pov. Paluten
13:23_11.November
Eine ganze Weile schon lotsten das Navi und ich, Manuel durch die Gegend, der sich immer wieder beschwerte wir wären nicht auf dem richtigen Weg. Letztendlich hatte er damit auch Recht, wir waren nämlich immer noch nirgendwo angekommen. Ich konnte nicht entscheiden wie dämlich ich das fand, was hier taten, doch alle anderen Optionen waren weder wesentlich vielversprechender, noch waren sie weniger verwirrend.
Es war nicht mit dem üblichen Puzzle zu beschreiben, in dem mir einige Teil e fehlten um das Bild erkennen zu können. Es wirkte mehr wie ein riesiger Konten aus Wollfäden, bei dem man nicht einmal sagen konnte ob es sich um verschiedene Fäden handelte oder nur um ein buntes Band. Aber vielleicht hatte Manu Recht, vielleicht könnte Taddl Licht ins Dunkel bringen. Aber ich wagte noch nicht daran zu glauben, dass er das wirklich tun würde. Selbst mit der langen Geschichte die Manu sich ausgedacht hatte, mit der ich ihm einen Grund geben sollte mir weiter zu helfen.
"Sag mal, wenn wir endlich wissen was mit Maudado ist, versuchen wir dann eigentlich noch raus zu kriegen was das mit Bergi und Rewi alles soll? Oder verschwinden wir einfach wieder, so wie letztes Mal?"
Manu antwortet lediglich mit einem Schulterzucken auf meine Frage und starrte weiter auf die Fahrbahn. Ich beobachtet sein Profil, die etwas zerzausten Haare hatte er hinter das Ohr geschoben, damit sie ihn nicht störten. Dunkle Schatten lagen unter seinen ernsten Augen und seine Lippen waren aufgerissen, nichts destotrotz fand ich ihn wunderschön. Ohne, dass ich es verhindern konnte, schwebte mir die Szene wie er Taddl küsst vor Augen.
Ich zog die Augenbrauen zusammen. Ich wusste nicht warum das passiert war, vermutlich wusste er es nicht einmal selbst. Nur ein Kuss, ein Kuss bedeutete keine Liebe. Natürlich nicht, trotzdem, versetzte es mir einen Stich. Ich besann mich wieder auf das Navi auf meinem Handy, dass den Null Prozent Akkuladung immer näher kam. Eine Nachricht popte auf dem Bildschirm auf, von einer unbekannten Nummer. Ich wollte sie gerade bei Seite wischen, als ich flüchtig einen bestimmten Namen las.
Hey Palle,
ich bin's Zombey. Ich kann dir jetzt nicht alles erklären, das wäre viel zu umständlich. Ich weiß wo Maudado ist und bin auf dem Weg dahin, ich hab nicht wirklich eine Ahnung was ich dann vor haben, aber ich sollte ihn scheinbar dringen das raus holen. Ich bin in München, du bist wahrscheinlich noch bei Bergi, aber dann müsstet ihr ja eigentlich hier her kommen können, das kann ja nicht schaden.
Am Autobahnkreuz München Nord ist eine Mülldeponie, da in der nähe is ein großes Industriegelände mit mehreren Gebäuden.
Noch während ich die Nachricht las, bewegte ich Manu dazu rechts ran zu fahren. Ein zweiter Text tauchte unmittelbar unter dem Ersten auf.
Bevor du fragst: Ja ich bin Zombey, das ist nur nicht mein Handy. An dem Tag wo ich Manu kennen gelernt habe, hat er eines seiner Haargummis kaputt gemacht. Es war dunkelblau und sein lieblings Zopfgummi, deshalb regt er sich bis heute darüber auf, nie wieder ein Ähnliches gefunden zu haben.
Ich musste grinsen. Die Geschichte stimmte, das hatten wir alle von Manu oft genug gehört und ich war mir ziemlich sicher, dass niemand der nicht aus dem Freedomsquad stammte, das wissen könnte. Manu schaute mich von der Seite her an und tippte ungeduldig mit den Fingern auf das Lenkrad, er wollte wissen warum ich uns angehalten hatte.
Kurz fasste ich zusammen was Zombey geschrieben hatte. In seinem Gesicht sah ich ganz genau, dass er nicht zufrieden damit war, den Plan schon wieder umzuschmeißen, doch letztendlich seufzte er nur und wendete um in die Richtung zu fahren, die das Navi nun vorgab.
