Claire's PoV
Als ich am nächsten Morgen den Schulhof betrete, bin ich sofort im Mittelpunkt. Alle starren mich an, als wenn ich eine goldene Statue wäre.
Ich will von niemandem die Aufmerksamkeit, nur von Isy, Rose und Lou. Und vielleicht auch noch von Leah.
Ich soll Recht behalten. Ich werde fast 30 mal gefragt, wie es mir geht. Von Mitschülern, sogar von den Lehrern, nur nicht von der Gang.
Jedes mal setze ich das gleiche Fake- Lächeln auf und antworte.
"Ja, danke, mir geht es gut". Kein einziges Mal habe ich es so gemeint. Immer ist es gelogen.
Aber sie haben es mir alle geglaubt. Sobald ich geantwortet habe, nicken sie, drehen sie sich um und verschwinden dann. Wenn dich jemand fragt, wie es dir geht, dann will er es im Grunde gar nicht wissen. Das ist nur Ablenkung.
Ohne einen weiteren Kommentar, laufe ich an all den Leuten vorbei. Ich habe Sport in den ersten beiden Stunden. Die Sporthalle liegt direkt neben der Schule, deshalb bin ich sofort dort.
Die anderen aus meinem Kurs sind schon da. Sie schenken mir einen kurzen Blick, dann wenden sie sich ab. Ich fühle mich ausgeschlossen, abgegrenzt von der ganzen Welt.
Auf einmal spüre ich, dass mich jemand beobachtet. Ich drehe mich kurz nach links und rechts und blicke schließlich genau in Lous Augen.
Ich erstarre. Ihr Blick zu deuten fällt mir schwer, aber ich glaube, in ihm liegt etwas Mitleid und gleichzeitig große Enttäuschung.
Ich sehe schnell weg. Ich möchte so nicht angesehen werden.
Ich laufe als erstes durch die Tür, als unsere Sportlehrerin uns die Tür zur Sporthalle aufschließt.
In der Umkleide lasse ich mich in der hintersten Ecke nieder und ziehe mich um. Aus irgendeinem Grund bin ich am Ende trotzdem mit die letzte im Raum.
Außer mir sind nur noch Lou und Leah da.
"Geh schon mal vor, ich mache mir noch meine Schuhe zu", sagt Lou auf einmal zu ihr. Leah nickt und verschwindet.
Ich will ihr folgen, aber Lou hält mich, kurz bevor ich die Tür erreiche, am Arm fest.
"Können wir reden?", fragt sie mich.
Ich nicke und gehe wieder zwei Schritte zurück.
"Also erstmal, Claire, das mit deinem Dad tut mir furchtbar leid", sagt sie und schaut mich mit einem bemitleidenen Blick an. Ich glaube ihr. Ich glaube ihr auf der Stelle. Sie war nicht umsonst meine beste Freundin.
"Danke", sage ich und zwinge mir ein Lächeln auf, aber ich kann Lou nichts vortäuschen.
"Lou, es tut mir so leid!", sage ich schließlich.
Sie lässt den Kopf sinken. Ich tue es ihr gleich.
"Ich weiß. Das sehe ich dir Tag für Tag an. Wie sehr es dir leid tut und wie gerne du alles ändern möchtest, dass weiß ich, Claire."
"Du wirst mir dennoch nicht verzeihen, habe ich Recht?", frage ich sie leise.
Es dauert eine Weile bis sie ihren Kopf hebt und antwortet: "Ja Claire, da hast du Recht, es tut mir leid."
Dann läuft sie an mir vorbei und verschwindet. Kurz bevor sie die Tür zu macht, dreht sie sich im Türrahmen noch einmal um.
"Übrigens: Netter Freund, den du dir da geangelt hast", sagt sie noch und zwinkert mir zu. Dann verlässt sie entgültig den Raum.
Ich ziehe noch einmal meinen Zopf zurecht, dann verlasse ich ebenfalls die Umkleidekabine.
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Hallöle!!
Soo, mal wieder ein Kapitel, hoffe es hat euch gefallen, dann lasst mir doch ne Rückmeldung zurück :)
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I'm sorry
Подростковая литератураDie Mitglieder der Mädchengang CHRYL sind alle nicht besonders reich. Das stört auch eigentlich keinen, bis auf einmal herauskommt, dass die Anführerin Claire reiche Eltern hat. Die weiß nun nicht mehr wohin mit all den Problemen, denn ihre Freundin...