"Dad?", frage ich verwirrt, " ich dachte du bist in Schweden auf einer deiner Geschäftsreisen!"
" Das war ich auch!", antwortet er.
Ich schlucke. Wenn Dad seine Geschäftsreise abbricht, kann das nichts gutes heißen.
" Deine Mutter hat mich angerufen. Sie macht sich Sorgen um dich", fährt Dad vor.
Ich tue ganz unschuldig: "Wie darf ich das verstehen? Es geht mir gut!"
Dads braunen Augen durchboren mich. Ich muss noch einmal schlucken.
"Ach ja? Warum ziehst du dann immer die selbe Kleidung an? Wir waren gestern noch einkaufen und haben dir neue Sachen besorgt", meint meine Mutter.
Mist! Meine Eltern wissen nichts von der Gang und meinen Freunden. Und wenn sie das herausbekommen bin ich erledigt!
"Mir gefallen die neuen Sachen halt nicht so gut, wie die alten!", gebe ich trotzig zurück.
Meine Mutter zieht eine Augenbraue hoch. Nimmt sie mir das ab?
"Wenn irgendetwas ist, dann kannst du uns das sagen, das weißt du doch, oder Liebling?", fragt mich mein Vater.
Langsam antworte ich: "Ja klar, Daddy! Kann ich jetzt hochgehen?"
Als meine Eltern stumm nicken, mache ich mich aus dem Staub und husche nach oben.
In meinem Zimmer angekommen, sehe ich mich um. In meinem Zimmer könnte eine ganze Familie leben und ich habe es für mich allein. An mein Zimmer grenzen ein riesiger Kleiderschrank, den man betreten kann und ein eigenes Bad. Ich gehe ins Bad und streife meine nassen Kleider ab. Dann lege ich mich in die Badewanne und mache das Wasser an. Ich zucke zusammen, als ich merke, dass das Wasser eiskalt ist. Schnell drehe ich den Hebel herum und das Wasser wird augenblicklich wärmer. Ich atme erleichtert auf. Das Wasser wärmt meinen Körper schnell. Nachdem ich auch meine Haare gewaschen habe und mich abgetrocknet habe laufe ich, nur in ein Handtuch gewickelt in den begehbaren Kleiderschrank und überlege mir, was ich für den Rest des Tages anziehen könnte. Schließlich entscheide ich mich für eine zerissene Jeans, eine weite Bluse und eine braune Strickweste. Zufrieden verlasse ich wieder den Kleiderschrank. Ich gehe nach unten, schnappe mir eine Regenjacke und verlasse ohne mich zu verabschieden das Haus. Es regnet nicht mehr, aber es haben sich große Pfützen gebildet. Gelangweilt trete ich in eine von ihnen und sofort sehen meine Schuhe unmöglich aus.
Ich brauche jetzt erst einmal Zeit für mich. Meine Eltern haben irgendetwas geahnt. So ein Mist!
Wenn die das mit der Gang rausbekommen, bin ich so gut wie tot!
Es ist mitte Herbst, aber die Blätter fangen gerade erst an sich zu färben. Die Sonne bahnt sich einen Weg durch die dicke Wolkenmasse. Als ich den ersten Sonnenstrahlen auf meiner Haut spüre, wird es mir gleich warm ums Herz.
Nach einer halben Stunde komme ich zu einem Park. Ich will mich gerade auf eine Bank setzen, als ich eine alte Frau sehe, die sich mit einer schweren Einkaufstüte zuschaffen macht. Immer wieder sackt sie unter dem Gewicht ein. Ohne zu zögern gehe ich zu ihr.
"Kann ich ihnen helfen?", frage ich höflich.
Die alte Frau sieht mich dankbar an und ich trage ihr die Einkaufstasche bis zu ihrem Haus. Sie wohnt in einem kleinen Haus mit einem Spitzdach. Als Dankeschön möchte sie mir etwas Geld geben.
"Nein danke. ich habe genug. Sie brauchen das Geld viel mehr als ich", lehne ich ab.
"Du bist ein kluges und nettes Mädchen! Ich danke dir!", antwortet sie mir.
Gerade als ich mich umdrehe klingelt mein Smartphone. Das kann nur meine Mutter sein.
"Ja?", frage ich in den Hörer.
"Claire? Wo bist du? Wir machen uns sorgen!"
"Mum, ihr macht euch viel zu viele Sorgen! Ich bin in zehn Minuten zu Hause, versprochen!"
Dann lege ich auf. Ich laufe schneller und als ich in dem Märchenschloss ankomme, steht meine Mutter schon in der Haustür.
" Wo warst du? Warum hast du uns nicht bescheid gesagt? Und warum hast du einfach aufgelegt?", bombadiert sie mich, ehe ich überhaupt im Haus bin. Ich habe keine Lust mit ihr zu reden. Ich höre mir ihre Texterei an, dann gehe ich nach oben und lege mich auf mein Bett.
Tja, das war schon das zweite Kapitel! Wie gefällt euch die Geschichte? Nicht, dass ich später eine Geschichte weiterschreibe, die niemandem gefällt! ;)
Über Votes und Kommis würde ich mich freuen!
Love, filou2000
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I'm sorry
Dla nastolatkówDie Mitglieder der Mädchengang CHRYL sind alle nicht besonders reich. Das stört auch eigentlich keinen, bis auf einmal herauskommt, dass die Anführerin Claire reiche Eltern hat. Die weiß nun nicht mehr wohin mit all den Problemen, denn ihre Freundin...