Teil 17

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Jan und ich saßen noch lange zusammen. Wir redeten noch viel, bis er mich schließlich alleine zurück ließ.
Jetzt sitze ich hier alleine. Was unten im Wohnzimmer los ich weiß ich nicht, ich kann es mir nur denken. Sie reden alle schlecht über mich und trösten Mario.
Ich stehe auf, laufe zum gleich angrenzenden Bad und gucke in den Spiegel. Ich sehe grauenhaft aus. Meine Wimperntusche ist ganz verschmiert und mein ordentlicher, eher hoher Dutt, ist zu einen zerzausten halb Zopf geworden. Ich wasche kurz mein Gesicht. Ich schäme mich so. Ich habe Angst vor der Zukunft. Wie wird es weiter gehen? Was wird mich erwarten? Ich habe keinen blassen Schimmer wie ich den anderen jemals wieder unter die Augen treten kann.
Lange bleibe ich noch im Schlafzimmer. Nach einiger Zeit, kann ich hören wie Mario unsere Familien und Freunde verabschiedet und sich letztendlich die Haustür schließt. Mit schweißnassen Händen stehe ich an der Tür. Unsicher drücke ich die Türklinke runter. Langsam gehe ich aus dem Zimmer raus und bewege mich auf die Treppe zu. Knapp vor der ersten Stufe bleibe ich stehen. Wie angewurzelt starre ich nach unten. Mario ist nicht zu sehen. Ich nehme all meinen Mut zusammen und gehe vorsichtig die Treppe hinunter. Im Wohnzimmer ist es still. Überall hängt noch die Deko. Plötzlich erfassen meine Augen Mario. Er sitzt auf dem Sofa. Nachdenklich fasst er durch seine Haare. Er sitzt mit dem Oberkörper leicht nach vorne gebeugt und die Arme stützt er auf seinen Knien ab. Bisher scheint er mich nicht gemerkt zu haben. Ich gehe auf ihn zu. Plötzlich dreht er sich um. Schnell wischt er sich mit der einen Hand durchs Gesicht und springt auf. Ich bleibe stehen. Zwei Meter und ein Sofa trennen uns. Mein Puls rast und meine Wangen werden rot. Ich schlucke und hole Luft: ,,Ich...", ich bringe kein Wort raus. Ein weiteres mal schlucke ich. ,,Ich... ich kann alles erklären.". Fassungslos lacht Mario ein wenig und schüttelt abweisend den Kopf. ,,Was? Erklären? Du brauchst mir nichts zu erklären. Was ist nur los mit dir? Was geht den eigentlich in deinem Kopf vor!", Marios Stimme wird lauter. Seine Wut und Enttäuschung bereitet mir Gänsehaut. Ich versuche ihm das Wort abzuschneiden, doch vergeblich. ,,Ich meine, du lässt ich Glauben es wäre alles gut! Du gehst mit mir mit! Küsst mich! Es war alles wie immer! Aber weißt überhaupt nicht wer ich bin! Oh man ich bin so ein Idiot, dass mir das nicht aufgefallen ist!". Tränen füllen meine Augen. Ich bin sprachlos. ,,Und das schlimmste ist," , Mario macht eine kleine Pause und blickt mir direkt in meine Augen. Seine Augen sind intensiver als sonst. Dieses Braun in seinen Augen ist nicht normal. ,,...das du es noch nicht mal für nötig hält's mir etwas zu sagen. Hättest du mir es erzählt dann wären wir jetzt nicht hier! Wir hätten keinen Streit und du hättest es uns beiden leichter gemacht.". Meine Tränen fließen meine heißen Wangen hinunter. Um nicht zusammenzubrechen, balle ich erneut meine Hände zu Fäusten und presse sie zusammen. Für einen kurzen Moment herrscht Stille zwischen uns. ,,Mario..", entfleucht meiner Kehle. Mario ignoriert mich vollkommen. ,,Ich glaube es ist besser, wenn wir uns erst mal nicht sehen, Sorry aber ... ich... ich muss erstmal wieder ...", er schüttelt planlos seinen Kopf. Plötzlich läuft Mario in Richtung Garderobe, nimmt sich seine Jacke, seine Brieftasche und den Autoschlüssel. Er läuft in Richtung Haustür, greift den Türgriff und bleibt für eine Sekunde stehen. Ich kann sehen das er sich ins Gesicht fasst. Ein kleiner Gedanke hofft, dass er sich umdreht, den Schlüssel fallen lässt, auf mich zu läuft und mich in die Arme nimmt. Dieser Gedanke zerbricht jedoch, als er die Tür öffnet, hinaus geht und mich alleine stehen lässt.
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Teil 17
Ich hoffe euch gefällt der Teil :)
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag <3
Und danke an meine Soulmade harrysprincess_xx für die Idee <3

Der Unfall *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt