Bioraum

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Izuku POV

Gerade als ich in den Bioraum Eintritt, ging hinter mir die Tür zu. Etwas verwirrt drehe ich mich um. Könnte der Wind gewesen sein. Oder?

Ich versuche erstmal die Verwirrung wegen der Tür bei Seite zu schieben und sehe mich im Bioraum um.

Egal wo ich hinsehe hier ist kein einziger Zettel. Hat sich Mina im Raum geirrt?

Vor der Tür höre ich ein lautes Geräusch. Es klingt so als würde jemand etwas Schweres auf den Boden verschieben. Ich wollte gerade nachsehen, was das sein könnte, das das Geräusch verursacht aber die Tür geht nicht auf.

Oder besser gesagt es versperrt die Tür. Einen ganz kleinen Schlitz kann ich nur öffnen, deswegen weiß ich, dass es nicht abgeschlossen ist.

Verzweifelt rüttel ich an der Tür, vergebens. Der Schlitz wird nicht größer.

Langsam aber sicher baut sich in mir das als zu bekannte Gefühl auf. Meine Hände fangen an zu zittern, was sich nach sehr kurzer Zeit auf den ganzen Körper verteilt. Meine Atmung wird immer hektischer. Panisch sehe ich zu wie der Raum immer kleiner wird.

Nein... ich will hier raus!

Noch paar Mal klopfe, hämmere und drücke mich gegen die Tür um raus zu gelangen. Ohne Erfolg.

Mit schwaklingen Beinen setze ich mich in eine Ecke, meine Arme schützend über meinen Kopf liegend, die Beine angezogen. Mal wieder fangen meine Augen an Tränen zu sammeln. Mich hin und her wiegend, versuche ich mich zu beruhigen.

Beruhige dich, Izu.

Es ist anders als damals.

Sie werden nicht kommen.

Sie wurden von deinen Freunden vertrieben, oder nicht?

Im Cafe.

Es hilft nicht. Keine Sekunde später spüre ich wieder die Nässe. Meine Tränen fließen nur so auf meinen Wangen herunter.

Langsam wandern meine Hände ganz von alleine zu meinen Nacken, meine alte Gewohnheit sieht mal wieder, und fangen an zu kratzen. Erst langsam und leicht aber in kurzer Zeit immer stärker.

Ich will hier raus.

Bitte.

Immer mehr hin und her dringen meine Nägel in meine Haut ein.

Wird überhaupt jemand merken, dass ich nicht wieder komme?

Plötzlich zucke ich zusammen, als ich eine Berührung, von Händen, an beiden meiner Schulter spüre. Unwillkürlich ziehe ich meine Beine so weit es geht zu mir heran, den Kopf so tief wie möglich vergraben. Mein ganzer Körper verspannt sich.

Bitte.

Lass mich in Ruhe.

Aus weiter Ferne höre ich Stimmen  die mir bekannt vor kommen. Die Stimmen hören sich gedämpft und unklar an. Ich weiß nicht was sie sagen.

Die Berührung verschwindet. Neben mir und vor mir höre ich wie sich jemand nieder lässt. Eine sanfte Melodie ertönt. Sie ist wunderschön. Sanft.

Jemand summt.

Ohne es zu merken, höre ich langsam auf zu weinen.Mein ganzer Körper bleibt nach kurzer Zeit still. Selbst meine Finger hören auf zu kratzen, bleiben aber dort liegen.

"Hey Deku", höre ich wie die Perosn neben mir ruhig, fast flüsternd, sagt.

Ich kriege keine Antwort aus mir heraus. Noch weniger mich aufzuraffen und meinen Kopf zuheben.

Aber ich weiß, wer da ist.

Kacchan.

Er ist hier.

Während die andere Person weiter summt, spüre ich wie Kacchan vorsichtig meine Arm wieder berührt. Diesmal spanne ich mich nicht an, sondern lehne mich leicht in die Berührung rein.

Ohne irgendein Wort zu sagen, legt Kachan seine Arm auf meine Schultern und streichelt sanft meinen Arm. Nur mein Schluchzen und die summende Melodie kann man hören.

Ich weiß nicht wie lange wir, hier saßen, aber irgendwann wurden meine Schluchzer leiser bis sie ganz auf hören. Langsam senkte ich meine Arme herunter und hebe leicht meinen Kopf.

Erst jetzt erkenne ich wie sehr ich mich gekratzt habe. Meine ganzen Funger sind mit Blut getränkt. Ich will nicht wissen wie mein Nacken aus sieht.

Es wird sicher wieder Narben hinterlassen.

Unkonzentriert beiße ich auf meine Unterlippe während ich weiterhin meine Finger betrachte.

Auf einmal werden diese nach vorne bezogen. Vorsichtig.

Etwas verwirrt hebe ich mein Blick und sehe die Person an die meine Hönde jetzt in ihre hält.

Ein Rotschopf lächelt mich an.

Eichan.

Ich versuche ein Lächeln auf meine Lippen zu bekommen, schaffe es aber nicht. Zu gelähmt fühlt sich mein ganzer Körper an. Die ganze Energie ist einfach weg. Nicht da.

Im Schweigen holt Eichan ein Taschentuch aus seiner Hosentasche heraus und tupft das Blut von meinen Fingern weg. Mein Blick ist wie gebannt auf seine gerichtet.

Als er fertig war sieht er mich an. Sofort holt er ein weiteres Taschentuch heraus und fängt an mein Gesicht damit zu trocknen.

Nachdem er damit fertig kommt er langsam näher.

"Könntest du dich umdrehen, Izu? Ich möchte dein Nacken mir mal ansehen"

Ohne weiteres versuche ich mich um zu drehen. Zwei starke Arme setzen mich aber stattdessen in Eis Schoß.
Meinen Kopf auf Eis Brust legend schließe ich meine Augen.

Ich spüre wie Ei vorsichtig meine Haare aus den Weg schiebt und anfängt die Wunde ab zu tupfen.

Hinter mir höre ich ein Rascheln. Kurz danach schlingen sich zwei Arme um meinen Bauch. Kurz öffne ich meine Augen, um hinter mir zu sehen. Kacchan bemerkt es und lächelt mich liebevoll an.

Langsam schließe ich meine Augen wieder und verfalle in einen traumlosen Schlaf.

Ei POV

Als ich fertig war mit der Wunde, finde ich einen schlafenden Izu in meinen Schoß. Seine Augen sind immernoch total rot vom Weinen. Man kann seine dunklen Augenringe richtig sehen. Hat er Probleme beim Schlafen?

Es tat richtig weh Izu weinend und zitternd hier vorzufinden. Er hat sich so klein wie es nur ging zusammen gekauert. Kat und ich haben versucht ihn zu beruhigen. Er hat auf keinen von uns reagiert als wir mit ihn geredet haben. Erst als ich angefangen habe zu summen, wurde er ruhiger.

Selbst Kat, der eigentlich immer laut und nicht wirklich sensibel ist, hat sein Bestes getan für Izu.

Es ist egal, dass schon längst der Unterricht begonnen hat. In mein Schoß ist ein kleiner Engel. Wer auch immer ihn hier eingesperrt hat wird dafür bezahlen.

Dabei sind wir, Kat und ich, uns einig.

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Surprise~
Neues Kapitel!

ein Nerd unter PunksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt