Küss mich nicht - Teil 29

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pov. Germanletsplay

22:13_10.November

Taddl zog mich sanft in seine Arme und ich war viel zu aufgelöst um mich dagegen zu wehren. Ich ließ mir von ihm über den Rücken streicheln, so lange bis die verzweifelten Tränen erstickt waren und ich mich langsam wieder beruhigt hatte. Er flüsterte vorsichtig: "Manu, ich weiß es wirklich nicht. Aber ich bin mir sicher es geht ihnen gut."

Ich löste mich von ihm und wollte in mein Zimmer verschwinden, wollte eigentlich einfach nur meine Ruhe und zu Patrick. Doch Taddl hielt mich zurück. So standen wir da, mitten in seinem Flur, ich mit verheulten Augen und er mit einem rosa Schimmer auf den Wangen.

"Ich weiß, ich habe dir das schon sehr oft gesagt, aber du bist wunderschön Manu." Ich wagte nicht ihm zu antworten, sondern sah ihn weiterhin einfach an. Er strich sanft mit seinem Daumen über mein Wange, während seine Hand in meinem Nacken lag. Ich hätte diesen Moment so einfach beenden können, einfach weg laufen, ihm sagen er solle mich in Ruhe lassen, doch ich wollte nicht.

Ich musterte ihn, seine funkelnden Augen, die schmalen Lippen. Taddl hatte sich verändert, doch genau wie vor Jahren auch, war er wirklich hübsch. Ich sollte nicht hier stehen, ich wollte in Palles braune Augen blicken, statt in seine blauen, doch ich unternahm nichts.

"Du bist so einzigartig. Eigensinnig und wunderschön, fast wie eine tanzende, anmutige Flamme, die die Kraft hätte so viel zu zerstören. Und ich weiß nicht ob ich dich jemals verdient hätte,.", stellte er leise fest. "Ist das jetzt ein Kompliment?", wollte ich mit einem Grinsen genau so leise wissen und er nickt leicht. Und wieder herrschte diese Stille zwischen uns. Mein Blick huschte über seine Lippen. "Taddl ich...", setzte ich an, doch weiter kam ich nicht.

Sein Lippen waren erstaunlich weich und ohne, dass ich es wirklich wollte spürte ich ein wohliges Kribbeln in mir hochsteigen. Sachte bewegten sich unsere Lippen gegeneinander und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Seine Hand lag noch immer in meinem Nacken und fuhr durch mein Haare, die Andere striff über meinen Rücken. Kurz darauf lösten wir uns von einander. Ich wollte sagen, dass es nicht richtig war, dass ich ihn niemals wieder lieben könnte, doch ich blieb stumm. Ich blieb stumm und lächelte in den nächsten Kuss hinein.

Er war fordernder und leidenschaftlicher als der Erste, nicht mehr vorsichtig. Ich drückte mich enger an Taddl und seine Hand wanderte von meinen Haaren an meine Wange. Kurz verweilte sie dort als wir uns für einen Moment lösen mussten um zu Atmen.

Meine Wangen waren heiß und vermutlich genau so rosa schimmernd wie seine. Er beugte sich nach vorne und drückte mich leicht gegen die Wand, schnell hatte er mich wieder in einen Kuss verwickelt, doch mehr und mehr wurde mir klar wie falsch es war, was ich tat.

Sanft glitten seine Finger unter meinen Hoodie und hinterließen eine Gänsehaut an meiner Taille. Und in dem Moment wurde es mir so klar, dass ich es nicht mehr ignorieren konnte. Ich wollte das nicht! Abrupt löste ich mich von ihm und stieß ihn von mir weg.

"Nein Taddl! Nein, ich hätte es niemals dazu kommen lassen dürfen!" Tränen sammelten sich schon wieder in meinen Augen und ich stürzte in mein Zimmer, hinter mir verschloss ich die Tür. Ich hatte Angst wie er reagieren würde, spielte es für ihn überhaupt eine Rolle was ich wollte und was nicht?

Ich war an der Tür nach unten gerutscht, hatte die Beine angezogen und den Kopf in den Händen vergraben. Was hatte ich nur getan? Von der anderen Seite des Holzes hörte ich Taddl vorsichtig klopfen: "Manu? Manu es tut mir leid. Ich... hätte ich gewusst, dass... Du hast so gewirkt als sei es okay, als würde es dir gefallen."

Ich antwortete nicht, schluchzte nur. Ich fühlte mich unendlich elend, warum musste ich nur hier gelandet sein? Warum war der Freedomsquad nicht mehr vereint, so wie es hätte sein sollen. Wieso schaffte es Taddl immer und immer wieder mein Leben zu zerstören?

Ich hörte ihn auf mich einreden, sich entschuldigen, wieder und wieder doch ich wollte das nicht hören. Er wusste doch ganz genau, dass ich mit Palle zusammen war und er wusste auch wie glücklich mich das gemacht hatte. "Manu, bitte komm raus. Bitte antworte mir doch wenigstens.", bat er.

"Du...", ich schluchzte. "Taddl, wie soll ich es fünf Tage hier aushalten wenn du jeden verdammten Abend mein Leben ruinierst? Ich wollte nie herkommen, ich wollte dich nie wieder sehen, also lass mich in Ruhe!"

"Manu ich...", setzte er an. "Ich will's nicht wissen, echt nicht. Verpiss einfach dich Taddl!", schrie ich, bevor ich in mich zusammen sackte. Es war still auf dem Flur, dann höre ich ihn betroffen sagen: "Ich gehe raus, ich brauche frische Luft." Keine Minute später fiel die Tür ins Schloss.

Ich wusste nicht wie lange ich da saß, vielleicht waren es nur Minuten, vielleicht aber auch Stunden. Irgendwann rappelte ich mich auf und lauschte, die Wohnung war still, Taddl war vermutlich noch nicht zurück. In der Küche warf ich einen flüchtigen Blick, auf die leuchtenden Zeiger der Uhr, drei Uhr nachts. Bestimmt war ich zwischen durch eingeschlafen, denn es mussten um die drei Stunden vergangen sein. Einen kurzen Moment lang fragte ich mich wo Taddl steckte, doch im Prinzip war das egal. Nachdem was passiert war, konnte ich nicht mehr hier bleiben und innerhalb von Sekunden formte sich eine Plan in meinem Kopf. Er war weder besonders ausgereift noch weit gedacht, doch das störrte mich nicht. Taddl hatte es verdient.

Nachdem was er mir angetan hatte, müsste ich nicht eine Sekunde länger bei ihm bleiben. Er hätte mich niemals küssen dürfen, er wusste wie wichtig mir Palle war. Er wusste, dass ich Patrick liebte und ihn niemals wieder lieben könnte, warum also machte er so etwas mit mir? Die Wut über Taddl kochte immer mehr in mir hoch, als ich in die Küche ging um einen Kochlöffel zu holen.

03:01_11.November

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Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt