Kopfschmerzen - Teil 5

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pov. Zombey

11:33_ 9. November

Seit guten vier Stunden folgten wir nun schon der sich schlängelnden Straße durch die norwegische Landschaft. Obwohl ich noch nicht lange auf den Beinen war, merkte ich zusehends wie ich immer müder wurde. Vor zwei Stunden hatten wir die Brötchen gegessen, die Osaft uns mitgegeben hatten und obwohl unser Gespräch relativ bald verstummt war, fühlte ich mich doch recht wohl. Meine Gedanken wanderten etwas träge weiter und mein Blick auf die Straße wurde unaufmerksamer. Bis ich zusammen schreckte, waren mir gerade tatsächlich die Augen zugefallen? Während dem Autofahren! Schnell wandte ich mich an Paluten der neben mir saß: "Du Palle? Könnten wir die nächste halbe Stunde mal tauschen? Ich glaube ich hab nicht genug geschlafen die Nacht."

"Klar.", antwortete er mit einem Gähnen. "Obwohl ich auch alles andere als ausgeschlafen bin." Durch den Rückspiegel sah ich, dass Maudado, den Kopf auf die Arme gebettet, eingeschlafen war. Den Mund leicht geöffnet wurde er, immer wenn wir über einen kleines Schlagloch fuhren durchgerüttelt. Er sah irgendwie echt niedlich aus. Schnell konzertierte ich mich wieder auf die Straße und hielt nebenbei Ausschau nach einem Ort wo ich kurz halten und meinen Platz mit Paluten tauschen könnte. Dieser hatte sich nach hinten gebeugt und fragte: "Willst du wirklich nichts essen Manu? Osaft hat dir auch zwei Brötchen gemacht."

Manu schien den Kopf zu schütteln und meinte: "Ich esse erst später was."

"Na gut.", Palle zuckte die Schultern und grinste: "Beschwer dich aber später nicht, dass du kein Frühstück hattest."

Weiter und weiter zog die immer gleich aussehende Straße an mir vorbei und ich merkte nicht einmal wie meine Augen schon wieder zu fielen. Wieso konnte ich mich denn nicht mehr richtig konzentrieren? Obwohl mir hätte klar sein müssen, wie gefährlich die Situation eigentlich war, machte ich mir keine großen Gedanken darüber. Palle mit dem ich eigentlich hatte tauschen wollen, schien auch drauf und dran ein zu nicken. Nicht ein mal als ich kurz weg döste und den Wagen somit fast von der Straße beförderte wurde er richtig wach. Vielleicht... sollte ich einfach stehen bleiben, dann könnten wir alles etwas schlafen.

Meine Gedanken schienen genauso müde wie mein Körper zu sein und flossen nur träge dahin. Das schwarze Auto, das irgendwann im Seitenspiegel auftauchte nahm ich nicht einmal richtig wahr. Ein Blinzeln um die schweren Augenlieder oben halten zu können, mit der Hand durchs Gesicht fahren. Es half nichts, irgendwann hatte die Müdigkeit mich so widerstandslos gemacht, dass ich nicht mehr realisierte wie der schwarze Wagen hinter uns immer dichter auffuhr.

Ein lautes Krachen, das Gefühl sich zu überschlagen, ein dumpfer Schmerz am meinem Hinterkopf, flimmernde Bilder von berstendem Glas und dann war alles schwarz!

18:13_ 9. November

"Zombey! Hörst du mich?"

Ich blinzelte angestrengt, doch meine Sicht blieb schwarz, wieder die Stimme die ich endlich Paluten zuordnen konnte: "Zombey? Geht es dir gut?"

Langsam wurden die undeutlichen Schatten vor meinen Augen zu einem klaren Bild. Ich lag auf feuchtem, weichem Boden und Palle hatte sich besorgt über mich gebeugt.

"Ein Glück, du bist wach! Alles in Ordnung?", wollte er sofort wissen und ich richtet mich auf, die Kopfschmerzen, die sich zuvor schon bemerkbar gemacht hatten, schoben sich bei der ruckartigen Bewegung so weit in den Vordergrund, dass ich beinahe wieder hingefallen währe doch Paluten hielt mich fest. Verzweifelt klammerte ich mich an seinem Arm fest und versuchte die Schmerzen irgendwie erträglicher zu machen.

"Setzt dich hin, ganz ruhig.", redete Palle auf mich ein und drückte mich bestimmt zurück auf den Boden, wo ich mich an einen Baumstamm lehnte. Beide Hände gegen die Stirn gepresst saß ich da und ganz langsam klangen die Schmerzen etwas ab. Zurück blieb schließlich ein dumpfes Pochen in meinem Hinterkopf.

Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt