pov. Maudado
18:46_ 27. Oktober
Ich wachte auf weil mein Kopfkissen sich unangenehm unter mir bewegte. Jetzt wo ich mich genauer darauf konzentrierte rüttelte es mich sogar leicht an der Schulter und strich mir eine meiner Strähnen hinter das Ohr. Erstaunt über so ein vielfältiges Kissen öffnete ich immer noch müde die Augen. Das was ich als Kissen genutzt hatte stellte sich als Zombeys Schulter heraus und er war es auch, der bis eben noch versucht hatte mich auf zu wecken. Nun schaute der Braunhaarige mir lächelnd in die Augen. "Wie geht's dir?", wollte er wissen und während ich mich ohne es recht zu merken in dem blau seiner Augen zu verlieren schien, kam Manu, dicht gefolgt von Palle ins Wohnzimmer.
Wie ich so darüber nachdachte ging es mir eigentlich relativ bescheiden. Meine Nase war verstopft und mein Hals kratzte unangenehm. Als ich Zombey antworten wollte bekam ich lediglich ein heiseres Krächzten heraus, gefolgt von einem schmerzhafte Husten.
Mein Gegenüber reichte mir mit den Worten: "Ich habe dir noch einen Tee gemacht.", eine noch leicht dampfende Tasse. Ich lächelte glücklich und brachte ein leises: "Danke.", über die Lippen. Bevor ich jedoch einen Schluck vom meinem Tee nehmen konnte, merkte ich wie ich niesen musste und tauschte die Tasse schnell gegen ein Taschentuch. Ich rieb mit die leicht juckenden Augen und lehnte mich einen Moment gegen das Fenster. Durch meine verstopfte Nase hatte ich Druck auf den Ohren und mein Kopf tat weh. Alles in allem fühlte ich mich Sterbens Elend.
Besorgt legte Zombey wie auch schon eine Stunde zuvor seine Hand an meine heiße Stirn um daraufhin fest zu stellen: "Du hast immer noch Fieber, du solltest wirklich schlafen."
"Und du solltest uns nicht anstecken!", rief Manu von der Couch her zu uns und Paluten verdrehte die Augen: "Da kann er doch nichts dafür."
"Ich mein ja nur...", grummelte Manu daraufhin und musste sich offenbar ein Lachen verkneifen.
Im Grunde gab ich Zombey ja recht, aber ich hatte wenig Lust alleine in meinem Bett rum zu liegen. "Hast du die Zettel schon gelesen?", wollte ich wissen, woraufhin er den Kopf schüttelte. "Dann mach das doch jetzt und danach gehe ich hoch.", stimmte ich seinem Vorschlag, mich schlafen zu legen letztendlich mehr oder weniger zu. "Gute Idee, kommst du auch aufs Sofa?", wollte Palle an mich gewandt wissen und ich erhob mich endlich von der Fensterbank.
Immer noch in meine Decke gekuschelt ließ ich mich auf die Couch sinken und schaute gespannt zu Zombey, welcher in der Zwischenzeit den Umschlag geöffnet hatte und ihn überflog. Sein Gesichtsausdruck wechselte von erstaunt zu nachdenklich, doch die ganze Zeit über konnte ich die Besorgnis in seinem Blick erkennen.
Schließlich fasste er für uns zusammen: "Bergi scheint irgendwas rausgefunden zu haben, zumindest hat er wohl Kontakt mit den unterschiedlichsten Leuten gehabt. Und naja... was Rewi angeht habe ich nur schlechte Nachrichten. Er weiß wo wir sind!"
"Was will der eigentlich von uns? Reicht es ihm nicht, dass er uns alle fast umgebracht hat und uns eigentlich nie wieder sehen müsste?", beschwerte Manu sich, doch Zombey schüttelte nur den Kopf: "Ich habe absolut keine Ahnung, aber das schein ihm ja echt wichtig zu sein, wenn er schon nach drei Wochen wusste, dass Dado nicht tot ist."
"Aber wenn er weiß wo wir sind, dann wir er doch her kommen oder? So stand das zumindest in seinem Drohbrief.", merkte ich besorgt an.
"Was das an geht habe ich mit Osaft gesprochen, er meint es wäre besser wenn wir nicht mehr alt zu lange hier bleiben würden. Nicht nur damit Rewi uns nicht findet sondern auch ein bisschen wegen der Sache mit den Schmuggelwaren. Wenn er das rausfindet verpfeift er die Drei locker.", berichtete Palle.
"Ja und wo sollen wir dann hin? Zu Hause wird er uns ja praktisch sofort finden.", wollte Manu frustriert wissen.
Doch Palle hatte eine Idee: "Ich hab vor einem Jahr schon vorgeschlagen uns mit Bergi zusammen zu tun und endlich mal raus zu finden was da mit Rewi eigentlich los ist. Jetzt wo die Ermittlungsarbeiten zu dem Bankraub abgesetzt wurden können wir uns da auch bedenkenlos wieder blicken lassen, denke ich."
Zombey schien, wie auch vor zehn Monaten schon nicht sonderlich angetan von der Idee, während mir und Manu das relativ egal war.
"Ach komm Zombey, wenn wir bleiben taucht der Idiot hier früher oder später auf."
Nach einer ganzen Weile des Schweigens antwortete er endlich: "Ach was solls! Ich werde aber nochmal die anderen Drei fragen, ob sie eine bessere Idee haben."
Ich hatte meinen Tee inzwischen ausgetrunken und den Kopf auf die Sofakissen gebettet. Es viel mir immer schwieriger die Augen offen zu halten und während die anderen noch weiter disskutierten, driftete ich immer weiter ab, bis ich schließlich ganz eingeschlafen war.
02:57_ 28. Oktober
Ich wachte mitten in der Nacht auf, irgendwer musste mich wohl in mein Bett gebracht haben, denn ich lag nicht mehr auf der Couch. Es ging mir noch schlechter als am Abend und ich schwitzte und fror gleichzeitig. Ich konnte nicht durch die verstopften Nase atmen und je länger ich wach lag, desto mehr macht sich auch der Hunger bemerkbar, da ich das Abendessen verschlafen hatte. Irgendwann beschloss ich tatsächlich auf zustehen, mir einen Tee, etwas zu essen und das Nasenspray zu besorgen. Auch wenn ich mir nicht sicher war ob meine zittrigen Knie das aushalten würden.
Obwohl ich immer noch meine Klamotten trug, schlug mir eine unerwartete Kälte entgegen als ich den dunklen Flur betrat. Auf dem Weg in die Küche, wo sich auch der Medizinschrank befand begann ich zu zittern, auch wenn ich immer noch schwitzte. Ich hoffte wirklich für die Anderen, dass die Grippe sie nicht auch erwischte.
Tatsächlich hatte ich es bis in die Küche geschafft und während der Wasserkocher lief, ließ ich mich erschöpft auf den Boden sinken. Als das Wasser heiß war goss ich es vorsichtig in eine bereitgestellte Tasse mit einem Beutel Salbei Tee. Doch als die Tasse fast voll war und ich den Wasserkocher abstellen wollte, schaffte ich es irgendwie das heiße Wasser auf die Arbeitsfläche und den Boden zu schütten. Zum Glück reagierte ich schnell genug um mir nicht die Füße zu verbrennen. Doch mit meiner hektischen Bewegung riss ich die Tasse mit zu Boden, wo sie in mehrere Scherben zersprang und ihren Inhalt in der Küche verbreitet.
Jetzt spürte ich auch wie der Tee meine Socken durchweichte und brachte mich außer Reichweite. Frustriert ließ ich mich an der Wand herunter rutschen und vergrub einen Moment das Gesicht in den Händen. Ich hätte im Bett bleiben sollen, aber statt dessen saß ich jetzt hier, völlig fertig, mit Fieber und hatte nicht das Gefühl die Küche aufräumen zu könne ohne dabei um zu kippen.
Dank der Krankheit war mein Körper viel zu schnell erschöpft und ich war schon wieder drauf und dran weg zu dösen, doch jemand betrat in diesem Moment die Küche. Als ich in Richtung des Flurs blinzelte konnte ich einen völlig verschlafenen Paluten erkennen der sich neben mich hockte: "Maudado was machst du denn hier? Es ist drei Uhr Nachts und nebenbei bemerkt: Du siehst echt schrecklich aus."
"Warum bist du wach?", wollte ich etwas verwirrt wissen, doch Palle sah mich gespielt empört an: "Na hör mal! bei dem Lärm den du hier machst."
"Da hat er echt recht.", bemerkte Zombey der wohl auch aufgewacht war und zu uns kam. "Ich hab dir den ganzen Tag gesagt du sollst ins Bett gehen."
"Ich werde hier mal aufräumen. Nicht das Cracker das sieht, der bekommt einen Anfall.", schmunzelte Paluten und verließ die Küche um einen Wischmopp zu besorgen.
Zombey hatte einen Arm um mich gelegt und mir auf geholfen. Während wir die Treppe hoch liefen drohte er mir grinsend: "Wehe du stehst noch einmal auf bevor du nicht wieder fit bist."
"Aber aus Klo gehen darf ich noch?", wollte ich wissen und er schaute mich streng an: "Aber nur ausnahmsweise." Wir mussten beide lachen.
Endlich konnte ich mich wieder in mein Bett kuscheln und bevor ich einschlief bekam ich noch mit wie Zombey sich kurzerhand mit in das Doppelbett legte und murmelte: "Wenn du was brauchst, weck mich einfach."
03:17_ 28. Oktober
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Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)
FanfictionEin Jahr nach dem Banküberfall und somit Rewis Verrat, beschließt der Freedomsquad endlich den damaligen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Doch aus der Ursprünglichen Idee Licht ins Dunkel zu bringen wird schnell ein verzwicktes Spiel um Leben und...