Kapitel 11

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Es klopfte. Dieses Mal war es definitiv Angela. Kurz vor 7 Uhr, genau wie sie gesagt hatte. Ich wollte aufstehen, ihr öffnen. Aber seine Hände waren schneller, hielten mich fest und zogen mich zurück auf ihn. Es war etwas plump, wie ich auf ihm landete, aber ich konnte nichts dafür.

"Du wirst nicht aufmachen."

Sein Mund lag wieder auf meiner Haut, platzierte einen einsamen Kuss darauf. Mein Körper war erschöpft, total ausgelaugt, was vermutlich der Grund dafür war, warum mein Kopf sich einfach auf seine Brustfallen ließ und ich meine Augen schloss.

Es kam mir beinahe wie Minuten vor, die ich so auf ihm hing, dann klopfte es ein weiteres Mal.

"Booth, ich muss ihr aufmachen," langsam kämpfte ich mich von ihm, wodurch sich sein Griff um mich löste. Auf dem Weg zur Tür zog ich mir mein Shirt über, schlang danach die Decke um mich, die ich ihm einfach entwendet hatte. Bevor ich öffnete, warf ich einen weiteren Blick über meine Schulter.

"Wenn Du nicht möchtest, dass sie dich sieht, wie Gott dich geschaffen hat, zieh dir irgendwas über."

Booth lehnte sich zurück, legte einen Arm verführerisch auf die Lehne, schlug dann die hochgelegten Beine übereinander. Das Lächeln in seinem Gesicht wirkte herausfordernd.

"Gut, wie du willst," meine Schultern zuckten, dann griff ich nach der Klinke und öffnete die Tür.

"Schatz du... siehst nicht aus, als könnten wir direkt los."

Sie betrachtete mich einmal von oben bis unten, schien sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was ich getan hatte, dann legte sich ihre Hand flach auf das Holz, drückte etwas dagegen. Ihr Kopf wippte hin und her, versuchte einen Blick durch den Schlitz der Tür zu erhaschen.

"Ist Booth immer noch da?"

Mein Körper versuchte ihr so gut wie möglich die Sicht zu versperren und sie nicht in die Wohnung zu lassen.

"Ja, er... ist noch hier."

"Ihr habt einiges nachzuholen, wie es scheint."

Das Lachen klang spontan empört, dann stellte ich fest, dass sie es nicht so auffasste und versuchte es zu unterdrücken.

"Wir unterhalten uns."

"Nennt man das heutzutage so? Sich unterhalten," ein Blick auf die Uhr und Angela grinste, "ihr unterhaltet euch seit fünf Stunden?"

"Du weißt, was ich meine."

"Natürlich weiß ich das, aber das macht die Sache nicht besser. Kommst du nun mit?"

Mein Kopf legte sich schief und ich sah sie an, auf eine Art, die ihr sagen sollte * sehe ich wirklich danach aus, als würde ich mitkommen wollen? *.

"Wir... haben noch einiges zu tun."

"Klar. Du siehst geschafft aus, vielleicht solltet Ihr eine kleine Pause einlegen und die Körperflüssigkeiten nachfüllen. Essen, trinken... all das."

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, versuchte erneut einen Blick in meine Wohnung zu werfen.

"Booth? Bist du hungrig?"

Seine Stimme ließ mich zusammen zucken.

"Äh... nein... danke."

Meine Augen huschten kurz zur Seite, dann sah ich wieder Angela an, lächelte.

"Es tut mir leid, Ange. Beim nächsten Mal wieder, okay?"

Sie machte eine Geste, die wohl sagen sollte, dass das alles halb so schlimm war.

Bones "Just Friends"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt