"Ich habe schlecht geschlafen in dieser Nacht. Jetzt sind wir aufgestanden und wollen in dem kleinen Hotel frühstücken."
pov. Paluten
09:26_10.November
Seit wir hier saßen, schob Zombey seine Müsliflocken nun schon mit der Löffelspitze in der Schale herum ohne etwas zu essen. Erstaunlicher Weise hatten seine Worte gestern Nacht wirklich Wirkung auf mich und ich war recht zuversichtlich gestimmt.
"Was ist los Zombey?", wollte ich wissen und er ließ sich einige Zeit bevor er antwortete: "Irgendwas passt einfach nicht... es fehlt irgendeine wichtige Info."
"Hmm.", machte ich nachdenklich und begann auf zu zählen was den vergangenen Tag passiert war. An der Stelle als wir bei Nick im Auto saßen unterbrach er mich mit einer Handbewegung. Es herrschte Stille, eine Minute lang, zwei Minuten lang. Mein Gegenüber schien unser Gespräch im Kopf durch zu gehen und dann entfuhr ihm ein kleiner freudiger Aufschrei: "Ich hab's!"
"Und?", wollte ich gespannt, aber in gesengter Tonlage wissen.
"Der Typ, Nick, der hatte doch gesagt er wolle zu seinen Eltern." Ich nickte, daran konnte ich mich erinnern.
"Außerdem meinte er, er sei seit drei Stunden unterwegs. Vermutlich von zu Hause aus.", erklärte Zombey weiter, das musste er erzählt haben als ich mit meinen Gedanken wo anders war. Doch in diesem Moment ging auch mir ein Licht auf:" Er hat dir das alles erzählt und du hast ihn verstanden."
"Genau! Er hat deutsch gesprochen und das völlig dialektfrei. Außerdem hat er uns nicht zu erst auf norwegisch angesprochen, was ja mitten in Norwegen nur logisch wäre."
"Naja... es kann ja sein, dass er gar nicht von zu Hause kam und in Deutschland wohnt.", überlegte ich weiter doch der Braunhaarige unterbrach mich: "Aber er hätte trotzdem niemals wissen können, dass wir deutsch sprechen und hätte auf englisch gefragt ober uns mitnehmen soll."
Ich beugte mich angesichts der Umstände, dass niemand uns belauschen sollte über den Tisch: "Aber was genau sagt uns das denn jetzt? Hat ihn jemand geschickt?"
"Vermutlich, aber ich frage mich eher: Was ist wenn der ganze Unfall geplant war? Und wenn das so sein sollte, wurden Manu und Dado dann vielleicht von den gleichen Leuten entführt?"
"Ja, aber warum denn?", wollte ich irritiert wissen und auch Zombey schien ab hier keine Ideen mehr zu haben.
"Vielleicht Danilo Millers?", äußerte er eine unsicher Vermutung, doch wir beide wussten wie wenig das zu diesem Mann passte. Außerdem hätte er dann auch uns alle Vier entführen lassen können.
"Wie dem auch sei, ich bin sicher Bergi wird zumindest etwas Licht ins Dunkel bringen.", schloss Zombey und widmete sich endlich seinem Frühstück, welches mittlerweile völlig aufgeweicht sein musste.
Eine Weile saß ich schweigend da, doch mir brannte eine Frage auf der Zunge. Ich war mir nicht sicher ob ich sie überhaupt stellen durfte, da sie absolut nicht in die Situation passte, andererseits, wann sollte ich fragen wenn nicht jetzt? Außerdem brauchte mein Kumpel ja eventuell tatsächlich jemanden zum reden. Also begann ich etwas zögerlich: "Du Zombey... ich weiß das passt jetzt eigentlich überhaupt nicht aber...", ich hielt einen Moment inne und er schaute mich erwartungsvoll an.
"Du empfindest mehr für Maudado als nur Freundschaft oder?" In diesem Moment verschluckte er sich nach alle Regeln der Filmklischees an der Milch. Etwas überfordert klopfte ich ihm auf den Rücken. "Geht's denn?", wollte ich belustigt wissen und er nickte.
"Sorry.", entschuldigte er sich kurz und starrte dann in seine Schale ohne weiter zu essen. Eine ganze Weile sah ich ihn abwartend an und irgendwann schien ihm klar zu sein, dass ich ihn die Frage nicht totschweigen lassen würde.
"Ist das wirklich so auffällig?", wollte er ein wenig rot im Gesicht wissen.
"Solltest du das nicht selber wissen? Immerhin bist du der Jenige der Gedanken an den Augen anderer ablesen kann."
"Jetzt übertreib mal nicht.", murmelte er musste aber selber schmunzeln. "Also erzähl, woher weißt du das?"
"Naja, wir kommen aus dem Kino nach hause und du sitzt bei ihm mit unter die Decke gekuschelt, lächelnd, weil er an deiner Schulter eingeschlafen ist. Außerdem hättest du uns alle umgebracht wen wir los gefahren wären, als Dado noch nicht komplett gesund war. Du machst dir mehr Sorgen um ihn, als um alles andere. Außerdem glaubt Manu das auch.", begründete ich meine Annahme, darauf hin vergrub Zombey das Gesicht kurz in dem Händen.
"Du hast ja recht, ist gut. Aber was soll ich da schon machen?"
Ich zuckte die Schultern: "zuerst sollten wir ihn finden und dann, guck ihn an. Ich denke seine Körpersprache wird ihn schon verraten."
Mein Gegenüber schüttelte den Kopf: "Ich mache das bei meinen Freunden nicht. Nicht so. Das ist unfair. Wenn ihr Geheimnisse habt, dann sehe ich das vielleicht, aber es geht mich nichts an. Klar fallen mir zittrigen Hände oder nervöse Blicke sofort auf. Aber ich denke nicht drüber nach."
Daran hatte ich nie gedacht und es überraschte mich Zombey so darüber reden zu hören. Er hatte nie auf unsere Kosten von seinen Fertigkeiten gebrauch gemacht. Doch eigentlich war es logisch, er hatte es sich Jahre lang antrainiert Microexpressionen zu lesen, wahrscheinlich tat er es ganz automatisch.
"Dann sag es ihm doch einfach.", schlug ich vor und Zombey schüttelte entsetzt den Kopf: "Damit er am Ende nicht mehr mit mir redet, weil er nicht weiß wie er damit umgehen soll? Nur weil das bei dir und Manu geklappt hat, ist das nicht immer so."
"Okay, vielleicht hast du recht...", musste ich einlenken. "Ich würde einfach gucken was kommt. Wir haben eine Menge um die Ohren und sollten uns erstmal darauf konzentrieren die beiden zu finden."
Zombey hatte sein Frühstück inzwischen aufgegessen und wir machten uns auf den Weg in unser Zimmer um das Bisschen Gepäck zusammen zu sammeln, das wir hatten. Ich war etwas erstaunt darüber wie leicht ich die Sorge um Manu hinter mir hatte lassen können, als ich mich mit Zombey unterhalten hatte. Es war einfach so gewesen als seinen die Beiden nur kurz weg, als sei es selbstverständlich, dass wir sie finden würden und diese Tatsache stimmte mich zuversichtlich.
09:59_ 10.November
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Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)
FanfictionEin Jahr nach dem Banküberfall und somit Rewis Verrat, beschließt der Freedomsquad endlich den damaligen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Doch aus der Ursprünglichen Idee Licht ins Dunkel zu bringen wird schnell ein verzwicktes Spiel um Leben und...