Teil 35

564 38 4
                                        


Quinns Sicht :

Die Heizung auf vier hoch gedreht, eingekuschelt in der Decke. Ich lausche dem regelmäßigem Atem von Mario. Sein Gesicht ist in meine Richtung gedreht. Ich jedoch, liege mit dem Rücken zu ihm. Immer wieder wälze ich mich hin und her. Trotz der Wärme die im Raum herrscht, ist mir bitter kalt. Gänsehaut überzieht meinen Körper. Ein ständiger pochender Schmerzt drückt gegen meine Schläfen. Langsam streiche ich mir über die Stirn. Erneut wird mein Arm von Gänsehaut überzogen. Schnell ziehe ich ihn wieder unter die Decke. Ich spüre meinen Puls in meinem Kopf. Jeder Schlag macht das Pochen unerträglicher. Ich setze mich auf. Langsam geht der Schwindel weg, das Pochen bleibt. Erneut habe ich Gänsehaut.
Ich schaue mich im dunklen Raum um. Ich versuche meine Jogginghose zu finden. Das Licht lasse ich aus, damit Mario nicht wach wird. Blind greife ich zu den rechts von mir liegenden Gegenstand. Zum Glück ist es eine Hose. Ich ziehe sie an. Ob es meine ist, weiß ich nicht genau, das ist mir jedoch jetzt gerade egal. Ich stehe auf und verlasse leise den Raum.
Still laufe ich durchs Haus, runter in die Küche. Ich laufe zum Lichtschalter. Es macht "klick" und die Lichter unter den Hängeschränken gehen an. Ich durchsuche die Schubladen nach Tabletten. Nach fast 5 min. hin und her Gesuche, finde ich eine Paracetamol in der mittleren Schublade. Ich lege eine kleine weiße Pille auf meine Zunge und spüle sie mit einem großen Schluck Wasser herunter. Ich gehe zum Esstisch, da mir erneut ein wenig schwindelig wird. Mit einem Glas Wasser bewaffnet setze ich mich an den Tisch. Mein rechtes Bein ist angewinkelt und ich sitze praktisch drauf. Mein rechter Fuß liegt an meinem linken Oberschenkel.
Alleine, in der Küche sitzend, warte ich darauf, das das Pochen schnell verschwindet. Lange bleibe ich jedoch nicht alleine.
Langsame, müde Schritte kommen die Treppe herunter. Plötzlich steht ein müder, zerknautschter Mario im Flur. Gähnend kommt er in meine Richtung. ,,Was machst du hier?" - ,,Hab Kopfschmerzen", antworte ich und hebe mein Glas ein wenig. Ohne weiter nach zu fragen kommt er auf mich zu. Er setzt sich neben mich. Erneut gähnt er.
Zwischen und herrscht angenehme, müde Stille. Mario stützt seinen Kopf mit seiner Hand ab. Seine Wange wird dabei nach oben gequetscht. Es sieht richtig süß aus. Seine Augen sind nur einen Spalt geöffnet. Immer wieder blinzelt er müde. Mir wird richtig warm ums Herz wenn ich ihn hier so sitzen sehe. Er hätte auch wieder umdrehen können und schlafen gehen können, aber stattdessen sitzt er hier mit - bei mir. Ich spüre wie meine Wangen sich erröten. Ich lasse mein Glas los und streiche ihm einmal durch seine zerzausten Haare. Meine Hand bleibt an seinem Nacken liegen. Ich betrachte ihn. Er atmet ruhig. Seine Augen sind geschlossen, lange schwarze Wimpern umziehen seine Augen. Seine Lippen sind geschlossen. Sie sind rötlich.
Ein kleines Lächeln überzieht meinen Mund. Langsam wandert meine Hand hin zu seiner Wange. Langsam streiche ich mit dem Daumen über seine Haut. Er ist wirklich wunderschön.
Habe ich Schmetterling im Bauch? Schmetterlinge?

Der Unfall *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt