Wenn alles gut wird - Teil 45

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pov. Maudado

16:03_11.November

Ich erinnerte mich nur schwammig an den ankommenden Hubschrauber, der mit ohrenbetäubenden Dröhnen auf dem Dach gelandet war. Die Stunden, nachdem ich auf dem Kiesboden aufgewacht war, waren noch während ich sie erlebt hatte in einer Art Nebel verschwunden. Jedes Wort schien schwer auf meiner Zunge gelegen zu haben und jede Bewegung hatte sich steif und ungelenk angefühlt, nach unter gezogen, so als sei die Schwerkraft höher gestellt worden. Selbst mein Herz schien Schwierigkeiten damit gehabt zu haben, gegen diese Physik anzukämpfen, während es sich stetig damit abgemühte hatte mein Blut durch den Körper zu pumpen. Trotzdem wusste ich sicher, dass Zombey keinen Moment von meiner Seite gewichen war.

Jetzt saßen wir in dem Helikopter, auf dem Weg irgendwo hin. Es tat gut endlich im Warmen zu sein und langsam schienen meine Gedanken nicht mehr der Welt ein Stück voraus oder hinterher zu hängen, weil beides in unterschiedlichem Tempo abgelaufen war, sondern ich konnte mich wirklich auf die Situation konzentrieren.

Herr Bergman saß zusammengesunken auf seinem Sitz, während Manu ihn fordernd anstarrte und endlich eine Antwort auf seine Frage, was passiert sei verlangte. Leise begann er schließlich zu erzählen und klang dabei unfassbar bedrückt:

"Es war ja klar, dass ihr irgendwann fragen würdet und natürlich ist das ... berechtigt. Ich weiß nicht, wie viel ihr wisst. Könntet ihr vielleicht-", weiter kam er nicht, denn Palle schnitt ihm das Wort ab: "Erzähl es einfach von Anfang an Bergi, alles."

Der Angesprochene seufzte tief und ließ sich gerade so viel Zeit wie er ohne eine weitere Aufforderung verstreichen lassen konnte. "Ihr wisst, dass ich überall die Augen und Ohren offen halte, ganz bewusst. Es ist meiner Meinung nach das aller Beste immer zu wissen was es zu wissen gibt und ein bisschen mehr. Aber dieses Mal..."

Manu wollte schon wieder bissig entgegnen er solle weiter sprechen, doch ich legte ihm sachte eine Hand auf den Arm, so dass er schwieg.

"Es war immer ziemlich klar was um Stegi herum passiert, ich sage nicht, dass ich seine Drogengeschäft toll fand, aber jedem das seine. Und dann, urplötzlich war es wie eine schwarze Wolke, die einige ungemütlich Dinge verstecken sollte, also hab ich mich intensiver damit beschäftigt. Wir haben gewissermaßen Spuren bis nach Madeira verfolgt, da haben sie sich verloren. Das alles wirkte ziemlich bedrohlich, also haben wir einige Leute dahin geschickt aber..."

Wir wussten was dann passiert war, Palle hatte es direkt von Rewi erfahren, doch keiner sagte etwas dazu. Brüchig berichtete Herr Bergmann von einer Entführung, von der Lösegeldforderung und Rewi, der uns verraten hatte.

"Ich war überfordert, was hätte ich denn machen sollen? Also... also hab ich die Sache in Ruhe gelassen, so getan als wäre nie etwas gewesen. Ihr wart nicht mehr da und Rewis Leben war so sehr aus den Fugen geraten, dass er nichts mehr davon hören wollte. Es war so einfach.", zum Ende war seine Stimme kaum noch ein Flüstern und er ließ den Kopf hängen.
"Weiter.", forderte Zombey.

"Und dann... dann habt ihr plötzlich angerufen.", er atmete tief durch. "Nach so langer Zeit konnte ich nicht wieder anfangen darauf einzugehen, ich konnte mir nicht eingestehen, dass ich Monate zuvor einfach weg gelaufen bin. Also musste ich euch hinhalten, so lange bis ich eine Lösung gefunden hätte."

"Das stimmte überhaupt nicht!", rief Paluten plötzlich und verwirrte mich damit ungemein. "Rewi hat überhaupt nichts geplant, du wolltest uns nur so kurz bevor wir etwas herausfinden könnten doch noch aufhalten!", wurde ihm empört klar. Erst jetzt erinnerte ich mich wie er erzählt hatte, dass Bergi ihn am Bahnhof angerufen hätte.
"Und die Bombe? Was sollte das? Wolltest du uns erzählen es wäre nicht sicher genug nach Manu zu suchen?", machte er weiter und Bergi sackte immer weiter in sich zusammen.

Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt