Fröstelnd schlang Jungkook die Arme um den Oberkörper, als er seinen Chef dabei beobachtete, wie er in sein bescheidenes Zuhause eintrat. Noch im Auto hatte er darauf bestanden, Jungkook bis zu seiner Wohnungstür zu begleiten. Davon, dass er noch mit in seine Wohnung hinein wollte, hatte er nichts gesagt.
Die Erinnerungen des letzten Besuches seinerseits, verunsicherten Jungkook und skeptisch kniff er die Augen zusammen, als Taehyung sich in seinem kleinen Zuhause umsah, als wäre er zum ersten Mal dort.
Auch wenn der CEO dieses Mal nicht in schickem Anzug vor ihm stand, schüchterte es ihn ein, ihn zwischen all seinen bunten und verspielten Sachen zu sehen.
Dass Taehyung nicht in diese Räumlichkeiten und schon gar nicht in sein verkorkstes Leben passte, wurde ihm immer schmerzlicher bewusst und doch brannte die Sehnsucht nach dem, was er nicht haben konnte, fürchterlich in ihm.
Müde begab er sich in die Küche, um Wasser für einen wärmenden Tee auf zu setzen. Dass er kaum noch gerade gehen konnte, weil die Gesamtsituation ihn so schwächte, ignorierte er.
Die Angst, lediglich ein hübscher Zeitvertreib für seinen Chef zu sein, ließ ihn nicht los und er ahnte bereits, dass Taehyung nicht in der Lage war, jemals über sein „Ich mag dich.“, hinaus zu gehen.
„Was ist eigentlich mit deinem Freund? Ziemlich unverantwortlich von ihm dich einfach stehen zu lassen.“
Die Worte rissen Jungkook aus seinen Gedanken und er erschrak so sehr, als Taehyung plötzlich genau neben ihm stand, dass er ungeschickt eine der leeren Teetassen umstieß.
Flink waren es nicht seine eigenen schlanken Finger, die sofort zur Stelle waren um die Tasse auf zu fangen und Jungkook dankte innerlich dafür, dass sie nicht zu Bruch gegangen war.
Erst dann realisierte er die Frage, welche ihm gestellt worden war und sog scharf die Luft ein.
Gefährlich zitterten seine Hände, als er das dampfende Wasser in die Teetassen schüttete, aber dass Taehyung besorgt die Augenbrauen hob, nahm er nur flüchtig wahr.
Seine direkte Präsenz überforderte ihn und als ihm auch noch einer der Teebeutel zu Boden fiel, wirbelte er herum und verschränkte wütend die Arme vor der Brust.
„Ich habe keinen Freund.“, antwortete er schnippisch und wendete beschämt sein Gesicht ab.
„Namjoon ist mein bester Freund und er war wirklich nicht begeistert, mir das hier zu verpassen nur... nur damit ich dir eins auswischen kann.“
Harsch deutete er auf die roten Flecken an seinem Hals.
„Eigentlich ist er nämlich hetero und hat eine Freundin.“In diesem Moment fühlte Jungkook sich wie der erbärmlichste Idiot der Welt und schüttelte, fassungslos über sich selbst den Kopf.
„Warum bin ich nur so...“, flüsterte er und ließ kraftlos den Kopf hängen.
„Warum bist du nur, wie?“, fragte die tiefe Stimme seines Gegenübers voller Einfühlungsvermögen und zittrig atmete Jungkook aus.
„So wahnsinnig idiotisch!“
Es war ein unterdrücktes Schluchzen, welches sich seinen Weg über Jungkoos Lippen stahl und ihn schamerfüllt dazu zwang, sein Gesicht in beiden Handflächen zu verstecken.
Wahrscheinlich war es das Netteste, was jemals jemand für ihn getan hatte, als Taehyung seine starken Arme um ihn schloss und ihn schützend an seine Brust zog.
Genauso gut hätte er Jungkook, die peinliche Situation aushalten lassen oder ihn für seine seltsame Racheaktion belächeln können. Doch nichts davon geschah.
„Du bist alles mögliche, aber nicht idiotisch, Jungkook.“, murmelte er dem Kleineren zu und legte stützend eine Hand auf seinen Hinterkopf, wie man es eigentlich nur bei Kleinkindern tat, um ihnen mehr Stabilität zu geben.
Das war zu viel für die überlasteten Nerven Jungkooks.
Schluchzend brach er in den Armen jenes Mannes zusammen, in welchen er sich so ungeschickt verliebt hatte und suchte Trost dort, wo die Quelle seiner Tränen lag.Die eisigen Regentropfen trommelten noch immer gegen die Scheiben der kleinen Wohnung und durch die schlechte Isolation, beschlugen sie und ließen nur matt das Licht der Stadt hinein.
Jungkook hatte einzig seine Lichterkette angeschaltet und so waren sie von schummrig weichem Licht umgeben.
Immer wieder durchbrach sein beherrschtes Wimmern das Rauschen des Regensturms und schwach krallte er sich in den klammen Stoff des Pullovers vor sich.
Taehyung schien es nicht einmal im Ansatz zu stören, dass die salzigen Tränen und die laufende Nase, einige Flecken auf dem grauen Stoff hinterließen.
Stark und sicher hielt er Jungkook einfach fest, ohne dass Worte nötig gewesen wären.
Nie hatte der Jüngere erfahren was es hieß, wenn sich Körperwärme einer Person die man liebte, auf einen selbst übertrug. Er hatte nicht gelernt sich halten zu lassen und zu zulassen, dass er für einen Moment im Mittelpunkt stand und er ausnahmsweise nicht zurückstecken musste.
Schon als Taehyung eiskalt zu ihm war, hatte sich sein Assistent in ihn verliebt doch nun schien der CEO sein Herz förmlich zum Schmelzen zu bringen und erschütternde Panik stieg in ihm auf, dass die Umarmung viel zu schnell vorbei gehen könnte.
Verzweifelt krallte er sich am grauen Stoff des Pullovers fest und sog den herben Duft seines Gegenübers ein.
„Bitte mach es…“, hauchte er schließlich und drückte sich auffordernd näher an Taehyung. Dieser löste sich jedoch, zu Jungkooks Missfallen von ihm, um ihm besser in die Augen sehen zu können.
„Was soll ich machen?“
Das Herz des Kleineren begann zu rasen und seine Handflächen kribbelten vor Nervosität, als er dem Älteren einen langen Augenaufschlag, durch seine nassen Wimpern schenkte.
„Schlaf mit mir.“- - - - - - - - - -
Hi :)
Ich bedanke mich bei jedem einzelnen von euch, dass ihr meiner kleinen Story folgt und derart mit fiebert. Konstruktive Kritik in Form von Kommentaren, oder Privatnachrichten ist mir persönlich sehr wichtig, um mein Schreiben weiter entwickeln zu können. Habt also keine Angst und sagt mir gerne ehrlich, was ihr von all dem hier haltet. 🤔
Die Klausurenphase meiner Uni ist jetzt zum Glück vorbei und nach einem kleinen Wochenendtrip nach Paris🗼, den ich für nächste Woche geplant habe, kommen wieder regelmäßig Updates zwei mal die Woche. ✨
Ich hoffe sehr, dass es euch allen gut geht und wenn nicht, dann denkt daran, dass jeder Tag einen Schritt in Richtung Besserung bedeutet.
Passt auf euch auf,
- euer Joe 🖐️
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BLACK POISON [TaeKook]
Fanfiction"Glaubst du, Jeon Jungkook, dass ich, Kim Taehyung, CEO von Vanity Entertainment, dem größten Label Koreas, zu dir nach Hause kommen würde, nur weil du einen Fehler gemacht hast?"... "Ja, dass denke ich. Immerhin sind Sie, Kim Taehyung, CEO von Vani...