Ich werde wach und merke, dass ich auf dem Boden neben dem Bett liege. Ich spüre eine Hand sanft über meine Haare streicheln. Ich es Mario? Aber wieso sollte er? Er ist bestimmt total sauer und hasst mich.
Vorsichtig öffnen ich meine Augen. Ich habe Rückenschmerzen. Ich kann nicht erkennen, wer neben mir sitzt. Ich räuspere mich und setzte mich auf. Es ist Jan. Jan mein älterer Bruder sitzt neben mir und streichelt ruhig meine Haare. Er lächelt mich an. Ich muss nicht lange geschlafen haben, denn es ist noch dunkel und ich kann hören wie unten noch Musik läuft. ,,Jan...", er unterbricht mich. ,,Was ist los?", flehend guckt er mich an. ,,Ich...oh mein Gott, sie hassen mich alle! Ich werde niemals wieder mich bei ihnen blicken lassen können. Aber, warum bist du hier? Du musst mich doch auch hassen." - ,,Nein. Ich hasse doch nicht. Du musst es nur erklären. Was ist los?" , ich möchte am liebsten weinen, reiße mich jedoch zusammen. ,,Ich weiß es selber nicht." - ,,Wie du weißt es selber nicht? Erzähl mir einfach was in deinem Kopf vorgeht. Das hast du früher doch auch immer hinbekommen .", ich sammle meine Gedanken und fange einfach an zu erzählen. ,,Also als ich im Krankenhaus aufgewacht bin, saß Mario plötzlich neben mir und ich.... ich hatte keine Ahnung wer er war.", ich Blicke nach unten. Ich habe Angst vor der Reaktion von Jan. ,,Wie? Du hast keine Ahnung wer er überhaupt ist?", geschockt starrt er mich an. ,,Nein. Es war alles auf ein Mal weg." - ,,Vielleicht ne' blöde Frage, aber, auch wenn du ihn nicht kanntest bist du einfach mit ihm mitgegangen?" - ,,Naja er kam mir so vertraut vor und ich habe dann Stück für Stück ihn wieder bisschen kennengelernt. Ich weiß es ist total bescheuert.", ich werde etwas rot. ,,Nein. Aber wieso hast du es ihm nicht erzählt?" - ,,Hallo? Wie blöd klingt das den bitte? Sorry ich bin zwar mit dir mitgegangen und habe dich geküsst, aber ich weiß gar nicht wer du bist.", ich zeige ihm einen Vogel und setze mich in Schneidersitz. Er legt einen Arm um mich, zieht mich ran an seine Schulter und gibt mir einen Kuss auf den Kopf. ,,Oh man...", seufzt er. ,,Was soll ich den jetzt machen?", wieder läuft mir still und heimlich eine klitzekleine Träne über die Wange. ,,Dieses mal habe ich keine Ahnung.".
Jan hat mir damals immer aus der Patsche geholfen und jetzt zu hören, dass er planlos ist, macht die Sache für mich noch schwieriger.
Für eine gefühlte Ewigkeit herrscht zwischen uns Stille, bis Jan diese plötzlich durchbricht. ,,Kannst du dich den an nichts mehr erinnern? Du weißt doch noch wer ich bin oder? Oder liegst du nur an meiner Schulter, weil ich dir vertraut vorkomme?", den letzten Teil lacht Jan um mich aufzumuntern, jedoch nütz es mir dieses Mal nichts. ,,Das ist nicht witzig." - ,,Oh Sorry, ich wollte nur die Stimmung etwas auflockern." - ,,Bis zu ihrem Tod.", meine beiden Hände liegen in meinem Schoß. Ich kann spüren, dass Jan mich anschaut. Langsam nimmt er seinen Arm von mir. ,,Das war vor 4 Jahren." - ,,Ja ich weiß." Das unsere kleine Schwester verstorben ist, ist lange Zeit eine schwere Zeit für uns gewesen. ,,Und von Mario weißt du nichts mehr? Nicht mal wie ihr euch kennengelernt habt?" - ,,Naja ich weiß nur das was er vorhin erzählt hat. Anscheinend war ich auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch und er hat Kaffee über meine Bluse verschüttet, mehr weiß ich nicht mehr.", Jan schaut genau so wie ich vor uns auf den Teppich Boden. ,,Und was sonst noch so?" - ,,Naja ....", Jan unterbricht mich. ,,Egal, ich möchte dich jetzt nicht zwingen mir alles zu erzählen. Du hättest es nur von Anfang an sagen sollen." , wieder legt er seinen Arm um mich und zieht mich an seine Schulter. ,,Ach kleine ...", ich lege meine Hand auf seine. Plötzlich löst sich eine Träne von meiner Wange und landet auf unseren Händen.
Jan und ich sitzen noch lange zusammen. Das Jan so zu mir hält gibt mir kraft. Ich weiß nur nicht wie ich aus dieser Situation wieder rauskommen soll...
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Ich hoffe euch ist Teil 16 nicht zu langweilig. 😄
Schönen Tag euch noch <3
~K