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Claire's PoV

Ohne ein Wort dreht er sich um. Nein, Jake.

"Jake!", rufe ich ihm hinterher und stolpere die Treppe vor der Haustür hinunter auf den Kiesweg.

"Nun warte doch! Das ist überhaupt nicht so wie du denkst!"

"Ach ja, was soll ich denn sonst denken?", sagt er ohne sich umzudrehen. In seiner Stimme hört man wie verbittert und enttäuscht er ist. Es tut weh ihn so zu hören und eigentlich kann man es ihm ja nicht übel nehmen, so zu denken.

"Sie will nichts von mir!", ruft Austin plötzlich. Ich habe gar nicht gemerkt, dass er hinterher gekommen ist. Wir sind mittlerweile an der Straße angekommen, wo Jakes Motorrad steht.

"Ich bin zu ihr gekommen, weil ich sie wegen einer ihrer Freundinnen, äh- Ex-Freundinnen ausgefragt habe."

Er versucht mir zu helfen, das hätte ich nicht gedacht. Ich blicke ihn dankbar an, denn er ist mittlerweile neben mir angekommen.

"Du hast ihm alles erzählt? Wie lange kennst du ihn schon?"

Ich blicke verlegen auf meine Füße.

"Keine 24 Stunden um ehrlich zu sein. Er ist erst seit heute in meiner Klasse, dadurch kenne ich ihn."
Als ich das sage merke ich, wie dumm sich das doch anhört. Ich kann verstehen, warum er so sauer ist. Ich würde wahrscheinlich auch nichts  anderes denken, wenn ich ihn bei ihm Zuhause mit einem fremden Mädchen sehen würde.
"Bitte, hör mir wenigstens zu! Lass mich dir alles erklären!"
"Nein, ich habe genug gehört", sagt er, schwingt dich auf sein Motorrad und saust davon.
"Es tut mir leid, Claire. Das wollte ich nicht", höre ich Austin hinter mir. Er steht direkt hinter mir, das spüre ich. Und in dem Moment kann ich nicht anders als mich umzudrehen und meine Arme um ihn zu werfen. Schluchzend vergrabe ich mich in seiner Halsbeuge.
"Ich will ihn nicht verlieren."
"Das wirst du nicht", sagt er leise und streicht mir über meinen Kopf, "das verspreche ich dir."
Danach geht auch Austin bald und ich bin allein. Mal wieder. Ich habe keine Freundinnen und auch nicht Jake.
Ich beginne einiges für die Schule zu tun,  mit Freunden treffen kann ich mich ja nicht.
Mein Leben ist doch erbärmlich. Niemand würde mit mir tauschen wollen und das kann ich auch verstehen.
Als ich mit den Hausaufgaben und dem Lernen fertig bin, setzte ich mich einfach auf mein Bett und setze meine großen Kopfhörer auf.
Während ich der Musik lausche, verfalle ich wieder in Gedanken.
Ich bin allein.
Mein Dad ist mal wieder Ewigkeiten auf Geschäftsreisen, die Clique habe ich nicht mehr, Mum verhält sich in letzter Zeit auch komisch und Jake habe ich nun auch vergrault.
Eine kleine Träne kullert mir über die Wange und bahnt sich einen Weg hinunter bis zu meinem Kinn.
Was soll ich bloß tun?  Alles ist momentan falsch bei mir. Nichts läuft richtig.
Am liebsten würde ich jetzt laut schreien. So laut, dass mich jeder in der Straße hören kann.
Aber ich bleibe still. So wie ich immer bin.
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Ja, ich weiß, dass Kapitel ist sehr sehr kurz,  aber ich wusste nicht mehr richtig wie ich weiterschreiben sollte.
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen :)





I'm sorryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt