Quinns Sicht:
Mit den Händen in der Hosentasche läuft Mario Richtung Parkplatz. Ich kann sehen wie die Krankenschwester, die an der Anmeldung sitzt erst mich geschockt anguckt und danach Mario hinterher schaut. Ihre Hand liegt an ihrer Brust.
Eine Frau in weißer Krankenhaus Bekleidung steht praktisch quer durch den Raum betrachtet, gegenüber von mir. Sie steht im Türrahmen.
Ich wende mich von den mich anschauenden Leuten ab. Ich drehe mich um und gehe Mario hinterher. Mit schnellen Schritten, folge ich ihm. Mein Kopf ist nach unten gerichtet. Mein Gesicht steckt jetzt bis zu meiner Nase in meinem Schal. Meine Hände habe ich in der Jackentasche. Meine Jacke ist offen.
Ich schaue erneut hoch. Mario steigt in den Wagen. Jetzt ist er nicht mehr zu sehen. Ich bin nicht mehr weit entfernt von dem Auto. Ohne zu überlegen, öffne ich die Autotür, setzte mich auf den Beifahrersitz und schließe die Tür. Stille.
Ich schaue nach vorne. Mario beachtet mich nicht. Seine Hand streift durch seine Haare. Nachdenklich sitzt er vor den Lenkrad.
,,Warum hast du das gemacht?"
Mit diesen Worten durchbreche ich die Stille. Mein Blick ist immer noch stur nach vorne gerichtet, genau so wie Marios.
,,Warum?", ich schaue ihn an - er beachtet mich nicht. Seine Wangen sind rot. Sie scheinen warm zu sein, jedoch Strahl er gerade eine ungewohnte Kälte aus. ,,Was meinst du?", ohne mich zu beachten antwortet er mir. ,,Warum hast du dich mit der Frau gestritten, wegen mir?". Immer noch schaue ich ihn an. Pausen begleiten unser Gespräch. Immer wieder kommt eine wartenden, bedrückende Stille zurück. ,,Ja.", leise nickt er. Er schaut nach unten. ,,Warum bist du alleine gegangen.". Ich weiß, dass er mir zuhört, doch er ignoriert meine Fragen. ,,Das geht mich doch auch was an.", meine Augen sind immer noch auf ihn fixiert. Auf seine Antwort wartend, schaue ich ihn ungeduldig an. Nach eine Weile habe ich keine Lust mehr und schaue, genau so wie er nach vorne.
Immer noch stehen wir auf dem Parkplatz. Wieder herrscht diese Stille. Plötzlich fängt Mario an zu sprechen. ,,Was hätte das gebracht?", sagt er leise. Seine Stimme klingt ruhig und enttäuscht. Weiterhin schauen wir uns nicht an. Ich weiß nicht was ich sagen soll.
,,Was denkst du hätte das gebracht?". Stille. Auf die Frage weiß ich keine Antwort. Ich schaue runter. Mario dagegen schaut nach vorne. Nicht ein einziges Mal hat er mich angesehen.
Ich kann hören wie Mario Luft holt : ,,Denkst du, deine Erinnerung wäre zurück gekommen, wenn du dabei gewesen wärest?". Immer noch schweige ich. ,,Was hätte es gebracht, wenn du bei einem Streit dabei gewesen wärest, indem ich - ", er macht eine Pause: ,,Sie hat es mir nicht gesagt.".
Auch Mario schaut jetzt nach unten auf seine Beine. Er nimmt eine Hand aus seiner Hosentasche und wischt sich damit über die Wange. Es sieht etwas so aus, als würde er sich eine Träne weg wischen. Mein Kopf ist nach vorne gerichtet, nur mit meinen Augen, luschere ich zu ihm rüber.
,,Ich habe es von dir erfahren.
Zu spät - zu unerwartet."
Meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich hole Luft. ,,Uhm.", meine Stimme zittert. Er unterbricht mich. ,,Nein schon gut. Mir geht es gut."
Kein einziges Mal hat er mich angesehen.--------------------------------------------
Teil 30!
Ich hoffe er gefällt euch.~K
