Gefangenschaft - Teil 6

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"Das letzte an das ich mich erinnere ist, dass ich im Auto eingeschlafen bin..."

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pov. Maudado

16:56­­_ 9. November

Das erste was ich wahr nahm, waren stechende Kopfschmerzen, die sich mit einer unangenehmen Kälte vermischten. Frierend öffnete ich die Augen, vor mir erkannt ich einen grauen Betonboden und kahle, abweisende Wände. Alles hier erinnerte mich an die Verhörräume aus den Krimiserien, die ich als Teenager gerne geschaut hatte. Ich saß mitten im Raum, an den Stuhl gefesselt und beinahe unfähig mich zu bewegen. Das einzige Licht, das in dem Raum fiel, kam durch ein kleines vergittertes Fenster vor mir. Doch auch das Bisschen Licht, das mir entgegen strahlte, sorge dafür, dass die Kopfschmerzen unweigerlich schlimmer wurden.

Eine ganze Weile saß ich da, die Augen zusammen gekniffen um das Licht aus zu blenden und mit dem aggressiven Pochen in meinem Kopf kämpfend. Irgendwann ertönte ein lautes Klirren, das mich erschrecke ließ. Durch eine Wand hindurch hörte ich Stimmen und eine davon kam mir seltsam bekannt vor. Bevor ich mir jedoch weitere Gedanken machen konnte, wurde eine Tür, von der ich bisher nichts gewusst hatte, da sie sich hinter mir befand, geöffnet.

Die Schritte mehrere Personen betraten den kalten Raum und dann sprach eine glockenhelle Stimme: "Ach Maurice... es ist wunderbar zu sehen wie du mir ausgeliefert bist."

Darauf folget ein abfälliges Lachen, welche jedoch viel zu tief für die helle Stimme war. Angestrengt lauschte ich und durch die bedrohlich Stille hörte ich den Atem einer Person, die unmittelbar hinter mir stehen musste. Außerdem war da noch das leise Rascheln von Füßen, die etwas nervös hin und her traten.

"Wirklich reizend, dass du uns mit deine Anwesenheit beehrst. Aber ich muss sagen...", es war die gleiche Stimme wie eben schon. "...die Freude hält sich doch in Grenzen, wenn man bedenkt was für eine dreckige Nummer ihr mit dem Dokument abgezogen habt, nicht?"

Ich konnte absolut nicht sagen wo von er da sprach, das einzige Dokument mit dem wir zu tun hatten, war das welches wir Stegi überlassen hatten, es war jedoch vollständig und keines Wegs gefälscht oder ähnliches gewesen. Aber was wenn, die anderen etwas damit zu tun hatten?

Plötzlich wurde mir von hinten eine Klinge gegen den Hals gedrückt, erschrocken hielt ich die Luft an. Als der Mann hinter mir wieder zu sprechen begann verstärkte er den Druck der Klinge und ich spürte wie sie sich unangenehm in die empfindliche Haut drückte: "Dass du bloß nicht auf dumme Gedanken kommst. Wir unterhalten uns später weiter, ich habe Besuch."

Dann verließen die Leute den Raum wieder und noch bevor die Tür ins Schloss fiel, war ich mir sicher drei Paar Füße gehört zu haben.

Ich war hier ganz alleine, hatte keinen Schimmer wo ich war, geschweige denn wer mich gefangen hielt. Doch am aller schlimmsten war der Gedanke an meine Freunde, wo sie wohl waren? Hatte man sie auch eingesperrt und an einen Stuhl gefesselt? Waren wir alle eigentlich gar nicht weit entfernt von einander? Was hatte der Typ mit dem Dokument gemeint? All diese Frage wanderten mir durch den Kopf und ließen kaum Platz für Angst.

Es konnte nicht besonders lange gedauert haben, bis wieder jemand die Tür aufschloss. Nur wenige Sekunden später trat ein junger Mann in meine Blickfeld. Er hatte fast silbern wirkende Haare und sturmgraue Augen, mit denen er mich kritisch, jedoch nicht unfreundlich musterte. Das violette Shirt, dass er trug erinnerte mich unweigerlich an Zombey und einmal mehr wünschte ich mich hier weg.

Der Mann lächelte mich an und erklärte: "Ich muss gestehen die Umstände tun mir etwas leid, aber es ging fürs Erste nicht anders. Ich hab etwas, was gegen die Kopfschmerzen hilft."

Er hielt mir ein Glas Wasser und eine Packung Tabletten hin, als er bemerkte, dass ich die Sachen nicht annehmen konnte da meine Hände noch immer an die Stuhllehen gefesselt waren, kramte er einen Schlüssel aus seiner Hosentasche. Als ich endlich die Handschellen los war, rieb ich mir die Handgelenke und musterte den Mann vor mir argwöhnisch.

Erneut hielt er mir das Glas und die Tablettenschachtel hin und grinste: "Kannst du ruhig annehmen, ist kein Gift oder so drin."

Ich traute ihm immer noch nicht ganz, doch der Gedanke die unangenehmen Kopfschmerzen los zu werden war einfach zu verlockend. Ich studierte die kleine Pappschachtel und als ich eine der Tabletten aus der Plastik Verpackung drückte, erkannt ich die Form von Wintercrackers Schmerztabletten wieder. Außerdem beruhigte mich der Gedanke ein wenig, dass diese Leute, wenn sich mich töten sollten, mich wohl eher erschießen oder mir die Kehle durchschneiden würden. Immerhin hatte der Typ von vorhin schon Anstalten dazu gemacht.

Letztendlich nahm ich die Tablette in den Mund und spülte sie mit einem Schluck des kalten Wassers hinunter. Der Junge mit den silbernen Haaren hatte sich auf dem Boden nieder gelassen und beobachtete mich Aufmerksam. "Du bist Maudado oder?", wollte er nun wissen und ich nickte nur.

"Mich kannst du einfach Veni nennen, also falls du überhaupt mal reden solltest.", beim letzten Teil des Satzes hatte er wieder angefangen zu grinsen und er schien es nicht wirklich böse zu meinen. "Weißt du, ich würde dir ja mehr erzählen, aber das geht vor erst nicht. Ich gehe jetzt, das heißt ich muss dich wieder fesseln."

Da ich keine Anstalten machte meine Hände nach hinten zu legen, nahm er mir einfach das nun leere Glas aus der Hand und zog meine Arme erstaunlich vorsichtig wieder hinter den Stuhl. Das Metall der Handschellen legte sich gefühlt jedoch noch kälter und einschneidender um meine Handgelenke als das erste Mal. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verschwand der junge Mann aus dem Raum und ich hörte hinter ihm das Türschloss einrasten.

Was für eine seltsame Situation. Eigentlich war er ja nett gewesen und ich fühlte mich dank der Kopfschmerz Tablette sogar etwas besser. Doch die Tatsache, dass ich nur einige Minuten zuvor noch von einer unbekannten Person mit einem Messer bedroht wurde verwirrte mich. allerdings hatte mein Besucher von eben recht, ich hatte seit ich hier aufgewacht war noch keine einziges Wort gesprochen. Das war meine Methode mit ungewohnten Situationen um zu gehen, diee mich leider des Öfteren schon in Schwierigkeiten gebracht hatte. Schweigen und alles um mich herum beobachten um die Situation einschätzen zu können. Dank meiner Freunde hatte ich gelernt, dass es meist nicht falsch war wenn ich mich mehr auf meine Instinkte verließ, doch nun fühlte ich mich so alleine gelassen, dass ich nicht anders konnte.

18:25_ 9.November

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Kleine Änderung ab hier, da ich die Geschichte ja aus vier verschiedenen Sichten schreibe, wird es schnell etwas unübersichtlich. Dazu kommt noch, dass, wie man sieht, die Wege der Vier sich trennen. Außerdem weiß ich, dass wenn die Updates wöchentlich kommen, es manchmal schwer fällt wieder in die Story ein zu steigen.

Daher habe ich entschieden vor jedem Kapitel eine Aussage, oder einen Gedanken der Person aus deren Sicht geschrieben wird zu schreiben, die sich auf das Letze was passiert ist, oder an das letzte an das die Person sich erinnert bezieht.

Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt