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Jimin lächelte, als Mister Kim ihn beinahe liebevoll an der Hüfte zu sich zog und ihn von oben mit einem dominanten Blick musterte.
Es war die Ruhe vor dem Sturm, als er Jimin sanft eine der silbergrauen Haarsträhnen hinters Ohr strich und ihn trügerisch anlächelte.
„Dir gefällt meine Haarfarbe wohl.", raunte er amüsiert und Jimin nickte mit unschuldig geweiteten Augen.
„Du siehst so gut mit grauen Haaren aus, TaeTae. So erwachsen und autoritär. Ich hatte gehofft, mich würde das auch etwas älter wirken lassen, aber ich fürchte, ich werde immer wie ein Baby neben dir aussehen."
Verrucht strich Jimin mit beiden, tätowierten Händen über Mister Kims starke Brust und streckte, etwas schmollend, die volle Unterlippe nach vorne.
„Ich werde immer wie dein Baby aussehen.", fügte er schließlich noch hinzu und sah ihm direkt, in die unergründlichen Augen.

Es war das Klatschen einer brennenden Ohrfeige, die laut durch das Zimmer schallte und Jimin keuchend zusammen zucken ließ.
Die Ruhe vor dem Sturm, hatte ein jähes Ende gefunden und der Tätowierte musste sich eingestehen, dass es im besser gefiel, wenn Mister Kim der Sturm und nicht die Ruhe war.
Gespielt weinerlich, sah er zu ihm auf und hielt sich die rote Wange.
„Warum hat das so lange gedauert? Du bist 5 Minuten zu spät hier angekommen. Mir gefällt es nicht, wenn du mich warten lässt und dass weißt du!", zischte Mister Kim bedrohlich und sein Gesichtsausdruck wechselte von, unergründlich, zu rasend vor Wut.
Es brauchte nur einen heftigen Ruck, der Jimin beherzt auf die gläserne Schreibtischplatte beförderte, genau dort, wo wenige Tage zuvor, Jungkook festgehalten wurde.
„Ich habe dich auch vermisst, TaeTae.", keuchte er auf und presste die Augen zusammen, als er all seine Anstrengung aufbringen musste, um dem starken Mann standhalten zu können und nicht direkt überwältigt auf den Boden zu sinken.

Der nächste Ruck galt Jimins grauer Jeans und er hoffte nur inständig, dass Mister Kim sie ganz gelassen hatte, als er sie zu Boden riss. Immerhin hatte sie so viel gekostet, wie er bei seinem letzten Freier verdient hatte.
„Das ist nicht dass, was ich hören wollte!", knurrte der Geschäftsführer und seine Gürtelschnalle klapperte verheißungsvoll, als er das Leder aus den Ösen seiner Hose gleiten ließ.
„Ich weiß, Tae. Wie dumm von mir. Bitte, bitte verzeih mir.", bettelte Jimin devot und krallte sich an die Kante des Schreibtisches.
Sein ganzer Körper wurde nach vorne, über das kalte Glas geschoben, als der CEO ausholte und den Gürtel auf Jimins vollen Hintern schnellen ließ. Ein Surren glitt durch die aufgeheizte Luft und rote Striemen bildeten sich auf der hellen Haut.
„Es tut mir leid!", presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und schnappte nach Luft, als der brennende Schmerz seinen Rücken hinauf tobte.
„Dein neuer Assistent ist langsam. Er hat eine halbe Ewigkeit gebraucht, um mich abzuholen. Sonst wäre ich pünktlich gekommen.", wimmerte er und weitete die Augen, als sich der nächste Hieb mit dem Gürtel in seine Haut schnitt.
„Wag es nicht, so über Jungkook zu sprechen. Du hättest früh genug da sein sollen. Das ist deine Schuld. Nicht die, des Kleinen."
Es waren wütende und unüberlegte Worte, welche aus Mister Kims Mund kamen und überrascht zog Jimin die Augenbrauen hoch.
„TaeTae, du magst ihn ja.", stellte er keuchend fest und versuchte sich nicht auf den Schmerz, sondern auf die Tatsache zu konzentrieren, dass es tatsächlich jemanden zu geben schien, der Mister Gefühlskalt nicht völlig egal war.
Einen Moment herrschte Stille und Jimin runzelte die Stirn, ehe das Geräusch eines, sich öffnenden Reißverschlusses, ihn erwartungsvoll wimmern ließ.
„Halt die Klappe, Jimin!", keuchte der Geschäftsführer forsch und nahm keine Rücksicht, als er mit einem Ruck in ihn eindrang.

Die Fingerknöchel Jungkooks hatten sich bereits weiß verfärbt, als dieser sich kerzengerade an der Tischplatte seines Schreibtisches fest krallte.
Übelkeit brannte in seinem Magen und pochende Kopfschmerzen vernebelten ihm den Verstand.
Jedes einzelne Wort und Geräusch, vernahm er ganz genau.
Dass die Wand zwischen seinem und dem Büro seines Chefs nur so dünn war, hätte er nie Mals für möglich gehalten. Doch er wurde eines besseren belehrt.
Jedes, teils schmerzerfüllte, teils lustgeprägte Stöhnen Jimins, bohrte sich wie ein spitzer Giftpfeil in sein Herz und der Schweiß stand ihm auf der Stirn, während er unfreiwillig Zeuge, der Geschehnisse im Nachbarzimmer wurde.
Er war unfähig sich zu bewegen, obwohl alles in ihm danach schrie und er sich am liebsten gleichzeitig übergeben hätte, in Tränen ausgebrochen wäre und sich die Finger so tief in die Ohren gebohrt hätte, bis kein Ton mehr seine Trommelfelle erreichte.
Nervös zuckte sein Auge, als er seinen Namen fallen hörte und angestrengt lauschte er, konnte aber nur noch ein lautes Surren und Klatschen hören.
Jimin schien tatsächlich der feste Freund seines Chefs zu sein und die Eifersucht, traf Jungkook härter, als er zugeben mochte.
Tatsächlich zweifelte er an seinem Verstand und dachte fieberhaft über den gestrigen Tag nach.
War alles nur Einbildung gewesen?
Mister Kims schicker Wagen. Das teure Essen und die schamlosen Annäherungsversuche, auf der Restaurant Toilette?
Energisch schüttelte er den Kopf.
Ob er Jimin sagen sollte, dass sein Freund fremdging?
Wieder schüttelte er den Kopf.
Besser nicht.
Gerade als der Junge es schaffte, sich aus seiner Starre zu lösen und die Kopfhörer aus seiner Schreibtisch Schublade zu ziehen, ließ ihn ein neues Geräusch aufhorchen.
Beinahe augenblicklich stellten sich all seine Nackenhaare erregt auf und Hitze Schoss ihm ins Gesicht.
Es war ein tiefes, leidenschaftliches Stöhnen, welches durch die dünne Wand, direkt vor seinen Augen drang.
Eindeutig nicht zu vergleichen mit Jimins hohem, wimmernden Stöhnen und beinahe sofort, reagierte Jungkook so heftig darauf, dass er panisch die Handflächen auf seinen Schritt presste.
Verzweifelt hoffte er, das Unglück irgendwie abwenden zu können und nicht erneut, völlig unpassend einer pubertären Erektion zu erliegen, doch er scheiterte kläglich.
„Scheiße!", zischte er, halb genervt, halb erregt und kniff hilflos seine Oberschenkel zusammen.

Wieder ertönte ein raues Stöhnen, welches etwas gedämpft wurde. Vermutlich von Haut, die immer wieder geküsst oder gebissen wurde.
Panisch riss Jungkook die Augen auf, als sich das anfängliche Pochen zwischen seinen Beinen, in ein ausgewachsenes Pulsieren steigerte.
Hilflos warf er der Packung Taschentücher auf seinem Schreibtisch einen flüchtigen Blick zu, schüttelte jedoch energisch den Kopf.
Auf keinen Fall würde er sich jetzt, hier, beim Stöhnen seines Chefs nebenan, selbst berühren.
Oder vielleicht doch? 

BLACK POISON [TaeKook] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt