Ende eines Kapitels - Teil 3

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pov. Paluten

10:32_ 28. Oktober

Nachdem ich wegen des Lärms den Maudado veranstaltet hatte, auf gewacht war, hatte ich eine ganze Weile nicht wieder einschlafen können. Ich hätte in diesem Moment wirklich gerne mit Manu gekuschelt doch der hatte sich am Ende des Bettes in seine Decke eingerollt und den Rest der Welt ausgeschlossen, ganz nach dem Motto: "Ich schlafe und keiner wird mich daran hindern können!"

Irgendwann war ich zwar doch eingeschlafen aber ich war trotzdem unglaublich müde als mein Freund mir die Decke weg zog und verkündete: "Aufstehen Palette, es gibt Rührei zum Frühstück!" Auch wenn Rührei ein gutes Argument war um mich nach unten zu bekommen, zog ich grummelnd mein Kissen über den Kopf und versuchte wieder in meinen Traum ab zu tauchen. Manu allerdings ließ das nicht zu und schmiss sich lachend auf mich drauf: "Du sollst aufstehen!"

"Ist ja gut.", murmelte ich ungehalten und schob ihn von mir runter. "Haste nicht genug geschlafen, musstest du unbedingt noch deine Serie gucken?", fragte der Jüngere mich frech. Endlich rappelte ich mich von meinen Bett hoch und während ich mich anzog erklärte ich: "Ich habe nun mal nicht so einen tiefen Schlaf wie du und bin auf gewacht als Maudado beschlossen hat unser Geschirr zu zerstören."

"Maudado hat was?", wollte er lachend wissen und ich erläuterte ihm, weshalb ich so unausgeschlafen war. "Dann sicher ich ihm mal schnell etwas Rührei. Das ist super gesund, hab nämlich ich gemacht.", grinste er vollkommen überzeugt und flitzte in die Küche. Warum hatte er nur so gute Laune? Immerhin hatten wir gestern beschlossen, den kleinen Ort hier in Norwegen zu verlassen und die ganze Verstrickung in die Ereignisse von vor einem Jahren wieder auf zu nehmen. Ich hatte absolut keine Ahnung was das für uns bedeutete doch ich machte mir ernsthaft Sorgen, dass irgendwem etwas passieren würde. Seit Izzis Tod hatten wir nur von einem weiteren gehört. Doch auch zu wissen, dass Kati, die wir nur flüchtig kannten Tod war, schockierte uns. Keine wusste wer sie umgebracht hatte, doch es war klar, dass eine Verbindung zu Rewis Verrat und ihrem Tod bestand. Auch wenn Dner uns genauso Verraten hatte wie Rewi, tat es mir leid, Katis Tod mussten ihn ziemlich mitgenommen haben.

Als ich in die Küche kam saßen die anderen bereits am Tisch, Manu lächelte mich an und deutete auf eine Teller mit Rührei den er für mich gemacht hatte und Zombey starrte verschlafen aus dem Fenster, hinaus in den regnerischen Wald. Schlingel war in sein Essen vertieft, während Osaft angeregt mit Cracker zu diskutieren schien. Nachdem ich ihnen eine Weile zu gehört hatte, wusste ich, dass es um unsere Abreise ging.

"Zombey du weißt, dass ihr auch hier bleiben könnt.", wandte sich Wintercracker an unseren Freund und dieser löste sich überrascht aus seiner Starre: "Ja ich weiß, aber es ist besser für uns alle wenn wir verschwinden sobald es Dado wieder besser geht."

Ich musste grinsen, wenn hinter der Sorge um Maudado mal nicht mehr steckte als Zombey sich eingestehen wollte. Wir wussten alle schon seit es den Freedomsquad gab, dass unser Zimbelmann schwul ist, da Manu und er sich vor einer ganzen Weile auf einem CSD kennen gelernt hatten.

"Mit welchem Auto wollen wir dann überhaupt fahren?", wollte ich wissen.

"Ich würde euch an sich ja den Bus geben, aber den brauchen wir.", schaltete sich Osaft nun ein, bevor er weitersprechen konnte hatte Schlingel jedoch von seinem Essen auf gesehen und verkündete: "Fragt doch einfach Zeo ob er euch das Auto aus dem Schuppen aufpoliert. Müsste bezahlbar sein, ich habe die gröbsten äußeren Schäden vor einem Jahr ja schon behoben."

Ich nickte: "Klingt gut, wenn du sagst ihr braucht es nicht mehr."

"Das solltet ihr aber dann heute schon klären, damit ihr rechtzeitig los kommt.", meinte Osaft angespannt, doch Zombey winkte ab: "Wir werden uns sowieso noch eine Woche Zeit lassen. Ich finde wir sollten nicht los bevor Maudado wieder fit ist. Also wenn das für euch in Ordnung ist."

Während Osaft sein Gespräch mit Zombey fort setzte, sah Manu, der die ganze Zeit über aufmerksam zugehört hatte mich an und wackelte leise kichernd mit den Augenbrauen. Ich wusste, dass er auf Zombey Aussage hinaus wollte und erwiderte die Geste lachend. Auch Schlingel hatte verstanden was wir meinten und musste ebenfalls lachen. Zombey sah uns verwirrt an und kicherte: "Hab ich was falsch gemacht."

"Nein, nein...alles gut.", grinste ich schelmisch und wandte mich dem Rest meine Rühreis zu.

01:34_ 09. November

Die ganze Woche über hatten wir Vorbereitungen getroffen, das Auto startklar machen lassen, die wenigen Sachen die wirklich uns gehörten aus dem Haus zusammen gesucht. Vor zweit Tagen waren Zombey und Maudado sogar noch einmal zu dem Briefkasten gegangen um zu schauen, ob es neue Infos von Kaddi gab, doch er war leer gewesen. Dem Blonden ging es mittlerweile wieder gut, auch wenn es ihn wirklich erwischt hatte. Tage lang hatte er praktisch nur im Bett gelegen und wenn das Fieber noch weiter gestiegen wäre hätten wir vielleicht wirklich ins Krankenhaus gemusst. Doch so weit war es zum Glück nicht gekommen.

Jetzt lag die Abreise beinahe unmittelbar vor uns und ich machte mir viel zu viele Sorgen um schlafen zu können. Mein Freund neben mir schien das auch zu bemerken und schaute mich durch die Dunkelheit im Zimmer müde aber trotzdem liebevoll an. "Mach dir nicht so viele Gedanken Palette, wenn wir zusammen halten wir schon alles gut.", murmelte er und gab mir einen kurzen Kuss. Bevor er sich dicht an mich kuschelte.

"Danke.", lächelte ich und legte einen Arm um ihn. Auch wenn Manu überzeug schien, dass alles glatt gehen würde, konnte er mich nicht davon überzeugen. Vermutlich war er ohnehin viel zu müde um gänzlich klar zu denken. Es konnte so viel schief gehen, auch wenn wir nicht einmal einen genauen Plan hatten was zu unternehmen sei. Wir hatten nur die Info, dass Rewi wüsste wo wir uns aufhalten würden und den krakeligen kurzen Brief mit der Drohung sollte er uns finden würde er uns töten. Dieser Brief war jetzt schon über ein halbes Jahr alt und ich hatte eigentlich gedacht er sei nicht mehr relevant, aber nun schien es als sei das anders.

Ich hatte vor einigen Tagen mit Herr Bergmann telefoniert und er meinte er würde gerne Privat mit uns reden. Allerdings wollte er nicht, dass wir bei ihm unterkamen, also hieß es, dass wir tatsächlich in unsere WG zurück kehren würden. Ich wusste nicht was vor uns lag, doch es machte mir auf undefinierte Art und Weise Angst.

01:42_ 9. November

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Als kleine Weihnachtsüberraschung ;)

Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt