Kapitel 17

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"Was tust du hier?"

"Langeweile. Ich wusste nicht, was ich tun soll."

Booth lehnte locker im Türrahmen, das Handy immer noch am Ohr. Er zuckte mit den Schultern, betätigte dann ebenfalls die Taste, die das Gespräch unterbrach. Sein Lächeln war niedlich, wie immer.

"Ich dachte du wärst bei diesem Seminar."

"Das war ich."

Er machte einen Schritt auf mich zu, legte seinen Arm um mich und küsste mich. Es war genau das was ich wollte, was ich herbei gesehnt hatte. Ein weiterer, romantischer Schachzug. Er kam extra meinetwegen mitten in der Nacht von seiner Fortbildung zurück, obwohl die eigentliche Rückreise erst am nächsten Tag gewesen wäre. 

War das nicht eineindeutiges Zeichen dafür, dass ich ihm wichtig war? Dass er auch Gefühle für mich hatte? Eigentlich konnte ich mich auf diese Fragen nicht konzentrieren, da seine Zunge meinen Mund abtastete, meine wild umspielte und sein Körper sich eng an meinen schmiegte. Seine Hand fuhr an meinem Arm entlang, nahm mir den Baseballschläger weg. Er lächelte, nachdem er den Kuss beendet hatte und sah sich das an, was ich als Waffe hatte benutzen wollen.

"Du willst heute Abend was Anderes ausprobieren?"

Mein Kopf drehte sich etwas zur Seite, ein Grinsen zeigte sich auf meinen Lippen bevor ich ihm den Schläger entriss und zurück in die Ecke neben der Tür stellte.

"Nein, will ich nicht."

"Das ist gut, ich... steh wirklich nicht auf so was."

"Das dachte ich mir. Du bist Romantiker."

"Hat es einen bestimmten Grund, dass du die Sache mit der Romantik immer wieder in den Raum wirfst?"

Meine Finger griffen nach seiner Hand, dann zog ich ihn mit mir zurück zur Couch, ließ mich zurück fallen und wies ihn durch ein sanftes rucken an seinem Arm darauf hin, dass er sich neben mich setzen sollte. Er kam meiner Bitte unverzüglich nach, legte sich auf den Rücken und platzierte seinen Kopf in meinem Schoß.

"Nein, ich gewöhne mich langsam daran."

"Dir gefällt es, oder?"

"Romantik?"

"Ganz genau. Du findest Gefallen daran."

"Nein. Ich finde, dass es eine Verschwendung ist."

Es war eine Lüge, eine knallharte. Aber es war nicht für heute geplant, ihn darauf hinzuweisen, dass ich alles toll fand, was er machte und dass meine Gefühle in diesem Moment in mir Trampolin sprangen.

"Dann hast du meine letzte Aktion für Verschwendung gehalten?"

Ein schüchternes Lächeln, als meine Hände durch seine Haare fuhren und die übliche Unordnung verursachten.

"Nein, das... solltest du gemerkt haben."

"Ich wollte mich nur vergewissern."

Er sah aus, als würde er jeden Moment einschlafen. Seine Augen schienen einen aussichtslosen Kampf gegen die Müdigkeit zu führen. Trotzdem sah er mich an, richtete sich schließlich auf und stützte sich über meine Körper hinweg auf der anderen Seite ab.

"Du bist müde, Booth."

"Was?"

"Du bist fix und fertig, ich denke..."

Sein Daumen strich sanft über meine Lippen, brachte mich dadurch zum Schweigen. Es war immer wieder aufs Neue schön von ihm berührt zu werden, etwas dass ich nie wieder missen wollte. Aber wie konnte ich dafür eine Garantie verlangen? Es war lächerlich. Meine Gefühle waren lächerlich. Alles war lächerlich, das mir in der letzten Zeit durch den Kopf ging. Es ging nicht, dass ich mich in ihn verliebte. Es war ein stilles Abkommen zwischen uns. Sex ja, Liebe nein. Er hielt sich daran...

Bones "Just Friends"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt