neu Bekanntschaften - Teil 33

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pov. Zombey

10:56_11.November

Müde öffnete ich die Augen und blickte mich blinzelnd um. Für den ersten Moment war ich verwirrt, doch ziemlich schnell erinnerte ich mich an das, was gestern passiert war. Verschlafen setzt ich mich auf und machte mich auf die Suche nach Anni.

Ich fand sie in der Küche, zusammen mit Erik und drei anderen Leuten am Frühstückstisch. "Oh, du bist früher wach als erwartet.", lächelte sie überrascht und deutet auf den Herd. "Mik,", sie deutet auf einen von den drei Fremden. "Hat Rührei gemacht, also wenn du willst. Teller stehen da auch irgendwo."

Die friedliche und vertrauet Atmosphäre verwirrte mich ungemein, gerade weil ich gestern Nacht kaum Zeit hatte um darüber nach zu denken. "Was seid ihr hier eigentlich? Eine WG?", wollte ich wissen und füllet mir etwas Ei auf einen Teller. "Es gibt ne Mange gestrandete Leute, die nicht im Namen des Gesetztes handeln und weil wir nicht besseres zu tun haben, haben wir eine Art Hotel auf gemacht. Natürlich nicht öffentlich.", erklärte Erik achselzuckend. "Schräg.", bemerkte ich und erntet dafür ein Kichern seitens Anni.

"Im Grunde ist jeder willkommen, aber es gibt ein paar Regeln, damit sich nicht alle gegenseitig umbringen. Alles was du hier erfährst bleibt hier und alle die du hier kennen lernst, kennst du gegenüber von allen Anderen nicht. Ich weiß mehr als du erwarten würdest und wenn du irgendwem von unseren Gästen verrätst, bringe ich dich um. Mord, Diebstahl oder sonst was, wollen wir hier auch nicht.", Anni lächelte mich engelsgleich an, doch ich wusste, dass sie das mit dem Umbringen todernst meinte.

Ich setzte mich auf einen der freien Stühle und schaute ich die Runde. Außer Anni, Erik und Mik, saßen hier noch ein weiterer Mann und eine junge Frau die mich musterte. "Und? Wer bist du?", wollte sie neugierig wissen. "Zombey, oder Micha, aber das zählt nicht wirklich.", antwortet ich und widmete mich meinem Rührei und einer Scheibe getoastetem Brot.

"Kommt da noch mehr? Alle die hier landen haben eine interessante Geschichte.", grinste Mik und schaute mich abwartend an. Ich seufzte, doch begann zu erzählen: "Ich hab mit drei Freunden vor einem Jahr eine Bank überfallen. Wir wurden verraten, fast getötet und sind vorläufig nach Norwegen geflüchtet. Jetzt wollten wir nicht nur zu rück nach hause, sondern auch aufklären was damals schief gelaufen ist. Auf dem Weg hatten wir einen Unfall und zwei von uns sind spurlos verschwunden. Jetzt ist eine Menge wirres Zeug passiert und ich soll mich heute Mittag mit jemanden Treffen, der angeblich weiß wo einer von den Beiden ist.", fasste ich grob zusammen.

Die Frau, die mir gegenüber saß beobachtet mich durch ihre Brille interessiert. "Davon hab ich gehört. Stegi hat euch gerettet oder?" Ich nickte. "Ich bin Annika und lange nicht so berühmt wie du und der Freedomsquad."

"Das hat sich ja rum gesprochen.", murmelte ich. "Aber Mik meinte ihr habt alles was erlebt, ich hab meine Geschichte erzählt, jetzt will ich auch eure wissen.", grinste ich.

Annika lachte: "Ich hab jemanden umgebracht, also nicht mal so absichtlich, aber er hat mich gestalkt, überfallen und außerdem war er homophob."

"Ich finde ja immer noch deine Lösung war etwas zu radikal.", schaltet sich der Mann ein, von dem ich den Namen noch nicht wusste. "Ich bin Kostas und das ist mein freund Mik. Was uns angeht, wir sind hier um ein Bild zu stehlen."

"Also nicht irgendein Bild, es ist ein richtig wertvolles, aber das ist mehr Training, das eigentliche Ziel ist die Mona Lisa.", stellte sein Freund klar und grinste mich an. "Was man nicht für Persönlichkeiten kennen lernt.", murmelte ich erstaunt.

Wir unterhielten uns eine ganze Weile, Anni erzählte von der Leiche, die auf mysteriöse Weise im Gartenteich verschwunden war und Kostas und Mik erzählten von früheren Kunstdiebstählen. Das Gesetz hat in meinem Leben noch nie eine große Rolle gespielt, in unserer Welt hatte jeder seine eigenen Regeln, doch selten hatte ich jemanden kennen gelernt, der es schaffte eine Leiche, im Gespräch zu etwa so Normalen werden zu lassen.

Die ganze Zeit musste ich an Maudado denken, er hätte sich hier sicherlich wohlgefühlt. Bestimmt hätte es gedauert bis er aufgetaut wäre, aber die Stimmung war so gut gelaunt und friedlich, dass er vermutlich auch für immer geblieben wäre. Wie es ihm wohl ging? Soweit ich wusste war Stegi kein Unmensch, doch richtig vertrauen konnte man ihm nicht.

Als ich auf mein Handy schaute, weil ich eine Nachricht bekommen hatte, war es schon halb zwei. Ich öffnete den Chat mit Claus und überflog die Nachricht:

Vergiss das Treffen, wir haben ein Problem. Maudado hat mich und sich selbst verraten, das heißt du solltest ihn schnell hier raus holen, mach dir um mich keine Sorgen. Am Autobahnkreuz München Nord ist eine Mülldeponie, dort in der Nähe ist ein großes Industriegelände. (Im größten Gebäude, dritter Stock)
Ich würde dir ja sagen wie, aber ich habe auch wenig Ideen. Ich kann dir nur sagen, dass du vorsichtig sein solltest.

Ich verzog das Gesicht. So ein Idiot, er bestellte mich auf dringlichsten Weg nach München, versetzte mich dann und ließ mich letztendlich doch stehen. Es war mir reichlich egal was mit ihm war, doch endlich wusste ich wo Maudado war. Das hatte er sich ja schön überlegt, mir nichts zu verraten und dann mit so Etwas zu kommen. Neben dem Ärger über Claus, breitete sich Panik in mir aus, es klang als würde Maudado in Schwierigkeiten stecken. Ich schaute auf und fragte unvermittelt in die Runde: "Was wisst ihr über Stegi? War einer von euch mal auf dem Industriegelände hinter bei der Mülldeponie?

Überrascht sahen mich die Andere an. Anni zuckte die Schultern und auch Mik und Kostas sagten nichts, Annika jedoch schon ihre Brille ein Stück nach oben: "Warum willst du das wissen?"

"Kann ich... also stört das jemanden wenn wir da nicht hier drüber reden?", stotterte ich etwas überfordert und Anni schüttelte den Kopf. "Tu was du willst, nur kein Mord in einer Wohnung." "Ich erkläre es dir im Schlafzimmer.",sagte ich an Annika gewandt und stand auf. Sie tat es mir gleich.

Sie ließ sich auf das Bett fallen, ich tiegerte jedoch nur unruhig hin und her, während ich erklärte: "Stegi, hat einen meiner Freunde entführt, bestimmt ist er auch für den Unfall verantwortlich. Ich wurde von einem seiner engsten Vertrauen angerufen und er sagte ich solle nach München kommen um Maudado zu finden. Eigentlich waren wir für um drei verabredet, aber er behauptet es gäbe ein Problem und ich müsste etwas unternehmen. Wenn ich das richtig verstanden haben, hat Claus Stegi verraten, aber da kann ich mir nicht sicher sein. Es klang nur so als bräuchte Maudado dringend Hilfe. Kurzgesagt: Ich hab keine Ahnung was ich machen soll."

13:09_11.November

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Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt