Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)

Flashback - Teil 14

(kurzes Vorwort: Hier ist finally der Teil auf das ich mich schon seit gefühlten Ewigkeiten freue. Ich mochte es sehr dieses eher spezielle Kapitel zu schreiben, bin mir aber nicht ganz sicher wie gut die Umsetzung letztendlich ist, also super gerne ein bisschen Feedback da lassen :))

"Ich bin wieder bei Taddl, nachdem ich duschen war bin ich zurück in mein Zimmer gegangen. Das Haus ist still, Taddl ist nicht da."

pov. Germanletsplay

23:20_ 9.November

Nun stand ich vor der verspiegelten Wand in meinem Zimmer. Mein Abbild blickte mir ernst entgegen, vor einigen Jahren noch hätte es jetzt gelächelt, doch angesichts der Umstände war mir absolut nicht danach. Ich hatte keine Angst, keine Sorgen, dass mir etwas passieren könnte und erstaunlicher Weise vertraute ich Taddl sogar, wenn er mir sagte meinen Freunden ginge es gut. Trotzdem war ich alles andere als Glücklich.

Ich hatte mir das Handtuch um die Hüfte gebunden, meine nassen Haaren waren zerzaust, da ich sie zuvor mit einem weiteren Handtuch versucht hatte etwas trocken zu reiben. Eine ganze Weile betrachtet ich mich, ohne das Bild wirklich zu registrieren. Doch jetzt blieb mein Blick an der Narbe knapp über meiner Brust hängen. Seit ich Taddl verlassen hatte, hatte ich so getan als würde es sie nicht geben. Palle hatte eines Abend gefragt, ich hatte nicht geantwortet. Ich konnte seine Finger die sanft über die schmale Linie fuhren immer noch auf meiner Haut spüren. "Du brauchst dich nicht zu schämen Manu, du bist wunderschön.", hatte er mir leise versichert. "Ich schäme mich nicht.", war meine Antwort gewesen, mit welcher ich seine Hand nahm und von der Stelle weg zog. Danach hatte er nie wieder gefragt und ich war ihm für das Verständnis unglaublich dankbar.

Der lange, Strich hatte für mich lange Zeit nicht existiert, genauso wie die kleineren, unauffälligeren Narben drum herum. Doch jetzt war ich wieder hier, wieder bei ihm. Und mit ihm kamen die Bilder zurück. Entschlossen wandte ich mich von dem Spiegel ab und zog mir das an, was Taddl mir zum Schlafen rausgelegt hatte. Doch meine Gedanken konnte ich nicht so einfach von diesem Thema los reißen. Obwohl ich versuchte die Bilder weg zu sperren schlichen sich deutliche Erinnerungen vor mein inneres Auge.

Die Wohnküche, getaucht in nur schwaches Licht, die weißen Ledermöbel hatten so gut zu dem dunklen Parkett gepasst. Die Küchenzeile war ordentlich, nur drei unbenutzte Weingläser standen darauf. Schon als ich hier her gekommen war hatte ich es bereut. Natürlich hatte er es wieder getan, natürlich war er wieder auf Drogen. Trotzdem schaffte ich es nicht die Klappe zu halten. Ich war so dumm, so naiv, zu glauben es würde irgendetwas bringen.

Ich wollte die Szene weg wischen, den letzten Teil einfach überspringen doch die Erinnerungen waren zu prägnant. Obwohl sich ein Teil verdrängen ließ, blieben einige der Bilder.

Da war Blut, viel Blut überall. Ich lag auf der Couch, das weiße Leder unter mir war bespritzt mit Rot, mit meinem Blut! Auf der Theke stand nur noch ein einziges Glas, das zweite lag zertrümmert auf dem Boden, das letzte...

Ich schüttelte abrupt den Kopf, ich durfte das nicht zulassen. Zu sehr hatte es mich damals verletzt. Nicht die Tatsache, dass ich in dieser Nacht fast gestorben wäre, es war die Tatsache, dass er seine Schuld war. Ich presste verzweifelt die Hände vor das Gesicht. Doch es half nichts. Wieder und wieder durchlitt ich die Vergangenheit.

Ich stand in dem grell beleuchteten Hausflur, mir war kalt und ich hatte Schwierigkeiten mit meinen eingefrorenen Fingern das Schlüsselloch zu treffen. Endlich hatte ich es geschafft und mit einem Quietschen schwang die Tür auf. Leise betrat ich die Wohnung und schon nach dem ersten Schritt wurde mir wieder bewusst, dass ich nicht hier sein wollte. Die Idee einfach zu gehen, nicht nur wieder nach Hause zu gehen, sondern für immer zu gehen, in eine andere Stadt zu ziehen durchzuckte mich, wie so oft in letzter Zeit. Hätte ich mich dafür entschieden...