"Nachdem wir in dem kleinen Ort abgesetzt wurden, haben wir uns ein Hotelzimmer genommen."
pov. Zombey
01:43_ 10.November
Ich ließ mich erschöpft auf das Bett fallen, Palle schmiss seinen kleinen Rucksack an Ort und Stelle auf den Boden und tat es mir gleich. "Zombey was machen wir denn jetzt?", wollte er verzweifelt wissen, er schien tatsächlich den Tränen nahe, was ich bei Palle erst wenige Male innerhalb unserer Freundschaft erlebt hatte.
"Naja, irgendwie müssen die Beiden ja zu finden sein und wenn einer weiß wie, dann ist das Bergi."
"Wahrscheinlich hast du recht.", stimmte er mir zu und zog sofort sein Smartphone hervor. Er hatte auf laut gestellt und einige Male tutete es bevor eine Stimme sich meldete: "Hi Paluten, hier ist Delay, wie kann ich euch helfen?", wollte Bergis Freund wissen und Palle warf mir einen fragenden Blick zu. "Hey Delay, könntest du uns vielleicht an Bergi weiterreichen?", ergriff ich das Wort.
"Oh, Hallo Zombey, klar mache ich, er ist gerade wieder gekommen.", erklärte unser Gesprächspartner und kurz darauf meldete sich unverkennbar ein gut gelaunter Herr Bergmann.
Ab hier übernahm Palle neben mir wieder das Gespräch: "Hallo Bergi."
"Hey, Paluten, ihr seid sicher bald in der Stadt oder?", wollte er wissen und ich hörte ihn förmlich grinsen.
"Nein, es gab Probleme.", erklärte Patrik. "Wir hatten einen Unfall und...", weiter kam er nicht da Bergmann ihn schockiert unterbrach: "Ihr hatte was? Seid ihr alle Ok?"
"Nein, es... es ist so... dass... Manu und Maudado sind spurlos verschwunden.", erklärte er mit brüchiger Stimme und beruhigend legte ich ihm eine Hand auf den Rücken.
"Ohh..",mehr brachte Bergi fürs Erste nicht hervor, doch dann besann er sich und Fragte: "Was genau ist denn passiert und wo seid ihr gerade?"
"Wir sind jetzt in einem kleinen Hotel in Dagali mitten in Norwegen, in der Nähe vom Bahnhof.", erklärte Palle und fing an zu berichten wie es überhaupt dazu gekommen war: "Wir sind ganz normal los gefahren und als wir ungefähr vier Stunden unterwegs waren... ich weiß nicht mehr genau...", stelle er etwas verwirrt fest und versuchte sich zu erinnern. Auch ich ging mit meinen Gedanken zurück zu der Stelle als wir noch im Auto saßen. Die Erinnerungen waren undeutlich und nur noch bruchstückhaft erhalten, fast kam es mir so vor als würde ein Teil fehlen.
"Ich glaube... ich bin eingeschlafen... irgendwie müssen wir uns überschlagen haben und sind von der Straße abgekommen.", stellte ich langsam fest und Paluten übernahm wieder die Erzählungen. Obwohl er sich alle Mühe gab ruhig zu sprechen zitterte seine Stimme leicht.
"Ich bin auf gewacht und lag mit Kopfschmerzen auf dem Waldboden. Ich bin 'ne ganze Weile einfach liegen geblieben, es hat sich angefühlt als würde mein Kopf zerspringen. Erst als es etwas besser geworden ist, habe ich bemerkt, dass ich sonst gar keine Verletzungen hatte. Ich wollte wissen was mit den anderen ist... aber... es war nur Zombey da.", den letzten Satz flüsterte er nur noch.
Herr Bergmann schwieg betroffen und leise wollte ich wissen: "Soll ich weiter erzählen Palle?" Doch er schüttelte den Kopf und fuhr fort: "Ich hab Zimbel aus dem Auto geholt und als er aufgewacht ist hatte er wohl auch ziemliche Kopfschmerzen. Als er bemerkt hat, dass Maudado und Manu nicht da sind, ist er erstmal wieder zusammengebrochen. Wir haben insgesamt 'ne Ganze Weile gewartet. Zum Glück hatten wir Schmerztabletten im Erste Hilfe-Pack, dann ging das Mit den Kopfschmerzen auch. Wir hatten echt Glück, dass wir von so einem Typen aufgegabelt wurden der uns hier hin mitgenommen hat.", schloss er nun wieder etwas gefasster.
"Und euch beiden ist nichts weiter schlimmes passiert?", vergewisserte sich Bergi noch einmal, was von mir bejaht wurde.
"Ich werde auf jeden Fall mal sehen was ich raus finden kann. Ich bin mir sicher wir finden die Beiden. Ich denke es ließe sich auch einrichten, dass ihr Morgen gegen Mittag abgeholt werdet. Ich muss nur rausfinden wo es in der Nähe Platz gibt um einen Hubschrauber zu landen. Ich schreib dir Palle.", ratterte er innerhalb von Sekunden herunter und etwas erstaunt über die Reaktion bedankten und verabschiedeten wir uns.
"Das ging jetzt aber schnell.", stellte ich etwas verwirrt fest. "Stimmt.", nickte Palle. Er war nicht mehr ganz so blass und angesichts Bergis Zuversicht Manu und Dado finden zu könne, schien er wieder etwas Hoffnung zu schöpfen.
"Wir sollten uns echt hin legen.", meinte ich und streifte mir die Schuhe von den Füßen. Unter meiner Strickjacke trug ich ein schlichtes T-Shirt welches ich einfach an behielt. Nur meine Hose schmiss ich noch zu den Schuhen, ehe ich mich unter der Decke verkroch. Palle hatte sich auch ein gemurmelt und schien ziemlich schnell eingeschlafen zu sein.
04:52_10.November
Mit einem Mal schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Es fühlte sich so an, als hätte ich einen Alptraum gehabt, doch ich konnte mich an absolut nichts davon erinnern. Mein Blick schweifte durch das dunkle Zimmer, wie spät es wohl war? Es war noch dunkel draußen und wir waren erst mitten in der Nacht eingeschlafen, also konnte nicht all zu viel Zeit vergangen sein. Mir viel die offene Balkontür auf und als ich angestrengt nach draußen starrte erkannte ich Patrik.
Ohne wirklich darüber nach zu denken schälte ich mich aus der Decke und schlüpfte leise nach draußen. Im Vergleich zu dem stickigen Zimmer war es hier eisig und ich begann zu zittern. Von Paluten aus hörte ich ein leises Schluchzen. Eine ganze Weile stand ich da, unentschlossen ob er seine Ruhe haben wollte oder ich zu ihm gehen sollte. Letztendlich entschloss ich mich doch für Letzteres.
Vorsichtig trat ich zu meinem Freund und legte einen Arm um ihn. "Hey Palle, das wird schon wieder." , wollte ich ihn etwas unbeholfen aufmuntern. Erschrocken schaute er mich einen Moment lang an bevor er mich plötzlich an sich zog. Überrascht legte ich die Arme um ihn, es war mir noch nie leicht gefallen mit den Gefühlen anderer um zu gehen, doch ich beschloss, dass es in diesem Moment das beste war einfach für ihn da zu sein.
Wir standen nicht lange so da, bis ich ihn in Richtung Tür schob und meinte: "Wir sollten rein gehen, es ist echt kalt." Palle nickte und tapste zurück ins Zimmer, ich folgte ihm und lies mich zu ihm auf das Bett fallen.
"Was ist wenn wir sie nicht finden? Was ist wenn wir sie gar nicht finden können oder... oder noch viel schlimmeres?", wollte er ernst wissen. Eine Zeit lang schwieg ich bevor ich ehrlich gestand: "Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Aber denk doch mal darüber nach, wir haben Bergi an unserer Seite und der kann so gut wie alles rausfinden."
"Und wenn uns das Ergebnis nicht gefällt?", fragte er schon fast im Flüsterton.
"Dann finden wir halt eine Lösung. Hör zu, wir können nicht verzweifeln, immerhin haben wir gute Chancen Dado und Manu zu finden, wir sollten alles daran setzen sie zu nutzen. Außerdem sind wir der Freedomsquad, uns trennte man nicht so einfach." Ich merkte wie ich mir selber damit Mut zu sprach. Palle gegenüber war ich zwar stark und zuversichtlich, doch auch ich hatte große Angst davor Manu und Maudado nicht wieder zu sehen.
Nur für ein paar Stunden hatten wir uns wieder in die Kissen kuscheln können bevor wir auf stehen mussten, um das Frühstück nicht zu verpassen. Außerdem war unser Zimmer nur für eine Nacht reserviert und so müssten wir auch um spätestens zwölf Uhr den Zimmerschlüssel abgegeben haben. Jetzt saßen wir hier in dem kleinen Restaurant, welches ein nahezu winziges Frühstücks Büfett aufgebaut hatte. Außer unseren schienen nur drei weitere Tische belegt. Das lag wohl daran, dass es nicht unbedingt die Jahreszeit für Touristen war.
Ich starrte müde in meine Müslischale, während Palle sein Brötchen sogar mit etwas mehr Begeisterung aß. Ich wurde das Gefühl, dass hier etwas gewaltig schief lief einfach nicht los. Nicht nur, dass unsere Freunde nach einem Unfall spurlos verschwunden waren, denn, dass das nicht seine Richtigkeit hatte war offensichtlich. Doch irgend ein Detail der vergangenen Ereignisse wollte einfach nicht passen. Mir wollte nur nicht klar werden welches.
09:26_10.November
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Jemand eine Idee was nicht stimmt? *grinst*
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Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)
FanfictionEin Jahr nach dem Banküberfall und somit Rewis Verrat, beschließt der Freedomsquad endlich den damaligen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Doch aus der Ursprünglichen Idee Licht ins Dunkel zu bringen wird schnell ein verzwicktes Spiel um Leben und...