„Ich kann leider nichts dagegen tun."
Cam sortierte verschiedene Papiere in Ordner, stapelte Akten auf ihrem Schreibtisch und warf Booth und mir immer wieder kurze Blicke zu. Irgendwie hatte ich mir mehr von ihr erhofft, aber scheinbar war sie tatsächlich machtlos. Eine Tatsache die ich erst begriff, nachdem sie ihre Aussage zum fünften Mal wiederholte und leicht genervt klang. Hilfesuchend sah ich zu Booth, der gegen das Regal lehnte. Seine Hände stützten sich auf der spiegelnden Oberfläche ab und mir fiel auf, dass er seine Krawatte gelockert und den obersten Hemdknopf geöffnet hatte. Er hatte sich wohl dazu entschieden, den Tag für heute zu beenden und in den Feierabend zu gehen.
„Auch dann nicht, wenn Sie mit Paxton reden und ihn versuchen davon zu überzeugen, dass Booth und ich..."
„Dr. Brennan", Cam hob beschwichtigend ihre Hände, bevor sie hinter ihrem Schreibtisch Platz nahm und die Akten beiseite schaffte, indem sie sie stapelweise auf den Boden beförderte, „Paxton hat sich seine Meinung gebildet. Ich habe ihm bereits gesagt, dass ich diese Entscheidung anzweifle und ich mir nicht sicher bin, dass von unserer Seite aus weiterhin die gleiche Arbeit geleistet werden kann."
Trotzig schlug ich die Beine übereinander. War das alles? Sie meldete Protest an und ergab sich dennoch in ihr Schicksal?
„Aber Paxton hat gar nichts mit dem Jeffersonian zu tun."
„Er ist einer der wichtigsten Geldgeber."
Ein Nicken, das zeigen sollte, dass mir diese Tatsache bewusst war.
„Ja, aber er hat doch nicht die Befugnis dazu, darüber zu entscheiden, wer mit wem arbeitet. Das ist Ihr Bereich."
Sie hielt inne, sah durch mich hindurch und schenkte Booth einen Blick, der ihn vielleicht darum bat, sie ein wenig zu unterstützen. Er rührte sich jedoch nicht, zuckte lediglich kurz mit seinen Schultern. War ich wirklich die einzige, die vollkommen gegen die Entscheidung war?
„Na ja, wenn er seinen Geldhahn zudreht, sitzen wir womöglich alle schneller auf der Straße, als uns lieb ist."
Diese Aussage entlockte mir ein Lachen, das sowohl Cam als auch Booth verwundert aussehen ließ. Ich schüttelte meinen Kopf und stand auf, um besser gestikulieren zu können.
„Also wenn das der Grund ist, weswegen Sie ihm nicht widersprochen haben, kann ich Sie beruhigen. Wir haben weitere, wichtigere Geldgeber als Paxton. Der Kerl hat... doch eigentlich keine Ahnung, was genau hier passiert. Denn wenn er die hätte, wäre ein Antrag dieser Artüberhaupt nicht erst auf Ihrem Schreibtisch gelandet."
Cam stieß Luft aus, erhob sich ebenfalls, warf dabei den Stapel Akten, den sie eben fein säuberlich neben sich auf dem Boden errichtet hatte, um und verdrehte anschließend kurz ihre Augen, um über das Missgeschick hinweg zu steigen und vor mir Position zu beziehen. Erneut sah sie kurz zu Booth, der aber weiterhin bewegungslos hinter uns verweilte und das Schauspiel, das sich ihm bot, beobachtete. Ein selbstgefälliges Grinsen lag in seinem Gesicht, das mich aber nur wenige Sekunden irritierte.
„Ein paar Wochen, Dr. Brennan, höchstens wenige Monate. Ich glaube, es tut Ihnen gut, langsam an die Sache ran zugehen. Stressfrei. Also versuchen Sie diese Entscheidung zu akzeptieren. Bitte."
Meine Haltung brach, meine Schultern sackten zusammen, während ich genervt zu Boden sah und feststellte, dass jeder Widerspruch zwecklos war. Die Sache war fest entschieden und niemand würde jetzt noch irgendetwas daran ändern. Vermutlich hatte Booth davon gewusst und vielleicht war er nur mit mir zusammen zu Cam gegangen, um mir einen Gefallen zu tun.
Etwas Gutes hatte all das wenigstens, ich war dahinter gekommen dass das Jeffersonian vielleicht nicht ganz unglücklich über Paxtons Entscheidung war. Sie wollten mich schützen, wollten mich langsam zurück in den Arbeitsalltag führen und mich nicht unverzüglich mit Stress überhäufen. Wobei mir alles recht gewesen wäre, aber kein monatelanger Innendienst, während Nora Summers mit Booth – meinem Booth – da draußen die Verbrecherwelt unsicher machte.
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Bones "Just Friends"
FanfictionEs geht natürlich um Bones und Booth, werden Sie diese unsichtbare Linie überwinden können und zu ihren Gefühlen zueinander stehen? Lest selbst und findet es heraus.