Es dauerte nicht so lange wie ich erwartete hätte, bis die Computerstimme mechanisch verkündete: "Das Ziel liegt auf der rechte Seite."
In der ungepflegten Auffahrt stand ein blaues Auto ohne Fahrer. Manuel fuhr auf einen großen Platz, er war umrahmt mit drei großen Gebäudekomplexen, zwei etwas kleiner als der Letzte. Der Beton war an vielen Stellen aufgeplatzt und Pflanzen wuchsen aus den Rissen im Boden. Grau und bedrohlich hingen die Wolken über Szenerie und ein kalter Wind schlug mir entgegen, als ich ausstieg. Das Gelände war verlassen, beinahe schon gespenstisch ruhig, die beiden kleineren Gebäude wirkten etwas marode und lange ungenutzt."Was ist... das?", murmelte Manu leise. Er schien etwas entdeckt zu haben, auf das er misstrauisch zu lief, in der Hand hielt er eine kleine Pistole an der er sich fast schon fest krallte. Abrupt blieb er stehen und rief nach mir ohne sich umzudrehen.
Einige Meter entfernt von uns lag Jemand. Eine Person mit strohblonden Haaren, die sich zum Teil mit tief rotem Blut vollgesaugt hatten, dass in einer Lache um den Körper herum verteilt war. "Ach du scheiße.", hauchte ich. Tausende Fragen schossen mir durch den Kopf und trotzdem schaffte ich es keine einzige davon auszusprechen. Anders als Manu: "Ist er vom Dach gesprungen oder ist er geschubst worden? Und warum hat das niemand mit bekommen? Ist er nicht total wichtig mit seiner komischen Untergrundorganisation?"
"Naja, so lange ist er ja noch nicht tot.", murmelte ich leise. "Was machen wir jetzt? Ich sehe weder Zombey noch Maudado." "Rein gehen?", fragte Manu unbeholfen. "Es sieht zumindest nicht so aus als wäre außer Stegi Jemand hier.", fügte er ironisch hinzu. Er löste eine Hand von der Waffe um sie mir entgegen zu strecken. Ich zwang mich zu einem zuversichtlichen Lächeln und nahm sie.
Die Eingangstür ging problemlos auf, der Flur dahinter war ebenso verlassen wie das gesamte Grundstück, doch es war warm, so warm, dass die Heizung laufen musste. Am Ende des schmalen Ganges, lagen zwei Treppen, eine führt nach oben, die andere nach unten. "Wo lang?", wollte Manu wissen. "Oben? Wenn Stegi vom Dach gestürzt ist, ist das vielleicht ein Anfang.", schlug ich vor und mein Begleiter nickte.
Die Treppe führte uns in einen weiteren Flur, an dessen Ende die nächste Treppe lag. Auf der Linken Seite zweigten insgesamt drei Glastüren in weitere Gänge ab. Plötzlich hallte ein Klicken durch den Flur und die hinterste der Türen schwang auf. Sofort ließ Manu seine Hand in der Tasche des Hoodies verschwinden. Nervös beobachtet ich die Person, die den Flur entlang auf uns zu kam. Die Frau schien starr an uns vorbei zu schauen und lief hinter uns kommentarlos die Treppe hinab. Verwirrt sah ich Manu an, der zuckte jedoch nur mit den Schultern.
Zwei weitere Treppe führten uns nach oben und ein weiterer Mann, der uns lediglich mit einem Kopfnicken grüßte, begegnete uns.Auf der dritten Treppe hallten laute, hektische Schritte durch den Raum. Ein junger Mann kam uns entgegen gestürmt und blieb ruckartig stehen, als er mich ansah, genau so wie Manu und ich.
Zombey wirkte gehetzt, seine Augen waren rot, so als hätte er geweint und eine große Schürfwunde zierte seine Stirn. Zombey ist alles...", setzte ich an doch er unterbrach mich und wischte die Worte hektisch mit einer Handbewegung bei Seite. "Nein Paluten, nichts ist in Ordnung!"
14:00_11.November
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Be Brave! (Eine Freedomsquad Fanfiction)
FanfictionEin Jahr nach dem Banküberfall und somit Rewis Verrat, beschließt der Freedomsquad endlich den damaligen Ereignissen auf den Grund zu gehen. Doch aus der Ursprünglichen Idee Licht ins Dunkel zu bringen wird schnell ein verzwicktes Spiel um Leben und...