserem Tisch. Es ist schön mal wieder mit meinem Dad zusammenzusitzen. Unser Abendessen ist in den letzten Wochen viel zu oft ausgefallen und wir kamen kaum dazu, vernünftig miteinander zu reden.
„Du siehst müde aus", stellt mein Vater nach einer Weile, in der er mich immer wieder besorgt gemustert hat, fest. „Wenn dir das zu viel ist neben der Uni und dem Lernen noch arbeiten zu kommen, dann können wir das auch erstmal aufschieben. Ich möchte nicht, dass du..."
„Es ist alles gut, Dad. Ich habe die letzten Nächte nur nicht so gut geschlafen."
Dass er mir nicht glaubt, sehe ich an den zusammengekniffenen Augen und der Sorgenfalte auf seiner Stirn. Ich entgehe seinem Blick, indem ich mich auf das Essen vor mir konzentriere. Ansonsten bekommt er mich so noch weich und ich erzähle ihm alles, was in den letzten Wochen passiert ist. Und das muss er nun wirklich nicht erfahren.
„Logan war schon lange nicht mehr da."
Zögerlich sehe ich ihn wieder an. Mir hätte bewusst sein sollen, dass es ihm früher oder später auffallen wird. „Wir haben uns getrennt", gebe ich deshalb zu und hoffe, er stellt keine weiteren Fragen. Die Gründe dafür würde ich mir ungern nochmal so genau ins Gedächtnis rufen. Und auch wenn ich weiß, dass ich mit meinem Vater über alles reden kann, wird das Thema Jungs bei uns nicht besonders oft angesprochen. Wenn ich mit jemanden über solche Themen spreche, dann bevorzuge ich doch lieber Vicky. „Aber es ist ok. Wir... haben einfach nicht so gut zusammengepasst." Das ist die einfachste Erklärung, die ich ihm geben kann und mittlerweile glaube ich sogar, dass es tatsächlich so war. Er war einfach nicht der Richtige für mich.
Das Essen mit meinem Vater hat mir gutgetan, trotzdem bin ich froh als der Bentley auf unsere Einfahrt fährt und ich in wenigen Minuten in meinem gemütlichen Bett liegen kann. Die Kopfschmerzen sind immer noch unerträglich und es fällt mir schwer, nicht schon im Auto einzuschlafen. Die Müdigkeit verfliegt jedoch schnell als ich eine mir bekannte Gestalt auf den Stufen vor unserer Eingangstür sitzen sehe. Das Motorrad ist akkurat vor ihm abgestellt. Am liebsten würde ich Jones sagen, dass er umdrehen soll, aber wie sollte ich das meinem Vater erklären?
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Like The Sea (Band 1)
RomantizmEmma ist reich, klug und gutaussehend. In einer Welt aufgewachsen, in der Reichtum und das Auftreten die größte Rolle spielen, versucht sie immer, selbstbewusst und unfehlbar zu wirken. Niemand soll wissen, wie sehr sie eigentlich an sich selbst zwe...