Nach einer Stunde ist Mario wieder da. Ich lege gerade das Obst in die Obstschale, die auf der Arbeitsplatte steht. Unauffällig betrachte ich den kleinen Blumenstrauß, der in einer Vase rechts von mir steht. Mario hat ihn mir mitgebracht und sich für gestern entschuldigt. Ich finde seine Anwesenheit, ist sehr angenehm. Ich komme mit der Situation anscheinend nicht so gut klar wie er. Ich weiß, dass es für uns beide schwer ist, doch wie es aussieht ist er entspannter als ich.
Ich ordne gerade die restlichen Einkäufe in den Küchenschrank. Im Augenwinkel kann ich einen grinsenden Mario sehen. Ich drehe mich zu ihm um. Mit einem breiten Grinsen und einer Hand hinterm Rücken steht er vor mir. Seine kleinen, niedlichen Zähne strahlen mich an. Verwundert und zugleich überrascht schaue ich ihn an. Sein Blick lässt mich anfangen zu lächeln. Ich kann sehen das er in seiner Hand, die er eben noch hinter seinem Rücken hatte ein kleines Buch hält. Er kommt auf mich zu und schnappt sich meine Hand. Seine Hand ist warm. Meine ebenfalls. Einen Wärmeunterschied kann ich kaum fühlen. Er zieht mich neben den Herd. Er legt das kleine Buch auf die graue Fläche. Immer noch hält er meine Hand. Mit der anderen schlägt er das Buch auf.
Auf der weißen, liniierten Seite, steht in feinsäuberlicher Schrift "Apfelkuchen für Zwei". Verwirrt schaue ich ihn an. ,,Wollen wir jetzt Backen?". - ,,Du magst doch Apfel oder nicht?". Damit ist meine Frage bestätigt. Ich kann spüren wie er langsam seine Hand von meiner löst. Mario geht einmal um die Küche herum und kommt mit einer Schale, Eiern, Mehl, Butter und jede Menge Äpfeln wieder. ,,Deshalb hast du so viele Äpfel gekauft.", antworte ich überrascht. Es ist etwas beängstigend, dass ich so viele Sachen erst so viel später realisiere oder verstehe. ,,Jap", höre ich Mario sagen. Plötzlich drückt er seine warmen Lippen auf meine Wange. Ich genieße jede Sekunde die er bei mir ist. Doch ich habe noch sehr viel mit ihm zu reden. Sanft lösen sich seine Lippen wieder von mir. Er verschwindet aus meinem Blickwinkel und läuft zu Radio.,,I'm too hot (hot damn)
Called a police and a fireman
I'm too hot (hot damn)
Make a dragon wanna retire man
I'm too hot (hot damn)
Say my name you know who I am..."Schlag für Schlag schlage ich die Eier an dem Rand der Schüssel auf. Mario kippt gleichzeitig Mehl und etwas Zucken in die Schüssel. Plötzlich fliegt mir eine blitzschnelle Wolke Mehl entgegen. Schnell kneife ich die Augen zusammen. Ich spüre wie das Mehl auf meinen Wimpern liegt. Kurz lecke ich es mir von den Lippen. Ich kann sehen das Mario mich breit angrinst. ,,Ups...", ich schaue nach unten und wische mir das Mehl von den Augen. Schnell greife ich mir die Mehlpackung, greife hinein und werfe Mario Mehl hinterher. Mario läuft einmal um den Tisch herum, jedoch sind seine Haare schon weiß und auf seinem schwarzem langarm Shirt liegt auch schon etwas Mehl.
Plötzlich kommt er auf mich zugelaufen und reist mir die Packung aus der Hand. Wolken von Mehl landen auf dem Boden und auf uns.***
Der Duft von Apfelkuchen liegt in der Luft.
Mario und ich sind überall mit Mehl bedeckt. Seine sonst so schönen braunen Haare sind jetzt weiß und mein, oder eher gesagt sein Pullover, der vor ein paar Minuten noch grau war, ist jetzt wie gesprenkelt mit weißen Punkten. Durch das Weggelaufen und Gelache sind Mario und ich etwas außer Atem. Schweratmend und lachend zieht mich Mario erneut an sich. Seine Arme umschließen meine Taille. Langsam zieht er mich bis hin zur Arbeitsplatte. Er lehnt sich an. Meine Hände liegen an seiner Brust. Seine Augen Strahlen mich an. Tief schaut er mir in die Augen. Langsam komme ich mit meinem Gesicht näher an ihm. Mario verringert den Abstand zwischen unseren Lippen weiter. Ich schließe meine Augen. Ich spüre wie seine Oberlippe meine Unterlippe berührt. Langsam und zärtlich drückt er seine Lippen auf meine. Meine Hände wandern seine Brust hoch zu seinem Hals und Gesicht. Mario drückt mich noch näher an sich. Gleichzeitig bewegen sich seine Hände hoch zu meinem Gesicht. Sanft legt er sie an meine Wangenknochen und Hals. Marios Lippen bewegen sich schneller. Langsam bewegt er seine Hände wieder runter zu meinen Hüften. Ich kann fühlen das er unter den Pullover fasst. Seine Hände sind kalt. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper bei seinen Berührungen. Mein Puls fängt an zu rasen. Plötzlich schmunzelt Mario in unseren Kuss.
Seine Hände bewegen sich immer höher meinen Rücken entlang. Mir wird die Situation unangenehm. Schnell lösen ich meine Lippen und drücke mich von ihm weg. Erschrocken guckt er mich an. Peinlich berührt lecke ich mir über die Lippen. Unauffällig versuche ich den Pulli wieder runter zuziehen. Mario schaut mich an.---------------------------------------------
Kapitel 28
Wow, schon fast 30 Kapitel. Ich hätte nicht gedacht das ich mal SO viel schreibe :)Ich wünsche auch noch eine schöne Woche!
~K
