"Ich weiß endlich wer mich gefangen hält, er hat mir mit seinen Psycho-Spielchen wirklich Angst gemacht!"
pov. Maudado
21:00_ 9.November
"Ich muss gestehen die Umstände tun mir wirklich ein bisschen Leid, aber ich konnte es mir nicht leisten, dass unser Besuch erfährt warum du wirklich hier bist. Und was das eben angeht...", er lachte kurz. "Es war irgendwie niedlich zu sehen wie viel Angst du hast."
Er hatte das nur gemacht weil er es lustig fand?! Ich hatte ernsthaft Angst um mein Leben gehabt und das nur damit der Blonde sich amüsieren konnte?
"Ich sollte dich endlich mal von den Fesseln erlösen, was meinst du?", wollte er nun wissen doch ich schwieg weiterhin. Trotzdem trat er hinter mich und nahm mir endgültig die Fesseln ab. Erleichtert rieb ich mir die Handgelenke und schaute Stegi der nun wieder vor mich trat an.
"Du solltest endlich wieder anfangen zu sprechen Maudado, sonst wirst du wohl nie erfahren was los ist."
Ich wollte nicht, ich wollte nicht reden, der Schutzinstinkt von mir wollte es nicht. Wenn ich nichts sagte, konnte ich auch nichts falsches sagen. Doch er schien es wirklich ernst zu meinen und sah mich abwartend an. Mein Mund war trocken und es dauerte eine ganze Weile bis ich mich überwinden konnte, auch wenn ich eigentlich nicht wusste was so schwer daran war.
"Warum?", mehr fragte ich nicht, es war das einzige was mir über die Lippen kam.
"Na immer hin.", seufzte Stegi und ließ sich endlich dazu herab mich aufzuklären.
"Wie gesagt, ich brauche deine Hilfe. Du weißt, dass mein Netzwerk nicht gerade klein ist, immerhin organisiere ich alles mögliche, in erster Linie um die Kontrolle zu behalten. Und irgendwie muss man ja auch Geld verdienen."
Das war keine neue Info für mich, jeder wusste was für eine riesige Organisation hinter Stegi stand, doch es konnte wohl keiner außer ihm und vielleicht Claus sagen was Stegi alles tat.
"Ich habe vor genau drei Wochen das erste Mal eine verschlüsselte Datei gefunden, weitere E-Mails und uneinsichtige Dokumente folgten. Irgendwer der Zugang zu den inneren Kreisen des Netzwerkes hat, ist ein Verräter. Ich weiß nur nicht wer. Natürlich hätte ich auch einfach jemanden anstellen können der das Problem gelöst hätte, aber meine Leute sind clever und der Verräter wird aufgeräumt haben sobald es auch nur den Verdacht erregt ich könnte etwas wissen. Aber wenn ich den Freedomsquad überfallen lasse und den blonden Hacker entführen lasse, weil angeblich etwas mit den Dokumenten nicht stimmt...", fuhr er fort.
Nach einer kurzen Kunstpause erzähle er weiter: "Ich muss sagen der Plan ist ziemlich perfekt aufgegangen, wenn du wüsstest wie viel dahinter steckte, wärst du wahrscheinlich beeindruckt, aber das darf ich wirklich nicht erzählen. Jedenfalls will ich von dir, dass du die Sachen entschlüsselst und rausfindest wer mich hintergeht."
"Ich finde außerdem die Tatsache, dass du immer noch mein Gefangener bist sollte dich auch an jeglichem Wiederstand hindern. Andernfalls... müsstest du, oder wahlweise einer der Menschen die dir wichtig sind sterben.", fügte er noch hinzu.
Ich hatte unendlich viele Fragen, was mit den Anderen war, wie der Plan ausgesehen hatte und was er erwartete wie ich eine Verräter finden sollte? Warum musste er sich so einen riesigen Aufwand machen, wenn der doch auch einfach fragen konnte? Auch wenn ich wusste, dass mir wahrscheinlich nichts passieren würde, weil ich vorhatte seiner Aufforderung nach zu kommen, wollte ich unbedingt hier weg. Ich wollte zu meinen Freunden, zurück zu Zombey der mir sagen konnte ich solle mich ins Bett legen, weil ich krank sein und zurück nach Norwegen, wo alles so friedlich und einfach gewesen war.
"Ich habe ein Zimmer für dich, es ist etwas gemütlicher als das hier, und wenn du willst kannst du auch etwas essen."
Erklärte Stegi und ging mit diesen Worten aus dem Raum, ich beschloss kurzerhand ihm zu folgen. Meine Beine beschwerten sich über die plötzliche Belastung doch als ich dem Blondschopf einige Meter den Flur hinunter gefolgt war, ging es einiger maßen. Ich fragte mich wie spät es wohl war, den hinter den wenigen Fenstern an denen wir vorbei kamen, herschte absoluten Dunkelheit. Doch jetzt im Herbst hatte das nicht allzu viel zu bedeuten.
Am Ende des Flures bogen wir in eine Treppenhaus ab, es war schlicht und lediglich zweckerfüllend gestaltet. Zwei Etagen weiter oben lotste Stegi mich in einen weitern Flur, dieses mal etwas gemütlicher, aber immer noch nicht wirklich wohnlich. Fast wieder am Ende des Ganges stieß er eine Tür auf, dahinter lag ein Zimmer. Es war nur spärlich möbliert und ich konnte werde Bad noch Küche entdecken.
"Hier kannst du schlafen, etwas zu essen steht auf dem Tisch.", er deutete in die hintere Ecke des Zimmers und erklärte dann: "Morgen kommt jemand und holt dich ab, dann hast du Zeit zum Arbeiten."
Er verschwand aus dem Raum uns ließ mich völlig verloren zurück. Nur wenige Sekunden später klackte das Türschloss. Auch wenn ich wusste, dass ich eingesperrt war versuchte ich die Tür zu öffnen. Sie war verschlossen, genau wie die Fenster, vor denen zusätzlich ein Metallgitter angebracht war. Ein Blick auf den Tisch zeigte mir einen Teller Nudelsuppe und ein Glas. Ich wollte nichts essen und so nahm ich nur zwei Schlucke Wasser.
Das einzige was ich tun konnte war mich ins Bett zu legen und zu schlafen, was mir im übrigen wirklich gut tun würde. Also zog ich meine Hose und Socken aus, den Pulli behielt ich an, legte mich in das knatschende Bett und rollte mich unter Decke zusammen. Ich fühlte mich ausgelaugt, von den Geschehnissen, von der Angst und den vielen Informationen die einfach keinen richtigen Sinn ergeben wollten. Ich vermisste die Geborgenheit in der ich mich das letzte Jahr befunden hatte. Dazu kam noch etwas anderes, etwas das meiner Meinung nach völlig fehl am Platz war. Ich vermisste Zombey. Nicht auf die Weise auf die man einen guten Freund vermisste, ich vermisste wie er mich in den Arm nahm, wie er immer für mich da war und ich er mich anlächelte.
21:28_ 9.November
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Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)
FanfictionEin Jahr nach dem Banküberfall und somit Rewis Verrat, beschließt der Freedomsquad endlich den damaligen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Doch aus der Ursprünglichen Idee Licht ins Dunkel zu bringen wird schnell ein verzwicktes Spiel um Leben und...