"Wir sind in der Hubschrauber gestiegen, leider war Bergi nicht da, aber bestimmt sehen wir ihn bald."
pov. Paluten
15:06_ 10.November
Der Hubschrauber hatte uns innerhalb von vier scheinbar endlos langen Stunden nach Deutschland gebracht und war schließlich auf dem Dach eines schicken weißen Gebäudes gelandet. Leider war es nicht Bergi gewesen der uns abgeholt hatte sondern Takaishii und Selfie. Die beiden waren die ganze Zeit recht schweigsam gewesen und hatten sich voll und ganz auf den Flug konzentriert.
Jetzt hatten sie uns in ein Zimmer gebracht und uns allein gelassen. Hier gab es abgesehen von einige Stühlen und einem kleinen Tisch nicht viel und der Raum wirkte relativ kahl. Angespannt warteten Zimbel und ich was nun passieren würde. "Was meinst du wird das hier?", wollte mein Freund wissen und ich zuckte mit den Schultern: "Keine Ahnung, aber ich vertraue Bergi." Er nickte und starrte weiter aus dem Fenster. Doch auch dort gab es nicht viel zu sehen, eine Rasenfläche, weiter hinten einige Industriegebäude.
Die Tür wurde aufgestoßen und eine Person trat herein. An den etwas chaotischen braunen Haaren und der unverkennbaren Fliege um seinen Hals erkannte ich unseren Freund sofort und sprang auf. Er lächelte warm und umarmte mich zur Begrüßung, genauso bei Zombey.
"Ich bin froh, dass ihr es unbeschadet her geschafft habt. Ganz besonders nach dem was passiert ist. Ihr müsste mir alles noch einmal ganz genau erklären.", forderte er uns sofort auf und ließ sich zu uns auf einen der Stühle sinken.
Also erzählten wir die ganze Geschichte von neuem, ich versuchte mich an jedes noch so kleine Detail zu erinnern und endlich hatte ich das Gefühl, dass wir Manu ein Stück näher kamen.
Als wir geendet hatten zog Herr Bergmann nachdenklich die Augenbrauen zusammen und fing seinerseits an zu erzählen: "Ich habe direkt angefangen Nachforschungen an zustellen, vor allem im Bezug auf Danilo Millers, da hat sich allerdings nichts geregt. Was Stegi angeht wusste ich noch nie viel, aber in letzter Zeit ist selbst Claus noch verschwiegener, irgendwas scheint da nicht richtig zu laufen, aber das könnte sonst was sein. Ich hab überall rumfragen lassen und eine Spur hat tatsächlich nach Norwegen geführt. Zu einer kleinen Autowerkstatt, von der ich aber echt nicht weiß wie uns das weiter hilft. Das wichtigste kommt aber noch: Ich habe mich mit Kaddi in Verbindung gesetzt, was im übrigen eine interessante Erfahrung war."
"Warum das?", wollte Zombey interessiert wissen, es war für so ziemlich alle ein Mysterium woher diese Frau all ihre Infos nahm und wie man sie dazu bewegen konnte, diese preis zu geben.
"Naja...", setzte Bergi an "Sie hat auf Briefkontakt bestanden. Briefkontakt per Vogel. Ich habe mich ziemlich Erschrocken als auf dem Fensterbrett auf einmal ein Waldkauz saß. Außerdem hat das Fieh gebissen."
Ich musste mir ein Lachen verkneifen, bei der Vorstellung den Fliegenträger mit einer Eule kämpfen zu sehen.
"Jedenfalls, hat sie geschrieben, ihr hättet einen Drohbrief von Rewi erhalten, der euch dazu gebracht hat letztendlich zurück zu kommen.", fuhr er fort. "Das hat mich etwas verwirrt, denn um Rewi ist es im letzten Jahr sehr still geworden. Ich weiß nicht warum er uns damals verraten hat, aber vielleicht ging es tatsächlich nur um das Geld."
"Aber würde er dafür über Leichen gehen?", bemerkte Zombey angespannt und ich nickte zustimmend. Bergi sackte etwas in sich zusammen und erklärte leise: "Ich habe mich nicht so sehr mit den Thema befasst wie ich vielleicht sollte. Klar habe ich versucht seine Geschäfte etwas zu überwachen, doch da so gut wie nichts ungewöhnliches passiert ist, habe ich das weit weg geschoben. Es... es ist nur... ich will nicht daran erinnert werden."
Beschämt schaute ich zu Boden, Izzis Tod hatte uns damals alle geschockt, doch Bergi hatte viel mehr damit zu kämpfen als alle anderen.
"Wie willst du weiter machen und vor allem was können wir tun?", wollte Zombey nach kurzer Zeit des Schweigens wissen.
Schnell verbannt Bergmann die Trauer aus seiner Miene und sprach weiter, so sachlich wie zuvor: "Da ihr beide kaum Erinnerungen an den schwarzen Wagen habt, würde ich sagen wir machen bei Nick weiter. Dass er deutsch gesprochen hat ist , wie du gesagt hat Zombey tatsächlich wirklich seltsam. Dass der Unfall ein Zufall gewesen sein könnte, glaube ich absolut nicht mehr."
"Klingt logisch, aber wie willst du den Typen finden?", warf ich ein und Bergi grinste leicht: "Nun ja, dunkelblaue Haare sind jetzt nicht das unauffälligste Merkmal. Wir können die Personendateien aus unsrem System durchsuchen und ansonsten kriegen wir auch ganz unbemerkt Zugang zu den Datenbanken der Polizei. Außerdem werde ich mal rumfragen. Und auch wenn es euch vielleicht nicht gefällt, würde ich gerne in Osaft, Cracker und Schlingels Richtung noch etwas nachforschen."
"Die könne wir doch auch einfach fragen.", warf Zombey fast empört ein, er hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
"Im Zweifelsfall werden sie dann wohl kaum ehrlich sein.", hielt Bergi dagegen. "Wenn wir wirklich etwas Erreichen wollen, müssen wir gründlich sein und das braucht nun mal etwas Zeit und Aufwand."
Zimbel sagte nichts dazu, also stand Bergi auf und erklärte: "Ich habe ein Gästezimmer für euch, ihr könnt euch umziehen und duschen wenn ihr möchtet. Wir essen wahrscheinlich zwischen 19 und 20 Uhr, wenn ihr wollt könnt ihr einfach zu uns in die Küche kommen."
"Das ist echt klasse von dir, danke Bergi.", strahlte ich und auch Zombey bedankte sich.
17:43_ 10.November
Frisch geduscht stand ich am offenen Fenster, mein Blick lag auf den Lichtern der Hochhäuser, die in einiger Entfernung aufragten. Zombey war vor mir im Bad gewesen und saß auf einem der Betten, mit kritischem Blick starrte er auf sein Handy.
"Bist du zufrieden mit Bergis Ansätzen?", wollte er nun von mir wissen und etwas überrascht drehte ich mich zu ihm herum. "Ja natürlich, das sind die besten Spuren die wir bisher haben. Ich glaube fest daran Manu und Maudado bald wieder zu sehen."
"Hm... ich glaube, dass wir uns mehr beeilen sollten.", antwortete er. Ich sagte nichts weiter dazu.
17:44_ 10.November
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Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)
FanfictieEin Jahr nach dem Banküberfall und somit Rewis Verrat, beschließt der Freedomsquad endlich den damaligen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Doch aus der Ursprünglichen Idee Licht ins Dunkel zu bringen wird schnell ein verzwicktes Spiel um Leben und...